Von der Idee zur summenden und blühenden Vielfalt
Beim Kindergarten in Pöttelsdorf erwacht schon bald eine bunte Vielfalt zum Leben. Die Fläche dafür war längst vorhanden: „Die Wiese befindet sich auf dem Gelände des Kindergartens. Ein paar Mal wurde gemäht, mehr nicht. Daraus entstand die Idee: Wie kann man Kindern Naturschutz näherbringen und etwas für Kleinstlebewesen tun?“ erinnert sich Julia Valasek, Elementarpädagogin und Projektinitiatorin über den Anstoss, diese Wiese in eine Natur-Oase zu verwandeln.
Mit Unterstützung durch den Award Changemaker #nature, Workshops und Expertise des Naturparks Rosalia-Kogelberg, entwickelte sich die Vision einer blühenden Wiese zu einem durchdachten Naturprojekt. „Durch den Call konnten wir die Idee größer denken und haben uns viel Wissen angeeignet. Expert:innen vom Naturpark haben uns mit Tipps und Workshops unterstützt, was enorm geholfen hat, das Projekt auszureifen,“ erklärt Valasek.
„Eine Wiese voller Leben“: Teamwork und Tatendrang
Die Umsetzung war eine Gemeinschaftsleistung: Die Kinder waren von Anfang an involviert. Sie pflanzten, schaufelten, schleppten Holz und entschieden sogar, welche Obst- und Beerensträucher gepflanzt werden. „Die Kinder haben alles mit umgesetzt – sie waren begeistert und unglaublich fleißig,“ berichtet Valasek stolz.
Heute zieren die Wiese eine Totholzhecke, eine Benjeshecke, eine Lesesteinmauer und sogar ein kleines Sandarium. Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren und Ribisel ergänzen das bunte Bild, zusammen mit Obstbäumen wie Apfel, Birne, Zwetschke und Marille. „Besonders wichtig war uns, frühe und späte Sorten zu wählen, damit die Kinder auch außerhalb der Sommerferien ernten können und sehen, wie die Natur im Lauf des Jahres Früchte trägt,“ erklärt sie.
Naturschutz zum Anfassen: Kinder als Naturforscher
Das Projekt ist mehr als eine Blumenwiese – es ist ein Naturlernraum. Mit Becherlupen erforschten die Kinder Insekten, beobachteten Pflanzen und lernten spielerisch, wie wichtig jedes Lebewesen im Ökosystem ist. „Es war schön zu sehen, wie Kinder überlegen, welche Farben die Blumen haben sollen, oder Insekten genau inspizieren. Dabei haben sie gelernt, dass jedes Lebewesen seinen Platz braucht,“ so Valasek.
Positive Resonanz und kleine Herausforderungen
Die Reaktionen der Eltern und der Gemeinde waren überwiegend positiv. „Die Eltern waren begeistert, und wir haben das Projekt mit einem digitalen Bilderrahmen präsentiert, was gut ankam,“ berichtet Valasek. „Auch wenn manche Ältere aus der Gemeinde fanden, die Wiese sähe nicht ‚aufgeräumt‘ aus, haben wir den Kindern gezeigt: Auch mit kleinen Dingen kann man etwas bewirken.“
Der Weg geht weiter: Ein Anfang für mehr Vielfalt
Das Projekt ist erst der Anfang: „Im Frühling werden wir Vogelnisthilfen aufstellen und Bienen-Nisthilfen ergänzen,“ kündigt Valasek an. Die Zusammenarbeit mit dem Naturpark Rosalia-Kogelberg hat sich bewährt, und weitere Projekte sind geplant.
Mit dieser Initiative ist der Kindergarten Pöttelsdorf ein Vorbild für gelebten Naturschutz und zeigt, wie kleine Projekte große Wirkung entfalten können – für die Natur und die nächste Generation an.
Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobiliät, Innovation und Technologie gefördert, die NextGenerationEU und von Blühendes Österreich - BILLA gemeinnützige Privatstiftung kofinanziert.