Österreichweit flatterten 926 Meldungen über die Schmetterlingsapp ein. Im Vergleich: 2019 wurden 617 Sichtungen dokumentiert. Und jeder, der einen Aurorafalter fotografieren möchte, weiß: Stillhalten ist nicht seine Stärke. Eher patrouillieren die Männchen rastlos an Waldrändern und fordern die Geduld der Schmetterlings-App-NutzerInnen nicht selten heraus.
Die orangefarbenen Flügelspitzen vorne hatten die weitaus auffälligen Männchen (701 Datensätze). Die unscheinbareren Weibchen wurden lediglich 188 Mal fotografiert. Auf 28 Fotos sind beide Geschlechter vertreten und bei 5 Bildern wurden die Weißlinge bei der Paarung erwischt. Zwei weitere Aufnahmen zeigen eine ganze Aurora-Falter-Versammlung (drei Männchen und ein Weibchen bzw. zwei Männchen und ein Weibchen).
Das Bundesländer-Ranking
Die meisten Meldungen (305) stammen wie letztes Jahr aus Niederösterreich, die wenigsten Aurorafalter wurden im Burgenland (31) dokumentiert. Auf den zweiten Platz segelt die Steiermark mit 121 Sichtungen und auf den dritten Platz landet Oberösterreich mit 102 Meldungen. Salzburg (37), Burgenland (31), Kärnten (72), Tirol (83), Wien (84) und Vorarlberg (90) reihen sich unterhalb der Top 3.
Die fleißigsten BeobachterInnen
16 Schmetterlingsapp-NutzerInnen habe 10 und mehr Meldungen hochgeladen. Die meisten Aurorafalter gingen Momcilo Borek (35 Datensätze) ins “Netz”, Anna Sollinger (30 Meldungen) und Stefan Greil (24 Datensätze) platzieren sich auf den zweiten und dritten Platz. Caroline Brunner, Markus S., Sylvia B. teilen sich mit 14 übermittelten Faltersichtungen den vierten Platz.
Start und Ende der Aurorafalter-Saison
135 Tage lang gaukelten die Falter mit ihren orangefarbenen Flügelspitzen durch Österreich. Die Zeiten weichen von Bundesland zu Bundesland ab: So flattert der Falter in Burgenland nur von 20.3. bis 28.4. (was auch mit den wenigen Meldungen zusammenhängt).
Der früheste Nachweis gelang Jakub O. am 14.3. in Elmberg (OÖ), der späteste Falter wurde von Markus S. am 26.7. vom Schneeberg (NÖ) gemeldet. Im Vergleich zum letzten Jahr wurde der erste Aurorafalter am 21.3. dokumentiert, 2018 gar erst am 2.4.
Bei den ersten Meldungen folgen die Bundesländer Kärnten (16.3., gemeldet von Florian Lexer) und Wien (19.3., gemeldet von Sieglinde Binder-Knoll). Am 20.3. folgen Vorarlberg (Moni K.), Niederösterreich (Sylvia Brandtner) und das Burgenland (Lea Wohlfart). Am 28.3. gelang der erste Nachweis in der Steiermark (Regina Gspandl) und am 30.3. in Tirol (Roland Schütz). Erst am 2.4. wurde der erste Aurorafalter aus Salzburg gemeldet (jeweils von Thomas Strasser und Marion Kogler).
Der wissenschaftliche Betreuer der Aurorafalter-Zählung, Helmut Höttinger, zeigt sich von den Ergebnissen begeistert:
„Obwohl der Aurorafalter oft schwierig zu fotografieren ist, trafen 2020 über 900 Meldungen ein und somit um ca. ein Drittel mehr als im letzten Jahr. Fast 350 NutzerInnen der App haben damit wertvolle Daten zur Verbreitung und Flugzeit der Art in Österreich beigesteuert.
Langfristig fortgeführt und betrachtet lassen die so ermittelten Daten auch wissenschaftliche Aussagen zu Effekten des Klimawandels zu. Jeder Nutzer der App kann somit auch einen kleinen Beitrag zum Erkenntnisgewinn in diesem wichtigen Forschungsfeld leisten.“
Zur Datenlage
Bei der aktuellen Zählung wurden allerdings die Daten bis Ende August berücksichtigt, um Aussagen über die gesamte Generation tätigen zu können. (Aussagen zu den Nachzüglern im August / September können allerdings erst in der Jahresauswertung getätigt werden.
In die Auswertung einbezogen wurde pro NutzerIn nur jeweils ein Datensatz von einem bestimmten Ort zu einem bestimmten Datum. Wenn sowohl Männchen als auch Weibchen getrennt gemeldet wurden, wurde dies als zweiter Datensatz gewertet und auch bei den eruierten Individuenzahlen mitberücksichtigt.
Nach diesen Kriterien wurden vor Beginn der Auswertung 326 Doppel- oder Mehrfachmeldungen (in den allermeisten Fällen Fotos von ein und demselben Individuum) eliminiert.
Diese Mehrfachmeldungen betrafen insgesamt 345 Individuen. Zuvor waren schon vier Datensätze ausgeschieden worden, welche Daten vor 2020 betrafen.