Alles neu macht der Mai... auch in der Vogelwelt – die neue Vogelgeneration wird flügge!
Im Mai beginnt eine spannende Zeit für unsere Vögel: Die Jungen verlassen ihr Nest und müssen sich auf das selbständige Leben vorbereiten. Anfangs sind die Vogelkinder noch sehr ungeschickt beim Fliegen und suchen Schutz in dichtem Gebüsch oder hoher Vegetation.

Dabei sind sie einigen Gefahren ausgesetzt, besonders viele Jungvögel fallen leider freilaufenden Katzen und Hunden zum Opfer. Bitte lassen Sie daher Ihre Katze während dieser hochsensiblen Zeit von Mai bis Juli möglichst im Haus und nehmen Sie Ihren Hund zum Schutz von Bodenbrütern an die Leine.

Stößt man auf einen Jungvogel außerhalb des Nests, möchten viele Menschen sofort helfen. In den meisten Fällen sind die gefundenen Vögel jedoch gar nicht hilfsbedürftig und sollten in Ruhe gelassen werden. Wann Jungvögel wirklich in Not sind und was Sie dann unternehmen können

Wenn Jungvögel außerhalb des Vogelnests gefunden werden, wollen viele Menschen sofort helfen. Doch in den allermeisten Fällen sind die gefundenen Vögel gar nicht hilfsbedürftig und sollten daher in Ruhe gelassen werden! Zu aller erst ist es wichtig das Stadium des Vogels zu erkennen:

Ästling: Befiederter Jungvogel außerhalb des Nests 

Fast alle Jungvögel verlassen das Nest, bevor sie richtig fliegen können und werden außerhalb des Nestes noch von den Eltern versorgt. Sie sind zwar schon befiedert, der Schwanz ist aber kürzer als bei einem Altvogel und an den dicken Schnabelwülsten erkennt man sie als frisch ausgeflogene Junge oder Ästlinge. Meist sitzen sie gut versteckt im Geäst und machen durch laute Bettelrufe auf sich aufmerksam, so dass die Altvögel wissen, wohin sie das Futter für den hungrigen Nachwuchs bringen müssen. 

Diese wichtige Phase dauert bei den meisten Singvögeln 2-3 Wochen, in der die Jungen nicht nur fliegen lernen, sondern alles, was sie zum Überleben brauchen. Weitaus länger dauert dieses Stadium bei Greifvögeln und Eulen.

In den allermeisten Fällen ist der Jungvogel also nicht allein, sondern wird von seinen fürsorglichen Altvögeln versorgt. Im Falle von Ästlingen sollte man nur dann einschreiten, wenn der Jungvogel tatsächlich verwaist ist (also wirklich längere Zeit kein Altvogel zur Versorgung kommt) oder sich in unmittelbarer Gefahr befindet (z.B. auf einer Straße sitzend oder durch Katzen bedroht). Sie können den Vogel an einen geschützten, optimaler Weise erhöhten Ort in der Nähe setzen, wie etwa in ein Gebüsch. 

Wenn das Junge noch ganz oder großteils unbefiedert ist, ist es ein Nestling und tatsächlich aus dem Nest gefallen:

Nestling: Nackter Jungvogel im Nest

Nackt, blind und völlig hilflos schlüpfen Nestlinge von Singvögeln aus dem Ei. Nur die intensive Versorgung durch die Altvögel im Nest gibt ihnen überhaupt eine Überlebenschance. Wenn man einen solchen Nestling findet, sollte man zuerst versuchen, ihn ins Nest zurück zu setzen. Erst wenn das nicht möglich ist, kommt eine Handaufzucht in Frage. Hierzu ist am besten Rat von einer  Auffangstation in Ihrer Umgebung  einzuholen. Wertvolle Hinweise zur Pflege und Aufzucht von Jungvögeln erfährt man auch bei der  Wildvogelhilfe .

 

Weitere Informationen zur Aufzucht von Jungvögeln finden Sie im Buch „Tierfindlinge. Aufzucht – Pflege – Auswilderung“ von Jürgen Plass. Wir appellieren aber daran, Jungvögel immer in die Hände von Expert*innen zu geben! 

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Rotkehlchen, Nestlinge

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