Eine von acht Vogelarten weltweit ist vom Aussterben bedroht. Erklärungen reichen von einer abnehmenden Anzahl an Insekten, Intensivierung der Landwirtschaft bis hin zum negativen Einfluss des Klimawandels. Monitoring-Projekte versuchen deswegen mehr Bewusstsein zu schaffen:

Wie genau sich Vögel durch die Luft bewegen und einige Zugvögel so tausende Kilometer zurücklegen, um in ihr Winterquartier zu kommen ist Forschern teilweise immer noch ein Rätsel. Noch vor dessen Lösung stehen aber andere Probleme im Raum: der Einfluss des Menschen scheint die Lebensweise und Charakteristika der Vögel und des Vogelzugs auf dramatische Weise zu verändern.

Erst kürzlich schlugen Forscher erneut Alarm: die Zahl der Vögel gehe in Europa deutlich zurück. In nur 20 Jahren sei die Zahl um 300 Millionen gesunken, einige Vogelarten hätten sogar über 80 Prozent ihrer Population verloren. Die jährliche Analyse „State of the World Birds“ berichtet sogar davon, dass 40 Prozent der weltweiten Vogelarten in ihrem Bestand abnehmen werden und eine von acht Arten vom Aussterben bedroht sind.  

Insbesondere Arten, die in Agrarlandschaften leben zeigen dramatische Rückgänge – auch in Österreich. Laut der Vogelschutz-Organisation BirdLife, die auch Teil von Blühendes Österreich ist, zeigen mehr als 50 Prozent der 66 heimischen,  in der Agrarlandschaft lebenden Brutvogelarten eine überwiegend negative Entwicklung. So ist zum Beispiel der Bestand von Vögeln wie der Feldlerche seit 20 Jahren um mehr als 40 Prozent geschrumpft.

The birds and the bees

Die Gründe dafür sind zahlreich. Einerseits sprechen Experten von schrumpfenden Lebensräumen, weniger Unterschlupf in Waldgebieten oder Hecken – etwas, das oft im Zusammenhang mit dem verstärkten Einsatz von Monokulturen steht. BirdLife Österreich setzt sich dabei auch für eine naturverträgliche Agrarpolitik ein, bei der ökologisch wirtschaftende Landwirte ihre Leistungen entsprechend abgegolten bekommen. Und auch Blühendes Österreich fördert selten gewordene Natur- und Kulturlandschaften und den Erhalt der Biodiversität von Vögeln, Insekten oder Pflanzenarten. Als gefiederten Schützling kann man hier den Wiedehopf als Beispiel nennen, der in den bedrohten Streuobstwiesen um sein Überleben bangt.

Dazu kommt, dass 60 Prozent aller Vögel auf Insekten als Nahrungsquelle angewiesen sind. Diese leiden aber ebenso an einer gewaltigen Abnahme: Insektenforscher des Entomologischen Vereins Krefeld hatten von 1989 bis 2016 in 60 Naturschutzgebieten Deutschlands Fallen aufgestellt, um Insekten zu fangen und ihre Masse zu bestimmen. Die Menge an Insekten nahm dabei stetig über die Jahre hinweg ab. Waren es am Anfang noch zwischen 5 und 20 Gramm Insekten pro Tag in der Falle, waren es 2016 oft nur noch 2 Gramm oder weniger. Insgesamt ist die Rede von 75 Prozent an Insekten, die in diesen Jahren in Deutschland verschwunden sind. So sind zum Beispiel auch mehr als die Hälfte der 4.070 Schmetterlingsarten in Österreich bedroht, wie eine neue Studie zeigt.

Auch hier reichen die Gründe von Verlust an Grünflächen bis hin zu einer Intensivierung der Landwirtschaft, zum Beispiel durch den vermehrten Einsatz von Pestiziden.

Und noch ein dritter Faktor, der im unmittelbaren Zusammenhang steht, schadet Tieren von Biene bis Bienenfresser: der Klimawandel. Vögel, die früher noch klassische Zugvögel waren, kann man heute in milden Wintern vermehrt in Städten und Dörfern beobachten. Für viele mitteleuropäische Vögel verschiebt sich die Zugzeit, sie fliegen später fort, kehren früher an ihre Brutplätze zurück. Das kann Einfluss auf Nistmöglichkeiten oder auch Nahrungskonkurrenz zwischen den Arten haben, da frühere Heimkehrer viele Nischen schon besetzt haben.

 

Langstreckenzieher Wespenbussard

Forscher und Naturschützer wollen den alarmierenden Trend deswegen genauer beobachten. Eine Methode hierfür ist ein jährliches Monitoring, bei dem Anzahl, Zeitpunkt und Artenaufteilung gewisser Vogelgruppen genau beobachtet wird. Ein solches Monitoring Projekt, das Kärntner Greifvogelcamp, findet jedes Jahr in der Nähe von Oberstoßau in Kärnten statt. Hier beobachten Ornithologen und Hobby-Ornithologen den jährlichen Vogelzug in den letzten beiden Augustwochen, in denen Raubvögel wie der Wespenbussard aus seinen Brutgebieten in Nord und Osteuropa zur Überwinterung in Gebiete südlich der Sahara zieht. Wespenbussarde zählen zu den sogenannten Langstreckenziehern, wie zum Beispiel auch Weißstörche oder der bedrohte Bienenfresser.

Auch die Zahlen von BirdLife Kärnten geben nicht gerade Anlass zur Freude: seit 2014 gibt es eine Abnahme der Wespenbussarde, die über das Kärntner Dobratsch-Gebiet ziehen. Sie dominieren mit über 90 Prozent aller beobachtenden Vögel zwar immer noch die Artenverteilung, die Anzahl der Sichtungen sinkt jedoch seit 2014 stetig. In einem Bericht aus 2017 führt die Kärntner BirdLife Fraktion die niedrigen Durchzugszahlen auf eine geringere Anzahl an Wespen zur Brutzeit zurück – das Hauptnahrungsmittel und der Namensgeber des Wespenbussards.

Die geringe Anzahl von Wespen als Futter stellen die Kärntner in einen ähnlichen, bereits erwähnten Zusammenhang: milde Winter im Brutgebiet, die im Folge des Klimawandels stehen könnten, haben zu einem erhöhten Parasitenbefall der Wespenköniginnen und so zu einer geringeren Vermehrung geführt.

Zumindest auf Seiten der BesucherInnen gibt es bei BirdLife Kärnten positive Zahlen: bis zu 400 internationale BesucherInnen versammeln sich jedes Jahr beim Greifvogel- Camp und tragen dabei zur wichtigen Bewusstseinsbildung über Natur- und Artenschutz bei. (Autorin: Katharina Kropshofer)

Möchtest du gemeinsam mit 400 internationalen BesucherInnen den Zug der Raubvögel beobachten und helfen, die Beobachtungen weiterzuführen?

Dann nimm Teil am Kärntner Greifvogelcamp:


Wann? 18.August bis 1.September, immer 09:00 bis 17:00 Uhr
Wo? Oberstoßau und Skywalk Dobratsch
Mehr Infos unter: http://www.birdlife.at/page/greifvogelcamp

 

Meckerziege oder flotte Biene?

Flotte Biene! Dann bist du auf Österreichs größter Plattform für Naturerlebnisse genau richtig.

Jetzt registrieren

Verwandte Naturerlebnisse

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

22. Nov. |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour mit einem/-r Nationalpark Ranger:in

Unsere Ranger:innen stimmen ihre Führung individuell auf Ihre Wünsche, Vorstellungen und Interessen ab.

Wieso sieht der Wald hier so wild aus? Und was genau macht diesen kleinen blauen Käfer besonders? Unsere Ranger:innen gehen bei einer exklusiven Führung auf Ihre Fragen ein und vermitteln dabei das Herzensanliegen unseres Nationalparks: die Werte der Wildnis.

Wenden Sie sich an das Informationsbüro in Admont und wir vermitteln Ihnen gerne eine:n erfahrene:n und bestens geeignete:n Nationalpark Ranger:in. Anfragen unter der Tel: +43(0)3613/21160-20; info@nationalpark-gesaeuse.at, oder Sie nutzen die direkte Buchung: einfach Datum auswählen, Halb- oder Ganztag und los geht´s. Alles andere übernehmen wir für Sie.
Die Buchungsabwicklung und Bezahlung erfolgt über das Infobüro des Nationalparks Gesäuse in Admont.

Gesäuse Partner der Kategorie „Outdoor Anbieter" bieten ebenfalls eigene Programme und individuelle Touren an (Rafting, Schitouren, Klettertouren, Wandern... ): sich einmal mit Freund:innen auf schwierigere Wanderwege ins Hochgebirge wagen, die Kletterkünste testen oder im Winter eine Schitour ohne Sorge um Orientierung und Sicherheit machen...

Buslinie G912

Österreiche Bundesbahn: www.oebb.at
BusBahnBim-Auskunft: www.busbahnbim.at

Buslinie G912

Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99). Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

€ 195,00 für eine Halbtagestour
€ 290,00 für eine Ganztagestour

Gerne beraten wir Sie individuell und erstellen ein passendes Angebot für Sie!

Geführte Touren sind ganzjährig möglich.

Sie bezahlen bequem per Kreditkarte, Direktüberweisung.

Wenn Sie die Tour gerne nach Rechnungserhalten überweisen möchten, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

Gibt es Beispiele für derartige Touren?

Ja, Sie können sich gerne hier einen Überblick über unsere Standard-Touren verschaffen. Sie können sich aber auch gerne einfach thematische Schwerpunkte, Routen oder Aktivitäten wünschen und wir organisieren eine:n genau für Ihre Bedürfnisse passende:n Ranger:in.

 

Ich möchte auch gerne eine:n Bergwanderführer:in oder eine:n Bergführer:in buchen?

Bei schwierigen Wanderungen in alpine Gipfelregionen, Klettertouren oder Schitouren sollten Sie sich von Bergführer:innen oder Bergwanderführer:innen begleiten lassen. Eine Auflistung finden Sie hier.

Treffpunkt und Zeitpunkt wird gemeinsam mit dem Guide bei Buchung vereinbart

Interessen und Intensität der Halb- oder Ganztagestour werden individuell angepasst.

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour
Der Fährte folgen
Mit dem Nationalpark Ranger die Waldwildnis im Nationalpark Kalkalpen entdecken

Book a Ranger

22. Nov. |
Oberösterreich
Veranstalter: Nationalpark Kalkalpen

Niemand kennt den Nationalpark Kalkalpen so gut wie sie: Mit unseren Nationalpark Rangerinnen und Rangern erleben Sie das Schutzgebiet von seinen schönsten Seiten!

Meine individuelle Nationalpark Tour buchen

Du wählst dein Thema und den Termin - alles andere organisiert unser Besucherservice für dich!
Folgende Themen stehen zur Wahl:

Book a Ranger - Pauschalpreise 2024

  • Halbtagestour bis 4 Stunden, Euro 210,00
  • Ganztagestour Euro 310,00

Preis pro Gruppe (bis maximal 15 Personen) zuzüglich Leihgebühr für Kanu oder E-Bike

  • Höhlentour Euro 310,00 (inklusive Helme und Stirnlampen, Dauer ca. 2,5 Stunden)
  • Schneeschuhtour Euro 255,00 (inklusive Schneeschuhe und Stöcke, Dauer ca 4 Stunden)

Info & Buchung:

Besucherzentrum Ennstal
+ 43 7254/8414, info-ennstal@kalkalpen.at

Infostelle Windischgarsten
+ 43 7562/5266-17, info-wdg@kalkalpen.at

Villa Sonnwend National Park Lodge
+ 43 7562/20592, villa-sonnwend@kalkalpen.at

Zum Treffpunkt:

Das Nationalpark Besucherzentrum Ennstal liegt direkt an der Eisenbundesstraße zwischen den Orten 4462 Reichraming und 4463 Großraming.

  • Nationalpark Infostelle und Tourismusbüro Steyr und die Nationalpark Region
  • Ausstellung Wunderwelt Waldwildnis
  • Nationalpark Shop
  • Kostenlose Parkplätze vor dem Besucherzentrum
Book a Ranger
Der Fährte folgen
Gamsbrunft

Gamsbrunft

22. Nov. |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Wilde Verfolgungsjagden durch steilen Fels

Uns stockt der Atem, wenn sich die Gamsböcke halsbrecherisch kreuz und quer durch die steilen Felsen jagen. Wie ist es möglich, dass diese Kletterer am Felsen haften und keinen Millimeter abrutschen? Fragen Sie den Berufsjäger, der Sie begleitet.

Leitung: Berufsjäger der Steiermärkischen Landesforste

Wetterfeste Kleidung, bergtaugliche Wanderschuhe, Fernglas; Getränk und Jause nach eigenem Bedarf.

Öffentliche Verkehrsmittel

Österreiche Bundesbahn: www.oebb.at
BusBahnBim-Auskunft: www.busbahnbim.at

Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99). Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

 

Gasthof Donner im Bergsteigerdor Johnsbach 

Uhrzeit: 08:00 Uhr

Zustieg in teilweise steilem Gelände von bis zu 2 Stunden.

Findet diese Veranstaltung bei jedem Wetter statt?
Ja, denn wir finden, unser Nationalpark Gesäuse ist bei jedem Wetter ein Erlebnis!

Darf ich meinen vierbeinigen Freund mitbringen?
Die Mitnahme von Hunden ist nicht erlaubt.

Ist dies eine Wildtierfotografie-Führung?
Diese Veranstaltung richtet sich an Sie, wenn Sie in Ruhe und ohne Ablenkung Wildtiere in ihrem Lebensraum beobachten wollen. Wenn Sie aber Wildtiere in ihrem Lebensraum – betreut von einem Fotografen und einem Berufsjäger – fotografieren wollen, dann finden Sie im Programm der „Nationalpark Fotoschule“ mehrere passende Veranstaltungen.

€ 49,00 pro Teilnehmer:in

Gamsbrunft
Der Fährte folgen