Von 3. bis 26. Juli 2020 riefen Blühendes Österreich und GLOBAL 2000 auf, die filigranen Schönheiten in den Gärten Österreichs dank der Schmetterlingsapp zu dokumentieren. 15.591 Meldungen gingen dank 1.400 freiwilligen Schmetterlingsforschern ein.
Die Falter sind schließlich nicht nur schön anzusehen, sie sind wichtige Bestäuber für unser Obst und Gemüse.
Geht´s den Schmetterlingen gut, geht´s den Menschen gut! Aufgrund der Datenerhebung der letzten vier Jahre können Schutzmaßnahmen für die filigranen Bestäuber initiiert werden.
Österreichs Gärten sind ein wichtiger Baustein zum Erfolg der laufenden Schmetterlings-Inventur. Agnes Zauner, Geschäftsführerin GLOBAL 2000 ergänzt:
„Insekten halten die Ökosysteme unseres Planeten am Laufen und sind für die Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung. Ohne Schmetterlinge, keine Blumen – und umgekehrt. Deswegen müssen wir den Pestizideinsatz reduzieren und Lebensräume schaffen.“
Der häufigste Schmetterling Österreichs …
ist mit 1.239 Meldungen das Große Ochsenauge! In den letzten zwei Jahren schaffte es der braune Falter jeweils auf Platz zwei. Mit 763 Sichtungen flog der Kaisermantel auf den zweiten Platz. Auf den dritten Platz landete das Schachbrett mit 603 Meldungen.
„Letztes Jahr hatte der Distelfalter ein starkes Einwanderungsjahr und somit den Spitzenplatz eingenommen. Heuer ist er erst auf Rang 45 zu finden“,
erklärt DI Dr. Helmut Höttinger, Schmetterlingsexperte und wissenschaftlicher Betreuer der App.
Wissenschaftliche Sensation eines Besuchers aus Nahost
Ein Erstnachweis in der Steiermark gelang Sabine G.: Ihr flog der Exote Perlkörbchen-Spreizflügelfalter vor die Linse. DI Dr. Helmut Höttinger, Schmetterlingsexperte und wissenschaftlicher Betreuer der Schmetterlings-App, über den Falter aus dem Nahen Osten:
"Der von Sabine Gasparitz am 4. Juli 2020 aus Siebing in der Steiermark gemeldete Fund stellt nach bisherigem Wissensstand den Erstnachweis des Perlkörbchen-Spreizflügelfalters in der Steiermark dar. Es handelt sich um einen Vertreter aus der Familie der Spreizflügelfalter, welcher sich an Perlkörbchen entwickelt – einer aus dem Himalaya stammenden und als Gartenpflanze kultivierten Art. Vermutlich wurde sie mit dieser Gartenpflanze auch passiv in die Steiermark verschleppt."
Gesucht, gefunden: die Schmetterlingsoasen Österreichs
Über den Garten mit den meisten Schmetterlingen konnte sich Carola St. in Kärnten freuen. Die größte Vielfalt an Faltern gaukelte hingegen bei Sabine G. in der Steiermark: Stolze 45 Arten konnte sie nachweisen.
Im Bundesländerranking führt Niederösterreich jeweils bei den Meldungen (3.463) und Tagfalterarten (79). Auf den zweiten und dritten Platz segeln die Steiermark (69 Arten) und Kärnten (67 Arten). Bei den Beobachtungen schafft es die Steiermark auf den zweiten Platz mit 2.217 Meldungen und Oberösterreich erreicht mit 1.942 Sichtungen den dritten Platz.
Die schönsten Schnappschüsse Österreichs
Die meisten Likes sammelte El Fuchs aus der Steiermark mit seiner Aufnahme eines Zitronenfalters. Sabine G landete mit ihren sensationellen Fotos eines Spanners und eines Eulenfalters auf Platz zwei und drei.
Jedes Foto zählt: über die Schmetterlingsapp
Die Citizen Science-App „Schmetterlinge Österreichs“ von Blühendes Österreich und GLOBAL 2000 ist mit knapp 44.000 Downloads und rund 380.000 bisher gemeldeten Schmetterlingen die größte Naturbeobachtungs-App im deutschsprachigen Raum.
„Die großartige Beteiligung der vielen Freiwilligen ist ein starkes Zeichen dafür, dass der Schwund unserer Schmetterlings- und Insektenvielfalt in Österreich verstärkt wahrgenommen wird. Die Schmetterlings-App lädt zur Falter-Fotosafari und zum Austausch untereinander ein. Jedes Foto und jede Meldung sind ein sinnvoller Beitrag für die Wissenschaft“,
erklärt Dagmar Schratter, Vorstand von Blühendes Österreich und ehemalige Direktorin des Tiergarten Schönbrunn.
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