So erkennst du den Wacholder:
- immergrün
- sehr spitze Nadeln mit 1-2 cm Länge
- meist nur strauchhoch
- oft in Trockengegenden
Beschreibung
Der Wacholder wird auch im fortgeschrittenen Alter kein allzu hoher Baum und ist in Österreich mit zumeist maximal fünf Metern Höhe oft nicht größer als die ihn umgebenden Sträucher. Exemplare über zehn Meter sind bei uns die Ausnahme. Die Nadeln sind sehr spitz. Dies wird einem spätestens beim Pflücken der Beeren bewusst, die sich im Herbst in einem prächtigen blau präsentieren.
Verbreitung
In Österreich ist dieser Nadelbaum in allen Bundesländern anzutreffen.
Lebensraum
Der Wacholder ist keine klassische Baumart der Wäldern, sondern als „Sonnenanbeter“ vielmehr eine Charakterart offener Lebensräume. Er ist gegenüber anderen Gehölzen sehr konkurrenzstark und wäre ohne Zutun des Menschen auf Felshänge oder ähnliche Extremstandorte beschränkt. Er gedeiht jedoch dort sehr gut, wo ihm Weidetiere wie z. B. Schafe oder Ziegen durch ihren Verbiss lästige Konkurrenten vom Leibe halten, während er selbst – gut geschützt durch seine spitzen Nadeln – nicht verbissen wird.
Gefährdung
Durch die großflächige Aufgabe der extensiven Weidenutzung verschwinden zunehmend die dadurch entstandenen Wacholderheiden. Ohne grasende Haustiere entwickeln sich die Flächen zunächst in dichtes Gebüsch und schließlich in Wald. Im Naturschutz ist man daher vielerorts bemüht, die traditionelle Weidewirtschaft wieder auferstehen zu lassen. Dies nutzt nicht nur dem Wacholder, in vielen Fällen handelt es sich bei diesen Heideflächen um sehr artenreiche Trockenrasen, die sich ihrerseits wiederum durch eine Vielzahl an seltenen und gefährdeten Tieren und Pflanzen auszeichnen.
Besonderheiten
Um auf die hohe Bedeutung von Wacholderheiden hinzuweisen, wurde der Wacholder zum „Österreichischen Baum des Jahres 2017“ gekürt, in Deutschland war dies 2002 der Fall. Wie bei kaum einer anderen Nadelbaumart werden von ihm nahezu sämtliche Teile in irgendeiner Form genutzt. Das angenehm duftende Holz dient zum Drechseln und Schnitzen, die Zweige zum Räuchern und die Früchte als Gewürze in der Küche oder zum Schnapsbrennen. Ebenso findet er breite Anwendung als Naturheilmittel.