So erkennen sie den Gewöhnlichen Spindelstrauch:
- max. 2-3 m hoch
- vierkantige Zweige
- längliche, spitze Blätter (4-8 cm lang)
- orange-rosa Früchte im Herbst
Beschreibung
Am ehesten sticht dieser ansonsten recht unauffällige Strauch im Herbst ins Auge, sobald seine Früchte reif sind. Im September und Oktober färben sich die Fruchtkapseln purpurrosa bis karminrot, in denen sich die orangen Samen befinden. Die Blätter dieses Strauches sind schlank und eher länglich mit einer nur sehr feinen Zähnung am Blattrand. Sommer wie Winter ist der Gewöhnliche Spindelstrauch jedoch am einfachsten über die Zeige zu erkennen. Diese sind nämlich im Querschnitt deutlich viereckig, ältere Äste haben zudem entlang dieser Kanten auch auffällige Korkleisten.
Verbreitung
Der Gewöhnliche Spindelstrauch ist in Österreich in allen Bundesländern zu finden.
Lebensraum
Besonders häufig findet man diesen Strauch in nicht allzu trockenen Laubwäldern und Auwaldgebieten, aber auch entlang von Hecken in der Kulturlandschaft. Er ist im gesamten Tiefland weit verbreitet und kommt auch in etwas höheren Lagen vor. Oberhalb von 1.000 m Seehöhe ist er jedoch nur noch in warmen Südlagen zu finden.
Gefährdung
Dieser Strauch ist bei uns noch sehr häufig und daher nicht gefährdet. In unseren Breiten ist er hinsichtlich seines Standortes nicht sehr anspruchsvoll und auch in Parks, lockeren Siedlungsgebieten oder entlang von Bahndämmen anzutreffen.
Besonderheiten
Durch die besondere Form der Früchte, die an die Kappen von Priestern erinnert, sind in vielen Regionen Lokalnamen entstanden. Pfoarakappl, Pfaffenhütchen, Pfaffenkapptl sind nur einige davon. In den vergangenen Jahren waren viele Sträucher in ein dichtes Gespinst aus Raupennestern gehüllt. Diese stammen von der Pfaffenhütchen-Gespinstmotte, die ganze Sträucher kahl fressen können, die davon jedoch nicht absterben sondern im kommenden Jahr erneut austreiben. Alle Pflanzeiteile sind giftig! Vor allem bei Kindern ist durch die verlockende Form und Farbe der Früchte Vorsicht geboten!
Gewöhnlicher Spindelstrauch © Benjamin Zwittnig, Euonymus europaea PID1198-1, CC BY 2.5 SI
Benjamin Zwittnig, Euonymus europaea PID1198-1, CC BY 2.5 SI
Vierzählige Blüte mit den vier Kronblättern und den nur vier Staubblättern © Aiwok, Euonymus europaeus 1a, CC BY-SA 3.0
Jungraupen beim Blattfraß © Slimguy, 2019 04 23 Yponomeuta cagnagella, CC BY 4.0