Allgemein
Herstellung:
Um Silage – am Beispiel der Grassilage – herzustellen, müssen einige Faktoren berücksichtigt werden. Zum einen ist der Schnittzeitpunkt ausschlaggebend, optimal ist dieser am Beginn des Ährenschiebens. Das Gras wird am Feld je nach Witterung max. einen Tag angetrocknet und danach mit einem Feuchtegehalt von 60-70 % zu Ballen gewickelt. Moderne Geräte, so genannte Ballenpressen, kombinieren den Pressvorgang mit der luftdichten Umwicklung der Ballen mit Plastikfolie. Durch die luftdichte Verpackung wird die Produktion von pflanzeneigenen Enzyme gehemmt und auf Sauerstoff angewiesenen Bakterien, Hefen und Schimmelpilze die Lebensgrundlage entzogen. Milchsäurebakterien wandeln indes den Zucker (Kohlenhydrate) in v.a. Milchsäure um (Milchsäuregärung), der pH-Wert sinkt auf 4.0 – 4,5, wodurch wiederum andere Bakterien am Wachstum gehindert werden und somit das Gras haltbar wird.
Die Vorteile der Silage:
- größere Wetterunabhängigkeit
- größere Schlagkraft, d.h. weniger Maschineneinsatz, kürzere Arbeitszeiten, weniger Kosten
- keine Gefahr von Heubränden oder verdorbenem Heu durch Schimmelbefall (bei fachgerechter Silierung)
Die Nachteile der Silage:
- Sehr früher Schnittzeitpunkt – noch bevor die Gräser zum absamen kommen
- Verminderung der Artenvielfalt
- Großer Plastikbedarf und Veränderung des Landschaftsbildes durch Siluballen
- Einsatz in der Käseproduktion nur begrenzt, für Hartkäse nicht möglich, da hohe Keimzahlen an Clostridien, Listerien und Bazillen die Käseherstellung hemmen
- Studien zeigen, dass reine „Heumilch“ ein ernährungsphysiologisch günstigeres Fettsäurespektrum aufweist und daher gesünder ist
Zahlen & Fakten
Der Siegeszug der Silage hat in Österreich vor rund 25 Jahren begonnen.
1970 wurden 22,4 % des Grases als Silage verarbeitet, im Jahr 2000 waren es schon 66,3 %. Nur mehr rund 15 % der Österreichischen Betriebe setzen noch auf traditionelle Heuwirtschaft.