So erkennst du die Spinnen-Ragwurz:
- Obere Blütenblätter hellgrün bis braun, unbehaart
- Untere Blütenlippe rotbraun, fein behaart, ein Sandbienenweibchen nachahmend
Vorkommen
Die Spinnen-Ragwurz wächst auf Mäh-Halbtrockenrasen, mageren Wiesen und Weiden sowie in aufgelockerten Gebüschbeständen. Sie bevorzugt frische bis mäßig trockene kalkreiche Böden.
Besonderheiten
Die Spinnen-Ragwurz ahmt durch das Aussehen ihrer Blüten, die Behaarung der Blütenlippe und durch ihren Geruch täuschend echt ein Sandbienenweibchen nach. Wenn ein Männchen landet und mit der Blüte zu kopulieren versucht, setzt sich das Pollenpaket genau an der richtigen Stelle der Sandbiene fest. Da jede Pflanze ein individuelles Blütenmuster besitzt, lassen sich die Männchen wiederholt täuschen und sorgen so mit jedem neuen Paarungsversuch für die Bestäubung, bis das Männchen den Betrug durchschaut hat. Daher werden letztlich nur etwa 10% der Pflanzen bestäubt. Da aber jede befruchtete Pflanze viele Tausend Samen erzeugt, reicht der Trick dennoch aus, um den Ragwurzbestand zu sichern.
Gefährdung
Die größte Gefährdung für die in Österreich stark gefährdete und in den Tiefländern Ostösterreichs vom Aussterben bedrohte Spinnen-Ragwurz stellt die Zerstörung der ursprünglichen Standorte durch Intensivierung, aber auch durch Verbrachung und Verbuschung dar. Weiters ist wie alle Orchideen auch die Spinnen-Ragwurz sehr trittempfindlich. Ein Aussterben würde den Verlust an Artenvielfalt weiter vorantreiben und damit die Pufferfähigkeit und Gesundheit des Ökosystems vermindern.
Unterstützung
Wir unterstützen LandwirtInnen in der Wachau dabei, die steilen Orchideenwiesen regelmäßig nach der Fruchtreife zu mähen und das Mähgut zu verbringen. Dadurch wird das Vorkommen der Spinnen-Ragwurz in der Wachau weiterhin ermöglicht.