Gemeinsam mit ihrer Partnerin ARGE Streuobst finanziert und ermöglicht Blühendes Österreich Menschen und Organisationen, die am Thema Streuobst arbeiten sowie an der Schnittstelle von Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion tätig sind, Projekte umzusetzen. Blühendes Österreich finanziert Projekte und unterstützt bei der Wiederherstellung, Verbesserung und Pflege von Streuobstflächen.
Extensive Streuobstwiesen stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen Österreichs und zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Bei „Blühendes Österreich #streuobst“ gesucht: Herausragende Projekte im Streuobstbereich, die zur Qualitätserhöhung bei der Produktion von heimischen Lebensmitteln sowie zur Steigerung der Biodiversität beitragen!
Hochkarätige Jury
Herz der Initiative ist eine hochkarätige und sektorenübergreifende Jury. Die renommierten Mitglieder stammen aus den Bereichen Naturschutz, Wirtschaft, Topmanagement und Politik, sowie gemeinnützigen Organisationen, Handel und Landwirtschaft. Sie alle engagieren sich voll Überzeugung und ehrenamtlich. „Für mich ist klar, dass wir ohne unsere alten Streuobstbestände einen wertvollen Teil der Kulturlandschaft verlieren würden. Dies war für mich die Motivation, #streuobst zu unterstützen. Denn wir Bäuerinnen tragen die Glut der Traditionen in uns. Wir entwickeln die Traditionen mit“, sagt Bundesbäuerin und Nationalratsabgeordnete Irene Neumann-Hartberger, die Mitglied der Jury ist. Hans Hartl, Obmann der ARGE Streuobst und ebenfalls Jurymitglied, untermauert dies: „Streuobstwiesen sind akut gefährdet. Vor 1960 gab es in Österreich noch ca. 35 Millionen großkronige Obstbäume in der Landschaft. Heute sind nur mehr weniger als 4 Millionen Bäume vorhanden und der Rückgang hält an. Daher freue ich mich außerordentlich, dass wir mit #streuobst das Bewusstsein für Streuobstwiesen schärfen. Es gibt keinen schöneren Blumenstrauß als einen blühenden Streuobstbaum.“
In dem Zusammenhang ist auch die Wirtschaft gefordert, meint Wolfgang Anzengruber, Vorstand CEOs FOR FUTURE: „Der Verlust der Artenvielfalt ist neben der Klimakrise eine der zentralen Herausforderungen. Die Bedeutung von intakten Ökosystemen muss noch verstärkt von Wirtschaft und Gesellschaft wahrgenommen werden. Gerade deshalb ist es mir wichtig, dass herausragende Projekte, wie etwa im Streuobstbereich, bekannter und sichtbarer werden.“ Das ist auch BILLA ein Anliegen, erläutert BILLA Vorstand Robert Nagele: „BILLA setzt sich für nachhaltige Lebensmittelproduktion und gesunde Lebensmittel ein. Mit #streuobst ermöglicht unsere Stiftung Blühendes Österreich Bäuerinnen und Bauern die Umsetzung innovativer Projekte im Streuobstbereich und trägt so maßgeblich dazu bei, in Österreich wertvolle Obstsorten zu erhalten.“
Lebensmittel & Sortenvielfalt
Streuobstbestände setzen sich aus verschiedenen großkronigen Obstbäumen zusammen. Wesentlich sind eine hohe Obstarten- und Obstsortenvielfalt sowie unterschiedliche Altersklassen im Bestand. Die Verteilung der Obstarten und Obstsorten ist regionaltypisch. Streuobstbäume finden sich unter anderem als Obstbäume auf Grünland (Streuobstwiesen), in Gärten, auf Ackerflächen, in Weingärten, als Baumzeilen und Alleen, als Haus- und Hofbäume sowie als Einzelbäume in der Landschaft. Eine, die von ihrer Arbeit im und mit dem Streuobst beseelt ist, ist die oberösterreichische Mostproduzentin, Mosttraun4tlerin und Jurymitglied Karin Maleninsky: „Ich liebe es den Geschmack der Streuobstwiesen innovativ und geschmacksexplosiv in die Flasche oder ins Glas zu bringen. Mein Fokus liegt auf der Birne, eine der landschaftsprägendsten Kulturgüter unserer Region. Das Streuobst – meine Liebe und meine Leidenschaft.“
Identitätsstiftende Kulturlandschaften
Streuobstkulturen sind nicht nur identitätsstiftend und landschaftsprägend, da sie stellvertretend für jahrhundertealte traditionell bewirtschaftete Kulturlandschaften stehen, sondern sie leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz – hat doch der Streuobstbau durch extensive Bewirtschaftung und lokal-regionale Verarbeitung einen sehr niedrigen CO2-Fußabdruck. Diese Nachhaltigkeit unterstreicht Hildegard Aichberger, Vorständin oekostrom AG und Blühendes Österreich, sowie Jurymitglied: „Die sich zuspitzende Biodiversitätskrise macht nachhaltiges Handeln zur Pflicht. Mit #streuobst wollen wir Menschen die Chance geben, sich für Naturschutz und Artenvielfalt zu engagieren.“
Hotspots der Artenvielfalt
Extensiv genutzte Streuobstflächen sind Hotspots der Artenvielfalt. Tausende Pflanzen und Tierarten leben in diesen verzahnten Grünland- und Baumhabitaten. Diesen großen Wert kehrt Gábor Wichmann, Geschäftsführer BirdLife Österreich, Vorstand Blühendes Österreich und Jurymitglied, hervor: „In Zeiten der Biodiversitätskrise ist der Erhalt der einzigartigen, strukturreichen Ökosysteme ‚Streuobst‘ unerlässlich. Alte Obstbäume dienen etwa der stark gefährdeten Zwergohreule als Lebensräume. Gehen diese verloren, so stirbt auch die nur 20 Zentimeter große Eulenart – und mit ihr noch viele andere Tierarten, die auf das Biotop angewiesen sind – aus.“
Der Streuobstbau sichert in Österreich die Grundlage für den Erhalt von 4.000 Obstsorten und die Produktion von hochwertigen Lebens- und Genussmitteln sowie für die Gastronomie und Heurigenwirtschaft. „Die naturgerechte Kultivierung von Streuobstwiesen und ihre große Bedeutung für Biodiversität ist der beste Beweis dafür, dass ein Miteinander von Mensch und Natur möglich und nötig ist, deswegen freue ich mich dieses Projekt unterstützen zu können“, unterstreicht Julia Balasch, Jugenddelegierte der Biodiversitäts-COP 2022 und Jurymitglied ihr Engagement.