Wenn die Tage kurz, die Nächte lang und das Wetter kühl werden, ist es Zeit, die eigenen Pflanzen einzuwintern. Maria Schoiswohl hat nützliche Tipps für den winterfesten Garten recherchiert.
Zuerst einmal muss das Laub weg. Der beste Zeitpunkt dafür ist nach dem ersten Frost, da haben Bäume und Hecken die meisten Blätter abgeworfen und man erspart sich mehrmaliges Rechen und Laubklauben. Vor allem für den Rasen ist es wichtig, dass das Laub gesammelt wird – sonst "erstickt" er über den Winter und bildet im Frühling kahle, braune Stellen.
Das Laub wiederum ist äußerst nützlich, um Bäume, Sträucher und Beete vor der Winterkälte zu schützen und Tieren – wie etwa dem Igel – ein Winterquartier zu geben. Einfach auf den Boden rund um den Stamm, unter Hecken und über Beete streuen und schon ist den Pflanzen ein Stück wärmer. Junge Bäume mit dünner, glatter Rinde – etwa Obstbäume – kann man gegen Frostschäden überdies in Jute einpacken. Eigentlich winterharte Sträucher können bei Frost und viel Sonne Trockenschäden erleiden. Der sogenannten Frosttrocknis, die braune Triebspitzen verursacht, kommen gewiefte Gärtner mit Schattiernetzen bei.
Knollen einsetzen, Äste schneiden
Zwiebel- und Knollenpflanzen sind meist robust und benötigen keinen Schutz für die kalte Jahreszeit. Eine Ausnahme ist jedoch die Dahlie, die auch den mildesten Winter kaum überlebt. Nach den ersten Nachtfrösten sollten die Blumenzwiebeln ausgegraben werden – sie überwintern idealerweise in mit Sand und Humus gefüllten Kisten, die in frostfreien, dunklen Räumen lagern. Wer sich für den kommenden Frühling ein buntes Blumenbeet wünscht, hat im Herbst die richtige Zeit erwischt, seine Zwiebel- und Knollenpflanzen frisch einzupflanzen.
Auch den Herbstschnitt darf man vor dem Winter nicht vernachlässigen. Gerade jetzt ist die Zeit gut, Bäumen und Sträuchern ihre überzähligen oder gar kranken Äste und Triebe wegzuschneiden. Das fördert im nächsten Frühjahr einen dichten Wuchs – und im Falle von Obststauden etwa – einen reichen Fruchtbehang.
Wer über den Winter auch essbare Pflanzen kultivieren möchte, kann zum Beispiel Vogerlsalat aussäen. Je später die Aussaat erfolgt, desto langsamer wächst der Salat, der aber auch frostige Minusgrade übersteht.
Kübelpflanzen und Balkonkräuter einwintern
Auch Kübelpflanzen, die im Freien stehen, brauchen einen Kälteschutz. Ihnen fehlt das umgebende Erdreich, so sind sie besonders anfällig für Frostschäden. Für den Winterschutz gibt es mehrere Möglichkeiten: Man stellt die Pflanzen in frostfreie, kühle, dunkle Räume oder – wenn die Pflanzen im Freien bleiben – samt Kübel in eine Kiste, die man mit Mulch oder Laub befüllt und nahe einer geschützten Hauswand platziert. Für zusätzliche Wärme wickelt man Jutesäcke oder Bastmatten rundum.
Die Küchenkräuter am Balkon überleben meist unbeschadet jeden Winter. Empfindlich ist oft nur der Rosmarin, den man mit Laub oder Reisig abdecken sollte.
Autorin: Maria Schoiswohl
Checkliste: Garteln im Herbst
Wenn das goldene Herbstlicht den Scheinwerfer auf die roten, orangefarbenen und braunen Blätter richtet, dann ruft der Garten nach Arbeit. Schließlich wollen die tierischen und pflanzlichen Bewohner gut über den Winter kommen. Unser “Haus- und Hofgärtner” Klaus Platzer hat die wichtigsten Aufgaben, die jetzt im Herbst anstehen, zusammengetragen: So wird der Garten winterfest!