Das Projekt "Wildes Pielachtal" will diesen grauen Trend stoppen. Junge Menschen engagieren sich für den Erhalt der Artenvielfalt und die Schaffung klimafitter Freiräume. Das Engagement, öffentliche Grünflächen in artenreiche, blühende Inseln zu verwandeln und bei Jugendlichen die Liebe zur Natur zu wecken, wurde mit dem Changemaker #nature Award ausgezeichnet.
Jung. Bunt. Wild. Im Pielachtal sprießt das Leben
Das Projekt "Wildes Pielachtal" wird von Mai 2023 bis April 2025 realisiert und verwandelt eintönige Flächen in blühende Inseln – von Ober Grafendorf bis Kirchberg! Die Idee: Durch Bepflanzung mit klimaresistenten, regionalen Pflanzen und die Errichtung von Insektenzonen und Bienenweiden wird die ökologische Vielfalt gefördert.
Durch die Bepflanzung mit Wildblumen und -stauden wie der Skabiosen-Flockenblume und der Wegdistel sowie die Ansiedlung von Schmetterlingen, Schwebfliegen, Amphibien und Vögeln wird ein ökologisch wertvolles Umfeld geschaffen. Zwei der umgestalteten Flächen liegen sogar in der Nähe von Schutzgebieten, was die Bedeutung des Projekts zusätzlich unterstreicht.
Wilde, artenreiche Flächen werden auch geschaffen, um Lärm und Staub filtern, das Mikroklima verbessern und Wasser und CO₂ speichern. Die Oasen sind nicht nur bei unseren summenden und gefiederten Freunden beliebt, sie erfreuen auch die Bewohner:innen über das bunte, volle Leben. Dazu soll ein Bewusstsein für die Bedeutung biodiverser Lebensräume geschaffen werden. Jede kleinste Fläche zählt - sei es in einer Gemeinde oder in privaten Gärten!
Projektleiterin und Streetworkerin Barbara Rieder freut sich nicht nur über das Aufblühen der Natur, sondern auch über das gestiegene Interesse der Jugendlichen, die sonst kaum mit Natur- und Artenschutz in Berührung kommen. „Die Jugendlichen waren anfangs skeptisch und hatten wenig Bezug zur Natur. Doch durch die gemeinsame Arbeit und im Tun konnten wir ihr Interesse wecken. Die Jugendlichen stellten immer mehr Fragen zum Natur- und Artenschutz und wollten am Ende sogar mehr Flächen renaturieren, als geplant.“
"Die Jugendlichen stellten immer mehr Fragen zum Natur- und Artenschutz und wollten am Ende sogar mehr Flächen renaturieren, als geplant.“ - Barbara Rieder
"Wildes Pielachtal" zieht seine Kreise
Der Erfolg des Projekts liegt in der gemeinsamen Anstrengung. Junge Menschen im Alter von 12 bis 23 Jahren beteiligen sich aktiv an der Umgestaltung und Pflege der Flächen. Sie werden zu Multiplikator:innen und Botschafter:innen für Natur- und Klimaschutz, indem sie das Wissen, das sie im Projekt erwerben, weitergeben. Die Aktivitäten reichen von Freizeitgestaltung über Workshops bis hin zu Projekten, die Umwelt- und Artenschutz begreifbar und erlebbar machen.
„Der Workshop war von Blühendes Österreich für die Changemaker #nature Gewinner:innen war obendrein super. Wir haben wertvolle fachliche Inputs erhalten, die uns halfen, das Projekt weiterzuentwickeln. Die Vision, dass jede kleine Fläche zählt, wurde bestärkt. Auch skeptische Kolleg:innen konnten anschließend überzeugt werden. Wir haben gelernt, wie wichtig kleine Biotopinseln sind und haben schon viele Schmetterlinge beobachten können,“ erzählt Barbara Rieder begeistert.
Zum aktuellen Stand des Projekts berichtet die Changemakerin: „In Weinburg sind die Samen aufgegangen und wir haben nachgesät. In Hofstätten wurde die Fläche gerade erst angelegt. Passanten zeigen Interesse und stellen neugierige Fragen, wenn wir dort sind. Auch er Kräuterworkshop weckte zusätzliches Interesse. Es ist schön zu sehen, wie 'Wildes Pielachtal' beflügelt," freut sich Baraba Rieder über den Anklang in der Region.
Blaupause für die Artenvielfalt
Das Projekt "Wildes Pielachtal" ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie engagierte junge Menschen die Biodiversität in ihrer Region fördern können. Durch konkrete Maßnahmen und gemeinschaftliches Engagement entsteht eine blühende Oase, die nicht nur der Natur, sondern auch der Gemeinschaft zugutekommt. Es ermutigt uns alle, unsere Rolle im Erhalt der Biodiversität zu überdenken und aktiv zu werden – denn jeder Beitrag, egal wie klein, kann einen Unterschied machen und positive Veränderungen bewirken.
„Die Zusammenarbeit mit Blühendes Österreich war sehr hilfreich. Ines Lemberger war immer eine gute Ansprechpartnerin und brachte ihr fachliches Know-how ein, sodass das Projekt selbst vervielfältigt werden kann,“ resümiert Barbara Rieder und freut sich über Nachahmer:innen.
Streetwork Pielachtal arbeitet im Auftrag der Kleinregion Pielachtal und kooperiert mit verschiedenen Partnern wie der Klimawandelanpassungsmodellregion Pielachtal und dem Kräuterschaugarten Weinburg. Insgesamt werden ca. 0,12 Hektar zu artenreichen Lebensräumen umgestaltet.
Changemaker #nature wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.