Lerne die Spuren auf einem einsamen Waldweg oder einer verschneiten Landschaft richtig zu lesen. Blühendes Österreich "bringt dich auf die richtige Fährte" - mit diesen 5 tierischen Spuren im Schnee!
Endlose Winterlandschaften laden nicht nur zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Spuren unserer heimischen Waldbewohner geben uns spannende Rätsel auf und laden Klein und Groß zum lustigen Ratespiel ein.
PLUS VERANSTALTUNGSTIPP: Übung macht den Meister! In Österreich werden aktuell zahlreiche Winterwanderungen angeboten, bei denen man mit etwas Glück einem Waldbewohner begegnet. Ausgewählte Tipps zu besonderen Veranstaltungen in Österreich findest du hier.
1Der borstige Paarhufer: Wildschweinspuren
Schwein gehabt oder ein echter Kennerblick? Besucherinnen und Besucher des Lainzer Tiergarten werden die charakteristischen Trittsiegel dieser borstigen Paarhufer kennen. Wie du dem Wildschwein ganz leicht auf die Spur kommst: Zwei vorne, zwei hinten! Denn das "zarte Wildschweinfüßchen" besteht aus zwei Schalen vorne und zwei Afterklauen (auch Geäfter genannt) hinten.
Übrigens: Schalen, die etwas weiter auseinander stehen und gespreizt wirken, zeigen uns, dass dieses Wildschwein es eilig hatte. Denn gespreizte Schalen sind ein Indiz für eine eilige Gangart oder anders ausgedrückt das Zeichen für "ein Wildschwein am Sprung".
2"Faltenfreie" Krähenfüße
Bevor man dem großen schwarzen Vogel auf die Spur kommt, stellt sich bei vielen Menschen schon eine ganz andere wichtige Frage: Ist das ein Rabe oder eine Krähe? Um diesem Unterschied auf den Grund zu gehen, empfehlen wir: beobachten, beobachten, beobachten. Denn erstens braucht man den Vergleich zwischen diesen beiden Vögeln, um sie besser unterscheiden zu können.
Zweitens gibt es nicht nur die eine Sorte Rabe oder Krähe, stattdessen haben wir:
- den Kolkraben,
- die Dohle,
- die Saatkrähe,
- die Aaskrähe,
- die Nebelkrähe und viele weitere dunkel-gefiederte Vertreter der Gattung "Raben und Krähen".
Sie unterscheiden sich in Größe, Schnabel und Gefieder. Doch zurück zum eigentlichen Thema: Eine Vogelspur solltest du anhand der Zeichnung (oben, links) erkennen können. Ob es sich dann bei deiner konkreten Spur um einen großen Nebelkrähenfuß oder einen kleinen Kolkrabenfuß handelt, ist nicht leicht zu sagen. Dafür braucht es dann schon ein geschultes Ornithologen-Auge.
3Wild(e) Spuren
Wir wollen ganz ehrlich sein: Man muss schon ein sehr geübtes Auge haben, um die Spuren eines Rehwildes, Rotwildes oder Muffelwildes unterscheiden zu können. Doch als grundsätzliches Erkennungsmerkmal von Wild-Spuren kann man sich ganz prinzipiell das schlanke Hufpaar merken, das beim Reh circa 5 Zentimeter groß ist und beim Rothirsch in etwa die doppelte Größe erreichen kann.
Doch so viele wertvolle Hinweise uns der Schnee geben kann, so trügerisch kann er auch manchmal sein. Denn wenn wärmere Temperaturen den Schnee zum Schmelzen bringen, können Spuren verlaufen und ganz plötzlich viel größer wirken.
4Ein Hasenfuß für furchtlose Detektive
Willst du wissen, wie der Hase läuft? Zwei lange vorne und zwei kurze Abdrücke hinten. Doch warum hinterlässt ein Hase unterschiedliche Pfotenabdrücke? Ganz einfach, seine vorderen Pfoten zeigen hinter den vier Zehenballen oft noch den Sohlenballen. Die Sohlenballen seiner Hinterfüße sind behaart und im Schnee nicht so gut erkennbar.
Weiterer Hinweis für eine Hasenspur: Seine Spur ist oft Ypsilon-förmig angelegt. Das heißt zwei Pfoten nebeneinander und zwei Pfoten in einer Linie, mittig dahinter. Ob es sich bei deinem Hasen um einen Feld- oder Schneehasen handelt, ist eine Frage der Höhenmeter. Ab circa 1.500 Höhenmetern beginnt der Lebensraum eines Schneehasen, weiter unten macht es sich der Feldhase gemütlich.
Hasenspuren für Fortgeschrittene: Sobald du die Spuren eines Hasen gut erkennen kannst, folgt auch schon die nächste Herausforderung. Denn an den Abständen seiner Hasenpfoten, erkennst du, ob er gemütlich über das Feld gehoppelt oder ihn einer seiner Feinde in die Flucht geschlagen hat. Je weiter seine Spuren auseinander liegen, desto eiliger hatte es der Hase.
5Für ausge-FUCHS-te Spurenleser!
Dieser tierische Einzelgänger hat in Sachen Spuren einen ausgefuchsten Doppelgänger. Denn der Fuchs und der Hund sind sich pfoten-technisch zum Verwechseln ähnlich. Allgemein gilt, der Fuchs hat vier Zehenballen vorne und hinten, wobei seine Sohlenballen vorne und hinten gut erkennbar sind. Dadurch unterscheidet er sich gut von maderartigen Tieren, die fünf Zehenabdrücke im Schnee hinterlassen.
Außerdem zeigt der Fuchs auch gerne seine Krallen, im Gegensatz zu den Spuren vieler Katzenarten. Doch wie unterscheidet man nun Fuchs und Hund? Die Spuren eines Fuchses sind meist etwas länger, genauso wie seine Krallen. Die beiden vorderen Zehenballen liegen im Schnitt in einer Linie mit den Krallen der zwei hinteren Zehenballen. Beim Hund liegen die vorderen Zehenballen weiter hinten. Doch diese Unterscheidung bedarf schon sehr viel Spurentraining. Also üben, üben üben, damit du dich bald schon Meister Fuchs nennen kannst!