So erkennst du die Große Brennnessel:
- die ganze Pflanze ist mit langen Brennhaaren besetzt
- sie ist eine ausdauernde Staude mit einem kräftigen Wurzelstock
- die Blätter sind grob gesägt, gegenständig und besitzen Nebenblätter
- der Stängel ist vierkantig
- die unscheinbaren männlichen und weiblichen Blüten sind in hängenden Rispen angeordnet
Beschreibung
Die typischen dunkelgrünen Nesselblätter, die reich mit langen Brennhaaren besetzt sind, machen die Große Brennnessel eigentlich unverkennbar. Die Blüten sind unscheinbar und in vielblütigen, hängenden Blütenständen angeordnet. Auf einer Pflanze gibt es entweder nur männliche oder nur weibliche Blüten. Die Früchte sind kleine Nüsschen. Neben der Großen Brennnessel gibt es in Österreich noch die Kleine Brennnessel, die einjährig und weitaus seltener ist. Die dritte heimische Art, die Kiew-Brennnessel, kommt in Österreich ausschließlich in den March-Thaya-Auen vor.
Verbreitung
In Österreich ist die Große Brennnessel weit verbreitet. In den tieferen und mittleren Lagen ist sie besonders häufig, man kann sie aber auch bis knapp über die Baumgrenze antreffen.
Lebensraum
Die Große Brennnessel ist eine sehr stickstoffliebende Art. Daher kommt sie überall dort vor, wo besonders nährstoffreiche Böden vorhanden sind: Auwälder, Mistplätze, Komposthaufen, Gärten, Ruderalstandorte und Viehläger.
Gefährdung
Die Große Brennnessel zählt zu den häufigsten Pflanzenarten Österreichs. Auch wenn sie in den Flussauen mancherorts von hochwüchsigen Neophyten (z. B. Goldrute, Staudenknöterich) bedrängt wird, ist derzeit keine Gefährdung erkennbar.
Besonderheiten
Kaum eine andere Pflanze ist so vielseitig verwendbar wie die Große Brennnessel. Wenn man einmal die Scheu vor den Brennhaaren abgelegt hat (dazu empfiehlt sich das Tragen von Handschuhen), kann man die Triebspitzen und jungen Blätter zu verschiedensten Speisen dazu mischen: Spinat, Suppen, Aufläufen, Pestos etc. Der Tee aus den Brennnesselblättern hat eine blutreinigende Wirkung. Die Samen sind reich an Mineralien und Vitaminen. Bis vor rund 200 Jahren war die Große Brennnessel auch eine sehr wichtige Faserpflanze. Der Namen der Gattung Urtica leitet sich vom lateinischen Zeitwort urere („brennen“) ab. Der Artnamen dioica kommt aus dem Griechischen und bedeutet zweihäusig, da männliche und weibliche Blüten getrennt auf verschiedenen Pflanzen „zuhause“ sind.