Unser Jahreszyklus mit den Schafen der Familie Hirsch dreht sich weiter: Nachdem die Lämmchen zu Schafen herangewachsen sind und mit der Schafschur die Sommerfrische eingeläutet wurde, kommen die Schafe auf die Weide. Jungschäfer Stefan braucht einiges an Überzeugungskraft, um seine bockigen Passagiere auf die Reise zu schicken:
Schafe für die Artenvielfalt
Die Schafe genießen nicht nur ihren schmackhaften Tapetenwechsel: Sie grasen auch im Dienste des Naturschutzes. Sie bewahren nämlich einen Trockenrasen im Ausmaß von 5,2 Hektar vor dem Verbuschen und schaffen so einen Lebensraum für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Der Trockenrasen selbst gilt laut Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen Österreich als stark gefährdet. Mit großem Appetit ermöglichen die Schafe deshalb das Überleben von u.a.:
- Heidelerche
- Sperbergrasmücke
- Smaragdeidechse
- Walliser Schwingel
- Sand-Grasnelke
- Feinblattschafgarbe
- Sand-Strohblume
- Küchenschelle
Genau deswegen wird der Schäfer von der Stadt Retz und der Stiftung Blühendes Österreich im Zuge des Naturschutzprogramms Flora unterstützt.
Weide einzäunen für freiheitsliebende Schafe
Für manch wolligen Ausreißer ist der Parabluiberg nicht Freiheit genug. "Wenn es nicht genug Futter gibt, hauen sie ab," so Stefan, "aber zum Glück kennen die Retzer meine Schafe und melden mir jede Sichtung." Zu dem Alltag mit der Schafherde gehört neben dem Einfangen der Schafe auch der Transport von 300 Liter Wasser vom Hof zum fünf Kilometer entfernten Trockenrasen.
Für den Winter vorsorgen
Damit die Schafe im Winter genug zu beißen bekommen, wird im Sommer das Getreide geerntet. Schließlich wollen die Outdoor-Schafe gut über die kalte Jahreszeit kommen und die neue Generation an Lämmchen, dank ihrer satten Mütter, gut gedeihen können.