Mit den ersten frischen Herbstwinden weht es uns endlich die reifen Kürbisse auf den Teller. Ob auf dem Grill, in der Suppe oder eingerollt im Strudel – dank ihrer Nährstoffe stärkt das Fruchtgemüse unsere Gesundheit für die kalte Jahreszeit.
Kürbisse sind voller Vitamine (Carotinoide bei orangenem Fruchtfleisch, Vitamin B1, B2 und B4 sowie Vitamin E im Kürbiskernöl) und Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen und essenziellen Fettsäuren.
Keine Bienen, keine Kürbisse
Ein Kürbis kommt selten allein. Erst durch die Bestäubung von Insekten kann er seine Frucht bilden. Ohne die Hilfe der summenden Bestäuber wäre das Kürbis-Buffet dürftig gedeckt. Das Insektensterben wirkt sich somit auf eine reiche Kürbisernte aus.
Geht es unseren Bienen dank nachhaltiger Landwirtschaft gut – können wir uns auch weiterhin an einer bunten Vielfalt an 800 Kürbissorten weltweit erfreuen!
Hier sind die 7 beliebtesten Kürbissorten – abseits des Klassikers “Hokkaido”:
1Turbankürbis
Der originelle Winterkürbis kann es mit seinem dekorativen Aussehen locker mit den Zierkürbissen aufnehmen. Dass er nicht nur essbar ist, sondern auch hervorragend schmeckt, hängt die ungenießbaren Wohnaccessoires mühelos ab. Der Augenschmaus wird in der Küche ausgehöhlt und gerne als Terrine verwendet.
Der Kürbis kommt mit kunterbunten Farbkombinationen und lässt sich auch lange halten.
2Spaghetti-Kürbis
Der blassgelbe bis gelbe Kürbis wird in der Regel als Ganzes gekocht, gedämpft oder gebacken. Danach lässt sich das zerfallene Fruchtfleisch mit seinem nussigen Aroma mit einer Gabel in spaghetti-ähnlich Fäden herausziehen. Buon appetito!
3Patisson (UFO-Kürbis)
Weiß, gelb, grün, gemustert oder einfarbig: Die kleine Augenweide beamt sich von Juli bis Oktober in die Küche. Sie ist eine der ältesten Kürbissorten der Welt. Bereits die Inka erfreuten sich vor 3.000 Jahren an dem bis zu 25 cm kleinen Sommerkürbis.
Wenn sie gefüllt als Ganzes serviert werden, kommt ihre Form besonders zur Geltung. Je kleiner die Früchte, desto süßer der Geschmack.
Kleine Exemplare können mit Schale und Kernen genossen werden. Generell kann der kleine Kürbis, der auch auf dem Balkon gezogen werden kann, roh im Salat, frittiert, gebacken oder eingekocht verwendet werden.
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Kompaktes Kürbis-Wissen
- Bei einem Klopftest erkennst du, ob der Kürbis reif ist: Ein hohler Klang gibt grünes Licht. Ein weiteres Anzeichen ist ein verholzter Stängel.
- Schmeckt der Kürbis aus dem privaten Gemüsebeet bei einer rohen Kostprobe bitter, solltest du ihn nicht essen und die ganze Pflanze roden. Er hat sich vermutlich mit einem ungenießbaren Zierkürbis aus der Nachbarschaft eingekreuzt, der den Bitterstoff Cucurbitacin enthält und heftige Übelkeit und Durchfall auslöst.
- Obst oder Gemüse? Kürbisse sind eine Mischform, da er sich durch bestäubte Blüten entwickelt (Obst) und zugleich jedoch einjährig kultiviert wird (Gemüse). Kürbisse sind also ein Fruchtgemüse.
- Winterkürbisse können bei 12 bis 17 Grad Celsius bis zu 8 Monaten halten. Bereits geschnitten bleiben sie hingegen nur bis zu drei Tagen frisch. Trotz ihres Namens sind sie frostempfindlich und Temperaturen unter 5 Grad Celsius schädigen die Pflanze.
- Der Kürbis ist ein Amerikaner. Bereits vor 10.000 Jahren v. Ch. wurde eine Kürbisvielfalt kultiviert und angebaut. Die Samen gelangten erst im 16. Jahrhundert nach Europa.
- Melonen, Gurken und Zucchini sind die Geschwister des Kürbisses in der Familie der Kürbisgewächse.
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4Sweet Dumpling
Der Sommerkürbis ist eine feine Delikatesse: Sein zartes und helles Fruchtfleisch schmeckt süßlich nach Maroni. So findet der Kürbis nicht nur seinen Weg in die Suppe oder in ein Püree – sondern auch in Süßspeisen wie Kuchen oder Eis.
Sweet Dumplings gedeihen zudem am Balkon (25 Liter Erdvolumen) und sind sehr lange lagerfähig.
5Steirischer Ölkürbis
Der “König der Gärten” hat eine ganze Region geprägt. Vor etwa 150 Jahren bescherte ein Kürbis in der Steiermark durch eine natürliche Mutation Kerne, die von einer dünnen Haut umgeben waren. Der Sommerkürbis wurde weitergezüchtet. Die von nun an erleichterte Gewinnung der Kerne für das Kernöl mit seinen wertvollen Omega-6-Fettsäuren fasste Fuß in der internationalen Gourmetküche. Besonders für Selbstversorgergärten ist der Kürbis mit seinen essbaren Samen ideal.
Der junge Steirische Ölkürbis ist dunkelgrün und verfärbt sich mit dem Alter gelb-orange. Das nussige Aroma des Fruchtfleisches zaubert mit Ingwer, Curry oder Chili eine wärmende Suppe. Aber auch im Kürbisrisotto, Kürbisgulasch oder Kürbiskuchen spielt das Fruchtgemüse seine Hauptrolle mit Bravour.
6Butternuss Kürbis
Nach dem Motto “Mehr Fruchtfleisch, weniger Kerne!” liefert der Butternuss-Kürbis dezente Süße und Butteraroma und ist besonders bei Kindern beliebt. Er lässt sich braten, dämpfen, dünsten, füllen oder zum Kuchen, Marmelade und Kompott verarbeiten.
7Muskatkürbis
Der Koloss kann bis zu 40 Kilogramm schwer werden. Unreif ist er dunkelgrün. Bis zu seiner Reife wechselt er sein Farbkleid von hellbraun bis orange. Es wachsen aber auch praktikablere Haushaltsgrößen wie die Sorte Mini-Muskatkürbis "Anvers" oder der "Sizilianische".
Der fruchtig-würzige Begleiter im Herbst ist lange lagerfähig und vielfältig einsetzbar in Suppen, im Kuchen, Kompott.