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Totholz ist altes, abgestorbenes Holz. Das können ganze Bäume sein, die noch stehen oder schon am Boden liegen, aber auch Teile davon (z. B. Äste). In Wäldern oder Streuobstwiesen ist Totholz ganz entscheidend für die Artenvielfalt.

Allgemein

Entstehung

Totholz ist der letzte Entwicklungsschritt im Leben eines Baumes.

Bäume können absterben durch:

  • natürliche Alterung
  • Konkurrenz (z. B. wenn ihnen andere Bäume Licht „wegnehmen“)
  • Insektenbefall
  • Krankheiten
  • Wind- oder Schneebruch
  • Brände
  • Forstwirtschaft (z. B. Baumstümpfe, Äste)

Totholzbewohner

Totholz ist alles andere als tot. Denn zahlreiche Pflanzen und Tiere leben im und vom Totholz, z. B.:

  • Pilze
  • Moose
  • Flechten
  • Farne
  • Wildbienen
  • Ameisen
  • Käfer (z. B. Alpenbock, Eichenbock, Hirschkäfer, Eremit, Borkenkäfer)
  • Reptilien (z. B. Schlangen)
  • Amphibien (z. B. Molche, Kröten, Feuersalamander)
  • Vögel (z. B. Spechte, Wiedehopf, Zwergohreule, Waldkauz)
  • Säugetiere (z. B. Fledermäuse, Siebenschläfer, Eichhörnchen, Baummarder)

Für sie hat Totholz eine ungemein hohe Bedeutung als Brut-, Nahrungs- und Lebensraum. Viele der Totholzbewohner sind hoch spezialisiert. Sie sind auf ganz bestimmte Totholz-Arten oder -Zersetzungsstadien angewiesen: Manche Lebewesen brauchen stehendes Totholz, andere liegendes. Manche dickes Totholz, andere dünnes. Manche besonntes Totholz, andere solches im Schatten. Manche brauchen feuchtes Totholz, andere trockenes. Manche mit Rinde, andere ohne. Und wieder andere Totholzbewohner nutzen nur das Holz einer einzigen Baumart.

Vorkommen & Gefährdung

In traditionell bewirtschafteten Wäldern erreichen Bäume heutzutage kaum mehr ihr natürliches Lebensende. Sie werden schon viel früher zur Holzgewinnung geschlägert und aus dem Wald abtransportiert. Totholz ist somit selten. Dort, wo Totholz anfällt, wird es ebenfalls oft rasch entfernt – aus Angst vor Borkenkäfer-Massenvermehrungen, Waldbränden, aus ästhetischen Gründen („unaufgeräumter Wald“), oder aus Sicherheits- und Haftungsbedenken (um BenutzerInnen öffentlicher Wege nicht zu gefährden). Weil Totholz selten geworden ist (und ganz besonders die jeweils „passende“ Art von Totholz), sind heute viele der Totholzbewohner akut vom Aussterben bedroht.

Mehr Totholz im Wald

Aus Naturschutzsicht sollte daher ein Mindestmaß an Totholz im Wald belassen werden. Und zwar nicht nur in kleinen „Schutzgebiets-Inseln“, sondern auch im „ganz normalen“ Wirtschaftswald, der den allergrößten Teil der österreichischen Waldfläche ausmacht. Nur: „Totholz-Mindestwerte“ alleine, etwa in Festmetern pro Hektar, reichen dabei nicht aus. Denn Totholz ist nicht gleich Totholz. Es kommt u. a. auch auf Durchmesser, Zerfallsphase, Beschattung und räumliche Verteilung an. Die Totholz-Vielfalt ist somit der Schlüssel zur Artenvielfalt.

Totholz & Nährstoffkreislauf

Totholz schafft auch auf anderem Wege neues Leben: Pilze, Insekten (z. B. Milben, Asseln) und Mikroorganismen zersetzen langsam das tote Holz. Dadurch werden die im Holz gebundenen Nährstoffe wieder freigesetzt. Sie gelangen in den Boden, werden von den noch lebenden Pflanzen ringsum aufgenommen und dienen als Dünger für sie.

 

Zahlen & Fakten:

In Mitteleuropa leben etwa 1.350 Käferarten und rd. 1.500 Großpilzarten im oder vom Totholz (nach anderen Quellen sogar bis zu 1.700 Käfer- und 2.500 Pilzarten). Auch der überwiegende Teil der rd. 1.000 Wespen- und Bienenarten Österreichs ist auf Alt- und Totholz angewiesen.

Die Totholzmenge in Urwäldern kann pro Hektar 50-300 Vorratsfestmeter (Vfm; entspricht weitgehend Kubikmetern) betragen. Österreichs Wälder haben einen Totholzvorrat von durchschnittlich 6,1 Vfm/ha (im Wirtschaftswald 5,8 Vfm/ha, im Schutzwald 9,2 Vfm/ha).

 

Blühendes Österreich-Artikel:

Totes Holz für neues Leben – Stirb langsam

Totes Holz lebt länger – Stirb langsam II

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Die Gruppe entscheidet, welches Programm stattfindet.

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Wenn Sie in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind, stellen wir für diese Veranstaltung einen Rollstuhl mit Zuggerät (Swiss Trac) kostenlos zur Verfügung (Voranmeldung notwendig).

Anfahrt: Das Erlebniszentrum liegt an der Bundesstraße B146 direkt an der Abzweigung nach Johnsbach, gleich gegenüber vom Gasthof zur Bachbrücke.

Für Navi-Nutzer: Der Weidendom hat keine eigene Adresse. Am besten ist die Eingabe der Adresse des Gasthofes zur Bachbrücke: Krumau 97, 8911 Admont.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Direkt beim Weidendom ist eine Bushaltestelle. Suchen Sie Ihre Verbindung bei der ÖBB oder Verbundlinie.

Kosten für Forschungsprogramme (11:00, 14:00 und 16:00 Uhr):

Erwachsene: € 7,00
Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre: € 5,00
Familienkarte (max. 4 Personen): € 12,00

Sondertermine sowie spezielle Programme für (Bus-)Gruppen und Schulen werden im Infobüro Admont organisiert. Unsere Gruppenangebote finden Sie hier.

Wir sind Partner der Steiermark-Card, Bonuspartner der Schladming-Dachstein Card und ZWEI UND MEHR Vorteilsbetrieb.

Unter fachkundiger Anleitung tauchen kleine und große Besucher:innen in die wilde Seite des Nationalparks ein.

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Die Mitnahme von Hunden ist nicht erlaubt.
  • Öffnungszeiten: (der Weidendom ist ganzjährig frei betretbar, betreutes Besucherprogramm zu folgenden Zeiten)

    Mai, Juni, September: Samstag, Sonntag, Feiertage, jeweils 10:00 bis 18:00 Uhr
    Juli, August: täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr

Sondertermine außerhalb der Öffnungszeiten, sowie spezielle Programme für Gruppen, Busgruppen und Schulen werden im Informationsbüro in Admont organisiert, Tel. +43(0)3613/21160-20, info@nationalpark-gesaeuse.at

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