Die Idee und der Entstehungsprozess
Der Naturraum im Bereich des Naturparks Weißbach zeichnet sich durch seine Vielfältigkeit und landschaftliche Schönheit aus. Vor allem mit den drei Gemeinschaftsalmen (Litzlalm, Kammerlingalm und Kallbrunnalm), der Seisenbergklamm, dem Gerhardstein, dem Naturwaldreservat Mitterkaser, und dem Hintertal verfügt die Gemeinde Weißbach über wertvolle Lebensräume. Diese Gebiete sollen in ihrer einzigartigen Form erhalten werden.
Die Gemeinde Weißbach hat sich im Jahre 2005 gemeinsam mit dem Amt der Salzburger Landesregierung, Abteilung 13, dazu entschlossen, diese Region in ihrer einzigartigen Schönheit als Naturpark auszuweisen.
Es folgte ein Planungsprozess in dem die aktive Beteiligung der lokalen Bevölkerung von Anfang an großgeschrieben wurde. Da die Grundeigentümer diesem Projekt zustimmen müssen, kommt der Einbindung und Berücksichtigung ihrer Ideen und Anliegen große Bedeutung zu. Die Bevölkerung von Weißbach hat die Naturparkidee als Chance für eine zukunftsorientierte regionale Entwicklung und eine aktive Mitgestaltung erkannt.
Im Mittelpunkt steht dabei die nachhaltige Weiterentwicklung der Kulturlandschaft unter Berücksichtigung der besonderen Eignung zum Zwecke der Erholung und Bildung. Dieser Leitgedanke soll neben der Schutzfunktion auch in Weißbach umgesetzt werden.
Seit 2006 gibt es eine Gebietsbetreuung, die gemeinsam mit der Bevölkerung von Weißbach daran arbeitet, den Naturpark Weißbach mit Inhalten und Aktivitäten zu füllen.
Am 22. Juli 2007 wurde der Naturpark Weißbach mit der feierlichen Prädikatsverleihung von LR Sepp Eisl im Rahmen eines Festprogramms ganz offiziell eröffnet.
Als geschützter Landschaftsraum, der über Jahrhunderte im Zusammenspiel von Natur und Mensch geprägt wurde, eignet sich diese Region besonders zur Erholung und Wissensvermittlung.
Seitdem wurden zahlreiche weitere wichtige Schritte in der Umsetzung der Naturparkentwicklung gesetzt.
Über den Naturpark Weißbach
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Landschaft & Lebensräume
Die spannende Vielfalt zwischen Natur- und Kulturlandschaft macht den Reiz des Naturparks Weißbach aus.
Eingebettet in die imposanten Berggestalten der Nördlichen Kalkalpen (Loferer Steinberge und Steinernes Meer) und entlang der Grenze zu den Berchtesgadener Alpen wirkt der Kontrast zwischen den tief eingeschnittenen Tälern, bewaldeten Bergflanken, eher sanftem Almgelände und den schroffen Kalkriesen besonders eindrücklich.
Hier befinden sich unterschiedlichste Landschaften und Lebensräume, die zum Teil eng miteinander verzahnt sind. Sie reichen von unterschiedlichen Grünlandtypen wie Weideinseln oder großen Almflächen über Wälder und Gebüsche, alpine Hochgebirgslagen aus Felsen und Schutt, vegetationsarme Hochlagen und gewässergebundene Lebensräume wie Niedermoore oder Feuchtwiesen bis hin zum Siedlungsraum des Menschen.
Mit einem Anteil von rund 75 % (ca. Dreiviertel der Naturparkfläche!) stellt der Wald den häufigsten Lebensraumtyp dar. Rund 16,5 % (ca. ein Sechstel) wird in unterschiedlicher Weise als Grünland genutzt. Die großflächigen Almbereiche (Kallbrunnalm, Litzlalm, Kammerlingalm) stellen dabei den größten Anteil dar. Mit insgesamt rund 6,5 % sind die Alpinen Hochlagengesellschaften und an Fels und Schutt gebundene Standorte der dritthäufigste Lebensraumtyp.
In einem Naturpark spielt die Kulturlandschaft eine wichtige Rolle. Die österreichweite Kulturlandschaftsgliederung weist im Wesentlichen für das Naturparkgebiet drei Kulturlandschaftstypen aus: Inneralpine Rodungsinseln und -bänder, von Wald dominierte Talflanken der Alpen sowie Alpines/Subalpines (Extensiv)Grünland.
Im Umfeld des Naturparks mit seinem überdurchschnittlich hohen Wald- und Felsanteil sind Grünlandflächen, wie sie die Almweiden darstellen, von besonderer Bedeutung. Sie bewirken eine Erhöhung der Lebensraum- und damit auch der Artenvielfalt. Entscheidend für den ökologischen Stellenwert der Almen ist allerdings eine standortangepasste und nachhaltige Bewirtschaftung. Im Wesentlichen lassen sich drei Kategorien der Beweidung auf den drei Hauptalmen Kallbrunnalm, Kammerlingalm und Litzlalm unterscheiden: Intensive Beweidung der zentralen Almbereiche, Grenzflächen der Beweidung auf Steilflächen (mehr als 70 %) und Waldweide.
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Naturpark Management und Gebietsbetreuung
Das Naturparkzentrum in Weißbach ist eine wichtige Anlaufstelle für Besucher, sowie Einheimische und dient als Informationsstelle für Gäste, die den Naturpark erkunden möchten. Touristische sowie naturschutzrelevante Informationen können hier studiert oder mitgenommen werden, Naturparkbauern stellen sich mit ihren Produkten vor und laden zu einem Besuch ein. Naturparkprodukte können ebenso wie Publikationen gekauft werden. Im Naturparkzentrum besteht aber auch die Möglichkeit, sich persönlich über die verschiedenen Angebote zu erkundigen und ein optimales Freizeitprogramm im Naturpark Weißbach zusammenzustellen. Für Einheimische ist das Naturparkzentrum Anlaufstelle, um neue Ideen und Projekte gemeinsam mit der Gebietsbetreuung zu diskutieren und den Prozess der Naturparkentwicklung lebendig zu halten. Neben dem Naturparkzentrum warten zahlreiche Informationspunkte im Naturpark Weißbach darauf, entdeckt zu werden: Klammvorplatz, Schaustadl, Hirschbichl, mehrere Themenwege oder das Alm- und Naturinformationszentrum Kallbrunnalm bieten neben Information spielerischen Spaß zu unterschiedlichen Themenbereichen.
Im Jahr 2012 wurde eine Ausweitung des Naturparkes in Angriff genommen und ein antizipativer Planungsprozess mit Erstellung eines Erhaltungs- und Gestaltungsplanes gestartet.
2013 wurde der Naturpark Weißbach zum österreichischen Naturpark des Jahres gekürt.
2017 wurde – zehn Jahre nach der Gründung – ein neuer Strategieprozess unter Beteiligung der Mitglieder, Grundbesitzer und BürgerInnen begonnen und im Jahr darauf abgeschlossen. Die Ziele und Maßnahmen sollen nach und nach in den nächsten fünf Jahren umgesetzt werden.
Aktivitäten im Naturschutz
Die vielfältigen Lebensräume beherbergen eine Vielzahl an besonderen und teilweise seltenen Tier- und Pflanzenarten. Der Schutz und der Erhalt dieser Lebensgemeinschaften ist ein wichtiges Anliegen des Naturparks.
Dabei werden verschiedene Maßnahmen und Partner miteinbezogen. Besonders hervorzuheben ist das ‚Almen aktivieren‘ Programm, die Bergwaldprojekte und Umweltbaustellen (beides mit langjähriger Tradition im Naturpark) in Zusammenarbeit mit den Grundbesitzern und dem Alpenverein.
Spezielle Projekte wie zum Beispiel zur Förderung der Habitatqualität des Apollofalters (Parnassium apollo) oder die Etablierung von artenreichen Blühwiesen im Rahmen des „wild und kultiviert“ INTERREG Projekts wurden und werden ebenfalls erfolgreich durchgeführt.
Besonders hervorzuheben ist dabei auch die Zusammenarbeit mit dem größten Grundbesitzer im Naturpark - den Saalforsten. Waldumbau, Waldrandgestaltung, Unterschutzstellung von besonderen Waldflächen und gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit sind hier im Besonderen zu nennen.
In Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Berchtesgaden werden verschiedene Kartierungen zu besonderen Arten auch grenzüberschreitend durchgeführt, in jüngster Zeit beispielsweise zum Vorkommen von Libellen und eine Haselhuhnkartierung.
Tätigkeiten in der Naturbildung
Bewusstseinsbildung ist neben dem Erhalt und der Weiterentwicklung traditioneller Kulturlandschaft und der Erholung ein wesentlicher Auftrag an den Naturpark:
- Bewusstsein stärken bei den Landwirten, die dieser Region mit ihrer Bewirtschaftung erst den speziellen Reiz gegeben haben.
- Bewusstsein beleben für die naturräumlichen Besonderheiten, die nachhaltig geschützt und gepflegt gehören.
- Bewusstsein schaffen für das Potenzial, dass sich in der Naturparkregion mit Produktgestaltung und der Schaffung spezieller Dienstleistungen und Gästeangebote verbirgt.
Bildung im Naturpark soll spielerisch passieren, neugierig machen und anregen, sich mit Bewährtem und Neuem auseinanderzusetzen und gemeinsam daran zu arbeiten. Bewusstseinsbildung ist die Basis dafür, stolz zu sein auf die besonderen Werte im Naturpark Weißbach und auch in Zukunft bewusst damit umzugehen. Der Naturpark verfügt über ein umfangreiches Naturvermittlungs- und Bewusstseinsbildungsangebot mit hohen Akzeptanzen bei den Gästen und der örtlichen Bevölkerung. Das bestehende Angebot bietet sehr gute Anknüpfungspunkte für zahlreiche im Rahmen des Projektmodules entwickelten Ideen und Maßnahmenvorschläge zum Thema Bewusstseinsbildung, Regionalentwicklung und Produkte.
Eine Vielzahl an unterschiedlichen regulären und einmalig stattfindenden Veranstaltungen über das ganze Jahr hinweg, garantieren ein abwechslungsreiches Angebot für Gäste und Einheimische.
Die Top Veranstaltungen des Naturparks Weißbach
Folgender Ausschnitt aus unserem Veranstaltungsprogramm gibt einen Überblick über die vielfältigen Angebote zur Umweltbildung im Naturpark Weißbach.
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Im Reich des Königs der Lüfte – Steinadlerwanderung
Lernen Sie den Lebensraum unseres Steinadlerpärchens kennen und mit etwas Glück sind je nach Jahreszeit spannende Beobachtungen wie z.B. Balz- oder Horstanflüge möglich. Dazu gibt es faszinierende Informationen aus dem Leben der Steinadler mit ihren speziellen Anforderungen an das Leben im Hochgebirge. Während einer kurzen Wanderung zur idyllisch und sonnig gelegenen Kammerlingalm gibt es auch allerhand spannendes und wissenswertes zu Gams, Apollofalter und anderen Bewohnern der Bergwelt zu erfahren.
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Wasser und Klang – Klammführung
Erleben Sie die Seisenbergklamm bei einer Fackelwanderung und mit musikalischer Umrahmung von Weisenbläsern in ganz neuem Licht. Ein Naturparkführer erzählt Interessantes zum eindrucksvollen und seltenen Lebensraum Schluchtwald sowie zur früheren Nutzung der Klamm für die Holztrift.
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Wildbestäuberkurse im Naturpark Weißbach - Wildbestäubern auf der Spur
Der Zustand unserer Insektenwelt ist in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Viele Menschen haben von Bestäuberkrise und Bienensterben gehört, interessieren sich für Schmetterlinge und wollen etwas für ihren Schutz tun.
Geschützte Gebiete wie der Naturpark Weißbach bieten die einmalige Gelegenheit, die Artenfülle von Blütenpflanzen und ihren Bestäubern in einer Vielfalt kennenzulernen, die nicht mehr in vielen Gebieten zu beobachten ist.
Unsere unterschiedlichen, kostenfreien Kursmodule vermitteln Ihnen je nach Kenntnisstand von Basiswissen bis hin zu fundierten Kenntnissen über die heimische Wildbestäuberfauna. Sie können erste Einblicke in die faszinierende und komplexe Welt der Blütenbesucher erfahren, aber auch Grundzüge der Pflanzenbestimmung und der Bestimmung von Hummeln und Tagfaltern im Freiland erlernen.
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Natur kennt keine Grenzen – Grenzwanderung Nationalpark & Naturpark
Am Hirschbichl, einem historischen Grenzübergang zwischen Österreich und Deutschland, grenzt heute der Naturpark Weißbach direkt an den Nationalpark Berchtesgaden.
Auf einer einfachen Wanderung durch beide Gebiete lernen Sie nicht nur ortstypische und kulturhistorische Besonderheiten kennen, sondern erfahren, wie wichtig die Vernetzung der Lebensräume für unsere Tier- und Pflanzenwelt ist.
Naturpark Weißbach
Unterweißbach 36
Weißbach bei Lofer 5093
Österreich
Mo - Fr: | 9:00 - 12:00 |
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Sa - So: | Geschlossen |