Heimisches Superfood landet in unseren Stoffsackerln, wir verrenken uns in jeder Yoga-Stunde und trinken Säfte von giftgrün bis matschbraun zur trendigen Entgiftung. Kurzum das Körperbewusstsein ist groß und der Umwelt zuliebe setzen wir immer mehr auf nachhaltigen Konsum. Damit liegt auch die Naturkosmetik voll am Puls der Zeit, die auf natürliche Rohstoffe, umweltbewusste Herstellung und sanfte Pflege setzt. Aber Achtung: Nicht überall, wo „Grün“ draufsteht, ist auch „Grün“ drinnen.
Naturkosmetik selber machen
Wem das nicht genug ist, kann natürlich auf Nummer sichergehen und zu 100% selbst entscheiden, was in den eigenen Tiegelchen landet. Doch dazu heißt es, selber machen statt kaufen. Die sogenannte Grüne Kosmetik mischt ausschließlich 100% naturbelassene Ingredienzen zusammen und zwar nur so viel, wie wirklich notwendig ist. Auf eine Endlos-Liste an Ölen und Extrakten, Emulgatoren und Stabilisatoren wird dementsprechend verzichtet. Das hat einen klaren Nachteil – das selbst gemachte Pflegeprodukt hält ohne konservierende Zusatzstoffe wesentlich kürzer. Dem gegenüber steht allerdings eine Vielzahl an Vorteilen:
- Du weißt ganz genau, was auf deine Haut kommt.
- Du schonst die Umwelt mit natürlichen Zutaten.
- Du vermeidest unnötigen Verpackungsmüll.
- Mit Tiegeln und kleinen Flaschen, die du immer wieder auswäscht, betreibst du nachhaltiges Recycling.
- Selbstgemachte Kosmetika kosten weniger.
- Du kannst jedes Pflegeprodukt mit deinem ganz persönlichen Lieblingsduft veredeln.
- Du hast immer ein tolles Geschenk bei der Hand. Pflegeprodukte mit Liebe gemacht, sind für jeden Anlass ein schönes Mitbringsel.
Naturschönheiten mischen einfach mit
Grüne Kosmetik setzt bei ihren „Beauty Rezepten“ auf Gesundes aus der Küche, dem Garten und dem Wald. Folgende Zutaten landen dabei immer wieder im Kosmetiktopf:
- Apfelessig
- Asche
- Bienenwachs
- Honig
- Kokosfett
- frische Kräuter und Garten- und Wildpflanzen.
Besonders einfach kannst du beispielsweise folgende Gesichtsreinigungspaste zusammen mischen. Diese besteht aus nur zwei Zutaten: Lavaerde und einem natürlichen Hautöl deiner Wahl. Lavaerde hat übrigens nichts mit Vulkanen zu tun. Lava leitet sich aus dem Lateinischen lavare ab und bedeutet waschen. Mische die Lavaerde einfach mit dem Öl bis eine cremige Paste entsteht. Mit der duftenden Paste kannst du dein Gesicht sanft reinigen. Das natürliche Öl eignet auch sich auch als Zutat für eine einfache Gesichtsmaske. 2 Esslöffel weiße Tonerde, 1 Esslöffel Maismehl und 2 Esslöffel Öl mit Wasser mischen bis die Maske schön cremig ist und sich angenehm auf die Haut auftragen lässt. Sobald die Maske auf dem Gesicht langsam eintrocknet (circa nach 15 bis 20 Minuten), kannst du diese mit lauwarmem Wasser abwaschen.
Tipp: Tonerde wirkt antibakteriell, hautberuhigend, antiseptisch, aber auch austrocknend und sollte deswegen nicht öfters als 1 bis 2 Mal in der Woche als Gesichtsmaske verwendet werden. Da Metall mit den Mineralien der Tonerde reagiert, sollte zum Anrühren der Maske kein Metalllöffel verwendet werden.
Deocreme ohne Aluminium
Rezept für eine Deocreme (reicht für ca. 4 kleine Gläschen)
- 60g Kokosfett bzw. Kokosöl
- 30g Natron
- 30g Stärke (z.B. Maisstärke)
- 4g Bienenwachs
- Einige Spitzwegerich-Blätter oder alternativ ein Zweig eines Gartenkrauts wie Rosmarin, Lavendel bzw. Salbei
- 20 Tropfen ätherisches Öl (z.B. Grapefruit, Salbei oder Limette)
Kokosfett im Wasserbad schmelzen. Wahlweise Spitzwegerich, Salbeiblätter, Rosmarin- oder Lavendelzweig hinzufügen. 10 Minuten ziehen lassen, danach abseihen. Bienenwachs dazugeben und ebenfalls schmelzen lassen. Natron und Stärke vermischen und unterrühren. Die Mischung aus dem Wasserbad nehmen und weiter rühren bis sie abgekühlt ist. Duftöl beimengen und in kleine Gläschen* abfüllen. Haltbarkeit: rund drei Monate.
*Gläser vorher auskochen.