Viele Vogelarten haben ihre Lebensweise mehr oder weniger dem nassen Element angepasst. Echte Spezialisten tanzen auf Seen, tauchen nach Muscheln oder bauen schwimmende Nester!

Blühendes Österreich präsentiert dir 10 heimische Wasservögel:

1Der Kormoran

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Kormoran

Der Kormoran (Phalacrocorax carbo) ist erfreulicherweise wieder zu einem gewohnten Anblick an vielen heimischen Gewässern geworden.

Als Fischräuber verschrien, war der große, metallisch schwarze Wasservogel in Mitteleuropa nämlich bereits so gut wie ausgerottet.

Besonders im Winter zieht es viele Kormorane aus anderen Regionen an unsere eisfreien Flüsse und Seen und sogar in städtische Gebiete. Die Art zählt unter den Vögeln zu den sogenannten Ruderfüßern, wie beispielsweise auch Pelikane oder Tölpel. 

Die Nahrung des Kormorans besteht überwiegend aus kleinen bis mittelgroßen Karpfenfischen, die er tauchend verfolgt und mit seinem Hakenschnabel erbeutet.

Im Gegensatz zu vielen anderen Wasservögeln nimmt das Gefieder des Kormorans Wasser auf. Nach dem Tauchgang lässt er es mit weit ausgebreiteten Flügeln trocknen.

Kormorane brüten in Kolonien, in Österreich heute wohl nur am Boden- und Neusiedler See, sowie in den Auen von March und Thaya.

Die Bestände des Kormorans haben sich dank Schutzmaßnahmen in ganz Europa erholt. Dennoch bleibt der „Wasserrabe“ eine gefährdete Art, die auf der österreichischen Roten Liste steht.

2Das Teichhuhn

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Teichhuhn

Das Teichhuhn (Gallinula chloropus) ähnelt dem etwas bekannteren Blässhuhn. Beide Arten sind sogenannte Rallen und damit zum Beispiel mit dem Wachtelkönig verwandt.

Die schwarzbraunen Teichrallen werden in etwa so groß wie Rebhühner und sind an ihrem gelbroten Schnabel, einer roten Stirn und den gelblichen Füßen gut zu erkennen.

Die Art bevorzugt flache, nährstoffreiche Gewässer mit Schilf- und Seerosenbeständen.

Teichhühner sind aber sehr anpassungsfähig und in Parks oder an größeren Gartenteichen keine Seltenheit. Sie leben überwiegend vegetarisch, verschmähen aber auch Schnecken, Spinnen und Insekten nicht. 

Gut versteckt in der Ufervegetation baut das Teichhuhn mehrere Nester, die es für die Balz, Eiablage und Aufzucht der Jungen nutzt. Die kleinen Küken der Teichralle haben viele Feinde. Neben Greifvögeln, Möwen, Wildschweinen und Mardern stellen ihnen im Wasser auch Raubfische wie der Hecht nach. 

3Der Höckerschwan

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Höckerschwan

Der Name des majestätischen Höckerschwans (Cygnus olor) rührt von dem schwarzen Höcker an seinem orangen Schnabel her.

Höckerschwäne sind die größten Wasservögel Mitteleuropas. Männliche Tiere können eine Flügelspannweite von 240 Zentimetern und ein Gewicht von über zehn Kilo erreichen.

Schwäne ernähren sich vorwiegend von Wasserpflanzen, nach denen sie mit ihren langen Hälsen gründeln.

Höckerschwanpaare binden sich fürs Leben und verhalten sich zur Paarungszeit sehr territorial. Aus den fünf bis acht gelegten Eiern schlüpfen dunkel gefärbte Küken, die bald aus dem Nest flüchten und einige Monate lang von beiden Eltern versorgt werden.

Erst im zweiten Lebensjahr "ermausern" sich die hässlichen Entlein ihr vollständig weißes Gefieder. Der Höckerschwan gilt als halb-domestizierte Art. Seine heutigen Bestände in Österreich gehen auf Zuchten und Auswilderungen, insbesondere im späten 19. Jahrhundert, zurück.

4Die Graugans

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Graugans

Graugänse (Anser anser) sind die wilden Ahnen unserer Hausgänse. Das helle Gefieder, der stämmige, leicht gestreifte Hals und ihr klobiger Schnabel sind arttypische Merkmale. Neben dem bekannten Schnattern verfügt die Graugans über ein reiches Repertoire an Lautäußerungen, das ihr ausgeprägtes Sozialverhalten widerspiegelt.

Als Brutvögel findet man Graugänse von den Britischen Inseln, über Nordeuropa und Skandinavien bis weit nach Asien hinein. Auch im burgenländischen Seewinkel ziehen alljährlich an die 1.500 Paare ihre Jungen groß.

Im Herbst ziehen die Graugänse in Scharen und eleganter V-Formation quer über Europa, um an den südlichsten Zipfeln des Kontinents zu überwintern. Auf ihrer weiten Reise legen sie ausgedehnte Stopps in Feuchtgebieten ein. Dann werden auch die Ufer, Lacken und Felder am Neusiedler See zum legendären Gänsestrich.

Zehntausende Gänse gemeinsam in ihren Schlafplätzen einfallen zu sehen, gehört wohl mit zu den eindrücklichsten Naturerlebnissen, die Österreich seinen VogelfreundInnen zu bieten hat.

Im Vergleich zum Höckerschwan ist die Graugans übrigens eher ein Weidetier. Sie sucht ihre aus Halmen und Körnern bestehende Nahrung bevorzugt an Land, hält im Frühling die Wiesen kurz und putzt nach der Ernte die Maisstoppelfelder.

5Der Gänsesäger

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Gänsesäger

Der Gänsesäger (Mergus merganser) ist ein mittelgroßer Entenvogel, der auf der ganzen Nordhalbkugel weit verbreitet ist. In Österreich brütet die Art an den kälteren Seen und Flüssen des Alpennordrands, als Wintergast ist sie aber auch in anderen Regionen häufig zu beobachten.

Gänsesäger sind wesentlich stattlicher als unsere Hausenten und zeichnen sich unter anderem durch ihren etwas unüblichen Sexualdimorphismus aus. Hier sind die Weibchen mit ihrer abstehenden Haube am Kopf auffälliger als die Männchen. 

Gänsesäger besitzen einen langen, mit Sägezähnen bewehrten Schnabel und stellen damit kleinen Fischen, zum Beispiel jungen Äschen nach. Wie Eulen oder Spechte nistet dieser ungewöhnliche Wasservogel am liebsten in Baumhöhlen.

Gleich nach dem Schlüpfen stürzen sich die Küken mutig in die Tiefe, wo sie von der Gänsesägermutter empfangen und ans Wasser geleitet werden. Sie lernen rasch das Schwimmen und Tauchen, lange bevor sie fliegen können.

6Die Stockente

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Stockente

Die Stammform der Hausente kennt jedes Kind. Als typischer Kulturfolger besiedelt die Stockente (Anas platyrhynchos) seit Langem unsere Städte und Dörfer und gilt den meisten Menschen als Inbegriff der Ente. Doch wusstest du, dass der Stockenten-Erpel sein Prachtkleid mit dem glänzenden grünen Kopf im Sommer ablegt und dann von den Weibchen kaum zu unterscheiden ist?

Stockenten kreuzen sich oft mit anderen Entenarten und frei lebenden Hausenten. Die daraus entstehenden Bastarde zeigen viele verschiedene Gefiedervarianten und sind gerade in Stadtpopulationen nicht selten. Die Stockente zählt zur Gruppe der Schwimmenten. Sie gründelt nach allem, was sie verdauen kann und stellt auch wenig Anspruch an ihren Lebensraum.

Bei Gefahr starten die Enten fast senkrecht aus dem Wasser. Im Flug können sie Geschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern erreichen.

7Die Moorente

Die seltene Moorente (Aythya nyroca) wird den sogenannten Tauchenten zugerechnet. In Österreich ist sie in ihrem Bestand stark gefährdet und wohl nur mit einigen wenigen Brutpaaren am Neusiedler See vertreten.

Im Gegensatz zu vielen anderen heimischen Wasservogelarten sind Moorenten nicht sehr gesellige Tiere. Mit etwas Glück kann man kleine Trupps bei der Nahrungsaufnahme oder ein Weibchen mit seinen hübschen blauäugigen Küken beobachten. Die Art fühlt sich an flachen Gewässern wohl und hält sich meist im Verlandungsbereich auf, wo Röhricht und Schwimmblattpflanzen aufeinandertreffen.

Moorenten ernähren sich hauptsächlich vegetarisch und wenden viel Zeit und Energie für ihre Tauchgänge auf.

8Die Reiherente

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heimische wasservogel Reiherente aythya fuligula

Auf den ersten Blick sieht die dunkel gefärbte Reiherente (Aythya fuligula) der Moorente gar nicht unähnlich. Auffällig sind aber der herabhängende Schopf des Männchens, der kurze breite Schnabel und die leuchtend gelben Augen.

Die Reiherenten sind erst im 18. Jahrhundert nach Mitteleuropa eingewandert. Mittlerweile ist die Art in Österreich aber nach dem Blässhuhn und der Stockente der dritthäufigste Wasservogel.

Reiherenten sind an vielen Flüssen und Seen, oft auch in Staubecken anzutreffen. Ihre Nahrung besteht zu fast zwei Dritteln aus Schnecken und Muscheln. Die aus dem ursprünglich Schwarzen Meer stammende Wandermuschel scheint der Reiherente besonders zu schmecken.

9Der Haubentaucher

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Haubentaucher

Der Haubentaucher (Podiceps cristatus) ist der größte Vertreter der Familie der Lappentaucher und ohne Zweifel einer der eindrucksvollsten heimischen Wasservögel. Die dunkle zweigeteilte Federhaube und der kastanienbraune Backenbart am hellen Gesicht machen ihn unverwechselbar.

Während der Balz setzen die Haubentaucher nicht nur ihre Schönheit, sondern auch tänzerisches Talent zur Verführung des Partners ein. In der sogenannten Pinguin-Pose richtet sich das Paar Brust an Brust gemeinsam aus dem Wasser auf und tauscht kopfschüttelnd Geschenke in Form von Futter und Nestmaterial aus. 

Haubentaucher brüten an größeren, stehenden Gewässern, die einen ausgeprägten Schilfgürtel aufweisen. Ihre Nester sind entweder schwimmend oder in einem überfluteten Gebüsch verankert. Sie schätzen nährstoff- und fischreiche Seen und tauchen geschickt nach kleinen bis mittelgroßen Arten wie jungen Karpfen, Barschen oder Moderlieschen.

In Österreich wird der Brutbestand des Haubentauchers auf knapp 1.000 Paare geschätzt. Seine wichtigsten Vorkommen befinden sich dabei ganz im Westen, am Bodensee. 
 

10Die Lachmöwe

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Lachmöwe

Lachmöwen (Chroicocephalus ridibundus) sind im europäischen Binnenland die häufigsten Möwen. Nach drastischen Bestandsrückgängen haben sie ihr Verbreitungsgebiet in den letzten Jahrzehnten wieder ausgeweitet und sind dabei bis in unsere Städte vorgedrungen.

Dieser sehr anpassungsfähige Vogel sucht sein Futter an Seen und Flüssen genauso wie auf Feldern oder Mülldeponien. Vor allem als Wintergast ist die Lachmöwe an vielen heimischen Gewässern omnipräsent. Sie brütet in wassernahen Kolonien, die 1.000 und mehr Brutpaare zählen können. Im Sommer- oder Prachtkleid ist die kleine Lachmöwe an ihrem dunklen Kopf unverkennbar. Sonst sollten NaturfreundInnen die roten Beine und den dunkelroten Schnabel mit schwarzer Spitze beachten, um sie von anderen Möwenarten zu unterscheiden.

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Streng ornithologisch betrachtet sind Möwen keine Wasservögel. Doch neben den vielen Enten, Gänsen und Schwänen, einigen Tauchern und dem Kormoran, leben in Österreich unzählige andere Vogelarten, die stark an die heimischen Gewässer gebunden sind.

Wasseramseln entfernen sich kaum je von ihrem Bach und der Eisvogel ernährt sich ausschließlich von Fischen, Kleinkrebsen und anderen Wassertieren.

Auch Reiher und Störche sind auf Feuchtgebiete angewiesen und unter den Watvögeln bevölkern Regenpfeifer, Seeschwalben oder Strandläufer die Ufer der österreichischen Flüsse und Seen. 

Obwohl Wasservögel weit mobiler sind als beispielsweise Amphibien, Krebse oder Muscheln, sind auch sie auf den Erhalt und Schutz ihrer sensiblen Lebensräume angewiesen.

Die Stiftung Blühendes Österreich unterstützt mit zahlreichen Initiativen und Projekten die Bewahrung der heimischen Biodiversität. Besondere Beachtung findet dabei auch die Renaturierung von Fließgewässern, Mooren und anderen Feuchtgebieten. 

Wenn du Interesse hast, blättere weiter zu unseren Naturerfolgen oder suche dir im Naturkalender eine geführte Exkursion, bei der du sicher heimische Wasservögel beobachten kannst! 

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