Gold, braun, rot und gelb: Der herbstliche Tisch ist für Amsel, Schnecke, Igel und Co. reichlich gedeckt. Und trotzdem könnte der Igel bald aussterben. 

Wie kann ich den gefährdeten Igeln helfen, ein geeignetes Winterquartier zu finden? 

„Einigeln”: Schlafen als kluge Überlebensstrategie

Zugvögel verlassen über den Winter das Land und ziehen in wärmere Gefilde, um der kalten Jahreszeit und damit der Nahrungsknappheit zu entfliehen.

Kleine Säugetiere wie Igel, Siebenschläfer, Fledermäuse und Hamster müssen sich eine gewieftere Strategie ausdenken, um den Winter zu überdauern.

Was liegt näher, als die Augen zu schließen und ein paar Monate in einen Tiefschlaf zu verfallen?

Der Igel ist bereits Meister auf diesem Gebiet. Sobald die Temperaturen sinken und das Nahrungsangebot rar wird, bereitet sich der stachelige Säuger auf den Winterschlaf vor.

Er hamstert noch fleißig Futterreserven ein und durchforstet Laubwälder nach delikaten Insekten. Kugelrund und pappsatt ist er dann bereit, den Winter zu verschlafen. Theoretisch. Denn in der Praxis ist eine Vielzahl der Igel nicht bereit für den Winterschlaf. Sie konnten zu wenig Futter finden und werden den Winter nicht überleben.

“Die aufgeräumten Gärten setzen den Igeln kräftig zu. Wenn es so weitergeht, gibt es in 10 bis 15 Jahren keine Igel mehr, “ prognostiziert Gabriela Reisinger von der Igelhilfe traurig.

Auch der Klimawandel setzt dem Stacheltier zu: Einst haben sich die Igel in den warmen Sommermonaten gepaart und die Jungen konnten rechtzeitig Reserven für den Winter anlegen. In den lauen Herbstnächsten paaren sich noch viele Igel und die Jungen, die 35 Tage später geboren werden, haben keine Überlebenschance, wenn wir nicht helfen.

Igel

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Was passiert beim Igel während des Winterschlafes?

  • Die Körpertemperatur passt sich der Umgebungstemperatur an.
  • Ab 5 °C reduzieren sich die Tätigkeiten der Körperorgane auf ein Minimum und der Igel verfällt in eine Kältestarre.
  • Der Igel verliert 20 bis 40 Prozent seiner Körpermasse.
  • Das Herz schlägt nur mehr 2 bis 12-mal pro Minute und er atmet nur mehr 13-mal pro Minute.
  • Der Igel verwertet während des Winterschlafes seine eigenen Fettreserven.
  • Die Stoffwechselprodukte sammeln sich am Ende des Darms und werden gleich nach dem Erwachen ausgeschieden.
  • Der Igel kugelt sich zu einem Stachelball zusammen, damit er vor Fressfeinden geschützt ist.

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Igelhilfe: Ein Bett aus buntem Herbstlaub

Doch bevor er sich zur Ruhe setzen kann, braucht er noch eine geeignete Winterherberge. Der Igel gestaltet sich seinen Unterschlupf selbst und benötigt beim Bau keine menschliche Hilfe.

Jedoch ist er dankbar über einen naturnahen Garten: Er bevorzugt Laub- oder Steinhaufen, Reisig, Holzstapel oder Gestrüpp für seinen Winterschlaf. Das stachelige Tier buddelt eine Mulde und isoliert diese mit Haaren, Blättern und Heu.

Wenn es im Oktober oder November kälter wird, kuschelt er sich kugelrund und zufrieden in die neue Behausung und schlummert langsam ein.

Der Igel wacht während seines Winterschlafes immer wieder kurz auf - weshalb, weiß man aber nicht genau. ExpertInnen gehen davon aus, dass sie es tun, um ihre Stoffwechselvorgänge neu zu starten. Lange sind die Wachperioden aber nicht. Manchmal verlassen sie die Behausung und tapsen im Schnee herum. Sie suchen aber gleich wieder ihre wohlig warme Unterkunft auf und schlafen weiter. Zwischen März und April erwacht das Stacheltier dann ziemlich hungrig - jedoch quietschfidel.

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Aktiv für die Vielfalt: Unsere Naturerlebnisse bringt dich mit seinen Veranstaltungen in einen naturnahen Garten. 

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8 Tipps wie du dem Igel helfen kannst

Ein Igel sollte im Oktober 700 Gramm wiegen, damit er gut über den Winter kommt. Findest du ein mageres Exemplar, hilft dir und dem hilfsbedürftigen Säuger die Igelhilfe weiter. Wer dem Igel beim Überwintern ein wenig unter die Beinchen greifen möchte, sollte seinen Garten igelgerecht anlegen und so naturnah wie möglich gestalten:

“Der Igel ist ein Gartentier und kein Waldtier! Setze einen gefundenen Igel auf der Straße nie im Wald aus,” mahnt Gabriela Reisinger

Das Winterquartier von Igeln besteht aus totem Laub, Reisighaufen und abgestorbenen Ästen. Achte darauf, dass in deinem Garten ausreichend Laubhecken oder -bäume vorhanden sind, damit sich der Igel einen Unterschlupf bauen kann.

  1. Verzichte auf englischen Rasen mit Kurzhaarfrisur
  2. Vermeide den Einsatz von Dünger, Schneckenkorn, Rattenfallen, Giftköder oder elektrischen Zäunen in deinem Garten.
  3. Kultiviere heimische Gehölze und Pflanzen im Naturgarten.
  4. Achte beim Mähen und Sensen darauf, dass du keine Igelbehausung zerstörst.
  5. Verbanne Rasenroboter aus dem Garten. Traurige Opfer mit fehlenden Nasen, Füßen oder Schwänzchen finden sich immer mehr in der Igelstation von Frau Reisinge ein.
  6. Decke Kellerschächte, Pools und Biotope ab, damit kein Igel reinpurzelt. Da der Igel schwimmen kann, tut es auch eine Ausstiegshilfe im Pool.
  7. Kredenze Frischwasser und ein wenig Futter. Bei gekochtem Ei oder Rührei schnalzt der Igel vor Genuss mit der Zunge. Hackfleisch und Fisch sind ebenfalls heiß begehrt. Im Fachhandel gibt es Trockenfutter speziell für Igel. Achtung: Igel dürfen keine gewürzten Speisen, kein Salz, keinen Zucker, keine Milch, kein Brot oder Kuchen fressen.
  8. Stelle Igelhäuschen auf, die bekommst du im gut sortierten Fachhandel.

Trotz der Tatsache, dass der Igel die Dinosaurier überlebt hat und der heute zahlreichen IgelfreundInnen, die dem Igel beim Überwintern helfen, steht das stachelige Tier auf der roten Liste der gefährdeten Tiere in Österreich. Weshalb das so ist und wie du ihm helfen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

 

Naturpark Purkersdorf   Herbststimmung

Laub: Mehr als nur bunter Bodenbelag

Herbstblätter fallen lautlos von den Bäumen und die Böden werden von buntem Laub bedeckt. Im Wald herrscht eine ruhige und andächtige Stimmung. Doch wenn man genauer hinhört, kann man im Laub noch geschäftiges rascheln vernehmen: In einem Blätterhaufen geht es rund.

Die welken Blätter sind ein Gaumenschmaus für Primärzersetzer” wie Regenwürmer, Asseln, Schnecken und Tausendfüßer. Sie zerlegen das tote Material in kleinste Teile. Mit den fleißigen Gehilfen von Sekundärzersetzern” wie Springschwänzen, Milben, Pilzen, Bakterien, Faden- und Borstenwürmer werden die Blätter dann vollständig zersetzt. Von dem Gewusel werden höhere Tiere der Nahrungskette wie der Igel und Vögel magisch angezogen. Sie laben sich am köstlichen Buffet, um sich für den bevorstehenden Winter zu stärken.  

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Besucher:innenprogramm Erlebniszentrum Weidendom

Besucher:innenprogramm Erlebniszentrum Weidendom

12. Juli |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Forschungsprogramm 1: Die Reise in den Mikrokosmos "Wasser" 

Tauchen Sie in die spanndende Welt der Wasserlebewesen ein. Eine selbst genommene Wasserprobe kann beim Mikroskopieren "unter die Lupe" genommen werden. Dabei entdeckt man Kleinstlebewesen, die man in dieser Größe noch nie gesehen hat.

 Forschungsprogramm 2: Wildnis erforschen im Auwald

Gehen Sie auf die Suche nach Wildnis in der Aulandschaft um den Weidendom und erfahren, welche Bäume gerne nasse Füße haben und welche seltene Vogelart ganz in der Nähe brütet.

Forschungsprogramm3: Abenteuer Wilde Wiese 

Ein:e Nationalpark Ranger:in zeigt Ihnen wie Sie in einer wilden Wiese auf Entdeckungsreise gehen können und neben schillernden Käfern und Bienen auf Nektarsuche auch Russischen Bären oder eine rotflügelige Schnarrschrecke aufspüren.


Die Gruppe entscheidet, welches Programm stattfindet.

Unsere Führungen und Angebote stehen allen Menschen offen. Wenn Sie eine besondere Form der Unterstützung brauchen, damit Sie barrierefrei teilnehmen können, dann lassen Sie uns das bitte vorab wissen.
Wenn Sie in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind, stellen wir für diese Veranstaltung einen Rollstuhl mit Zuggerät (Swiss Trac) kostenlos zur Verfügung (Voranmeldung notwendig).

Anfahrt: Das Erlebniszentrum liegt an der Bundesstraße B146 direkt an der Abzweigung nach Johnsbach, gleich gegenüber vom Gasthof zur Bachbrücke.

Für Navi-Nutzer: Der Weidendom hat keine eigene Adresse. Am besten ist die Eingabe der Adresse des Gasthofes zur Bachbrücke: Krumau 97, 8911 Admont.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Direkt beim Weidendom ist eine Bushaltestelle. Suchen Sie Ihre Verbindung bei der ÖBB oder Verbundlinie.

Kosten für Forschungsprogramme (11:00, 14:00 und 16:00 Uhr):

Erwachsene: € 7,00
Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre: € 5,00
Familienkarte (max. 4 Personen): € 12,00

Sondertermine sowie spezielle Programme für (Bus-)Gruppen und Schulen werden im Infobüro Admont organisiert. Unsere Gruppenangebote finden Sie hier.

Wir sind Partner der Steiermark-Card, Bonuspartner der Schladming-Dachstein Card und ZWEI UND MEHR Vorteilsbetrieb.

Unter fachkundiger Anleitung tauchen kleine und große Besucher:innen in die wilde Seite des Nationalparks ein.

Drei unterschiedliche Programme ermöglichen Besucher:innen einen spannenden Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks zu bekommen: „Die Reise in den Mikrokosmos Wasser“, „Abenteuer Wilde Wiese“ oder „Wildnis erforschen im Auwald“.

Findet diese Veranstaltung bei jedem Wetter statt?
Ja, denn wir finden, unser Nationalpark Gesäuse ist bei jedem Wetter ein Erlebnis!

Darf ich meinen vierbeinigen Freund mitbringen?
Die Mitnahme von Hunden ist nicht erlaubt.
  • Öffnungszeiten: (der Weidendom ist ganzjährig frei betretbar, betreutes Besucherprogramm zu folgenden Zeiten)

    Mai, Juni, September: Samstag, Sonntag, Feiertage, jeweils 10:00 bis 18:00 Uhr
    Juli, August: täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr

Sondertermine außerhalb der Öffnungszeiten, sowie spezielle Programme für Gruppen, Busgruppen und Schulen werden im Informationsbüro in Admont organisiert, Tel. +43(0)3613/21160-20, info@nationalpark-gesaeuse.at

    Besucher:innenprogramm Erlebniszentrum Weidendom
    Der Fährte folgen
    Besucher:innenprogramm Erlebniszentrum Weidendom

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    Anfahrt: Das Erlebniszentrum liegt an der Bundesstraße B146 direkt an der Abzweigung nach Johnsbach, gleich gegenüber vom Gasthof zur Bachbrücke.

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      Juli, August: täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr

    Sondertermine außerhalb der Öffnungszeiten, sowie spezielle Programme für Gruppen, Busgruppen und Schulen werden im Informationsbüro in Admont organisiert, Tel. +43(0)3613/21160-20, info@nationalpark-gesaeuse.at

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