Das große Flattern ist vorbei. Das spiegelt sich auch in der Schmetterlingsapp, wo nur mehr wenige Schmetterlingsfotos hochgeladen werden.
Viele Falter sterben bei den niedrigen Temperaturen, während die nächsten Generationen als Ei oder Puppe überwintern.
Alle Falter? Nein! Ein paar Unbeugsame trotzen der Kälte und sie schweben noch im November durch die Lüfte. Mit ein bisschen Glück kannst du diese 12 flatterhaften Nachzügler beobachten:
1Wander-Gelbling
Der mittelgroße Tagfalter ist jetzt auf seiner Reise Richtung Mittelmeerraum, um dort zu überwintern. Vereinzelnd kann man ihn hierzulande aber noch antreffen. Der Wanderfalter flattert erst Mitte Mai wieder zurück, um die Sommerfrische in Österreich zu genießen – vom Tiefland bis ins Gebirge. Natürlich kommen sie auch, weil die Raupen auf die schmackhaften Futterpflanzen wie Luzerne, Wiesen-Hornklee oder Bunt-Kronwicke nicht verzichten möchten.
2Weißklee-Gelbling
Während die Wiesenblumen im Herbst bereits verblüht sind, schmückt der tanzende Weißklee-Gelbling das Grün. Sie tummeln sich in ganz Österreich von April bis November in mehreren Generationen unterhalb der Baumgrenze. Die Verwechslungsgefahr mit dem Hufeisenklee-Gelbling ist im November nicht mehr gegeben, weil seine Saison als Falter bereits Geschichte ist.
3Kleiner Perlmutterfalter
Der orange-schwarze Tagfalter passt farblich ideal zum Herbst und flattert bis zu 4 Generationen von Mai bis November. Er überwintert – und das ist für Tagfalter einzigartig – als Raupe, Schmetterling oder Puppe! Nördlich der Alpen überwintert er jedoch nur als Raupe in der Nähe von seiner Leibspeise – dem Acker-Stiefmütterchen und Wiesen-Veilchen.
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4Zitronenfalter
Der Zitronenfalter flattert noch eifrig umher, denn er sucht sich ein Platzerl zum Überwintern – im Freien an einem Pflanzenstängel oder im dichten Efeu. Dank seines körpereigenen “Frostschutzmittels” in Form von Glycerin schafft er es, bei bis zu Minus 20 Grad unbeschadet über den Winter zu kommen. Seine Lebenserwartung als Falter liegt nahezu bei einem Jahr und er ist somit der langlebigste Tagfalter. Mehr über die Besonderheiten des Falters findest du in unserem Naturlexikon.
5Kleiner Kohlweißling
Der kleine Falter ist einer der meist verbreiteten Tagfalter. Als Kulturfolger kommt er auch in vom Menschen tiefgreifend veränderten Lebensräumen zurecht: Hauptsache es gibt für die Raupen genügend Kreuzblütler (kultiviert und wildwachsend) wie Kohl, Resede, Kren, Acker-Senf oder Raps. Der anspruchslose Tagfalter flattert noch bis in den Spätherbst durch die Städte oder auch ausgeräumten Agrarlandschaften. Bis er schließlich stirbt. Die nächste Generation überwintert als Puppe.
6Kleiner Fuchs
Der Edelfalter ist nicht schüchtern: Bis auf dichte Wälder kann man ihn überall in Österreich beobachten, auch in Parks und Gärten von Siedlungsgebieten. Vorausgesetzt es gibt natürlich Brennnesseln für die Brutstätte der geselligen Schmetterlingsraupen. Man kann ihn das ganze Jahr über entdecken, da er als Falter überwintert.
7Tagpfauenauge
Der prächtige Edelfalter kommt auch als Falter über den Winter und schlägt sein Winterquartier häufig in Kellern, Dachböden oder Schuppen auf. Wenn du einen Falter finden solltest, bringe ihn auf keinen Fall ins Warme, da es sein sicherer Tod wäre. Wie du ihm beim Überwintern helfen kannst, erfährst du hier.
Ansonsten kann man das Tagpfauenauge zu jeder Jahreszeit überall antreffen – außer in dichten Wäldern, die meidet er.
8Admiral
Durch die schwarz-rot-weiße Zeichnung auf der Flügel-Oberseite ist der Admiral unverwechselbar. Aufgrund des Klimawandels übersteht der Wanderfalter immer öfter den Winter unbeschadet in Österreich. Dazu kommt er in allen Bundesländern vor – von der Ebene bis ins Hochgebirge. Die Raupen des Admirals laben sich ausschließlich an der Brennnessel.
9Distelfalter
Der Wanderfalter flattert ab April bis November durch Österreich. Im Winter hält er es hierzulande jedoch nicht aus – weder als Ei, Raupe, Puppe oder Falter – und er zieht in den Süden, bis nach Afrika. Die Art benötigt mehrere Generationen für den Hin- und Rückflug und so pflanzen sie sich bis zu sechs mal auf ihrer Reise fort. In der besagten "Distelfalter-Saison" findet man den Edelfalter in Österreich in offenen und halboffenen Lebensräumen. Dichte Wälder mag er nicht.
10Mauerfuchs
Den Edelfalter mit dem hübschen, schwarzen Augenfleck kann man als Kulturfolger bezeichnen. Er schwirrt vielerorts um kiesige und steinige Stellen, die durch menschliche Tätigkeiten entstanden sind. Auch in Dörfern und Städten selbst kann man ihn bewundern. Er tourt durch alle Bundesländer mit Ausnahme von Salzburg. Er überwintert als Raupe.
11Kleiner Feuerfalter
Im Gegensatz zu anderen Schmetterlingsarten ist das Weibchen und Männchen des Kleinen Feuerfalters gleich gefärbt. Sie tanzen und gaukeln noch bis in den Spätherbst über Ruderalflächen, Trocken- und Halbtrockenrasen, Magerwiesen, Schotter- und Sandgruben, Steinbrüche, Böschungen und Wegränder. Generell halten sie sich unter 1.000 Meter Seehöhe auf. Wenn die Falter das Zeitliche gesegnet hat, überwintert die nächste Generation als Jungraupe.
12Hauhechel-Bläuling
Der Tagfalter ist der häufigste Bläuling Österreichs und die damit am weitesten verbreitete Art der Bläulinge – das hat auch die Schmetterlingsinventur von 2019 in Österreichs Gärten gezeigt, in jener der Bläuling als dritt häufigster Schmetterling dokumentiert wurde.
Bis auf intensiv bewirtschaftete Ackerflächen und dichten Wäldern fühlt er sich eigentlich überall wohl, sogar in der Stadt! Mit etwas Glück gaukelt er zwischen Mai und November an einem vorbei. Überwintern tut der Bläuling im Raupenstadium.
Für die Wissenschaft: Die letzten Schmetterlinge im November fotografieren
Besonders die Schmetterlinge sind vom apokalyptischen Insektensterben betroffen. Mit der kostenlosen Schmetterlingsapp werden wertvolle Daten rund um die flatterhaften Freunde erhoben.
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