Mit 15 Nistkästen, 50 klimafitten Bäumen und einer Vielzahl von blühenden Pflanzen bietet der Garten nun einen wertvollen Lebensraum für die fliegenden Nachtschwärmer.
Ein Fledermausparadies erwacht
Im „Urwald der Naturschutzjugend“ – einem ehemaligen Baumschulgelände aus der Monarchiezeit – wird die neue Lebenswelt für Fledermäuse erschaffen. Bald schon ziehen hier Mückenfledermäuse, Zwergfledermäuse, Mopsfledermäuse und Alpenfledermäuse ihre Kreise. Doch nicht nur die Fledermäuse profitieren: Auch Wildbienen, Schmetterlinge wie das Große Ochsenauge und eine Vielzahl heimischer Pflanzenarten finden hier ein Zuhause.
„Durch den Verlust natürlicher Quartiere im Siedlungsbereich setzen wir mit diesem Projekt ein starkes Zeichen für den Artenschutz“, sagt Biologin Julia Edlinger von der Naturschutzjugend. „Gemeinsam mit den Kindern der Ferienwoche haben wir heimische Gehölze wie Eichen und Beerensträucher gepflanzt, die nicht nur die Fledermäuse, sondern die gesamte Biodiversität unterstützen.“
Mit der Aufforstung im Urwald im Frühjahr und im Herbst 2024 wurde ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tierarten geschaffen.
Junge Helfer – große Wirkung
In zwei Workshops werden die jungen Changemaker:innen selbst aktiv. Sie hängen Nistkästen auf, pflanzen schattenspendende Bäume und gestalten eine blütenreiche Umgebung. Diese Maßnahmen verbessern nicht nur das Nahrungsangebot für Fledermäuse, sondern fördern auch die gesamte Biodiversität. "Unser Fledermausgarten wurde gezielt mit Pflanzen bestückt, die nachtaktive Insekten anlocken – darunter die Nachtviole und die Nachtkerze. So schaffen wir eine natürliche Nahrungsquelle für die Fledermäuse und leisten gleichzeitig einen Beitrag gegen das Insektensterben," betont Julia Edlinger
Der Fledermausexperte Oliver Gebhardt teilte sein obendrein sein umfangreiches Wissen: "Die Zusammenarbeit mit Oliver war großartig. Er hat Fledermauserhebungen durchgeführt und uns wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse dieser bedrohten Tiere gegeben. Die Fledertiere sind sein absolutes Herzensprojekt und seine Begeisterung steckt an."
Höhepunkt: die magische Bat-Night
Wie jagen Fledermäuse? Wie kommunizieren sie mit Ultraschall? Und wie kann man sie schützen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Bat-Night, die den jungen Teilnehmer:innen einen unvergesslichen Abschluss bietet.
Ausgestattet mit Bat-Detektoren gehen sie auf Spurensuche und lauschen den lautlosen Jägern, die mit ihren einzigartigen Fähigkeiten durch die Dunkelheit navigieren.
"Die Fledermausnacht war ein absolutes Highlight! Wir haben eine Übernachtungsaktion veranstaltet, mit Bat-Detektoren gearbeitet, Fledermausrufe aufgenommen und die Tiere sogar live beobachten können. Das war für die Kinder und auch für uns ein unvergessliches Erlebnis. Es ist beeindruckend zu sehen, wie gut die Kinder sich mittlerweile mit Fledermäusen auskennen. Sie können richtig mitreden und geben ihr Wissen weiter. Auch für die jüngeren Mitglieder im Verein war das Projekt ein perfekter Einstieg, um Projektmanagement und Naturschutzarbeit praktisch zu erleben," erinnert sich Julia Edlinger
Ein Versprechen für die Zukunft
Doch das Projekt geht über den Schutz der Fledermäuse hinaus. Es ist Teil einer größeren Vision: "Unser Ziel ist, die Artenvielfalt sichtbarer zu machen und die Menschen dafür zu sensibilisieren. Wir wollen die Natur zurück in die Stadt holen und zeigen, dass Stadt und Natur in Einklang sein können. Der Grazer Urwald ist ein echter Schatz der Biodiversität – und jeder kann ihn besuchen und erleben," freut sich Julia Edlinger über den Projekterfolg.
Eine besonders nachhaltige Wirkung hat das Projekt auch durch ein eigenes Kinderbuch erhalten: "Dass wir im Rahmen des Changemaker Nature Projekts ein Kinderbuch drucken lassen konnten, ist ein weiteres tolles Ergebnis. So bleibt die Begeisterung für Fledermäuse lebendig und kann noch viele weitere Kinder inspirieren."
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Jede gepflanzte Blume, jeder aufgehängte Kasten und jedes engagierte Kind trägt dazu bei, dass Fledermäuse auch in Zukunft in Graz ihre Bahnen ziehen. Der Fledermausgarten ist mehr als ein Schutzraum – er ist ein Versprechen für kommende Generationen.
Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobiliät, Innovation und Technologie gefördert, die NextGenerationEU und von Blühendes Österreich - BILLA gemeinnützige Privatstiftung kofinanziert.
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