Vision

Die Thermenlinie und das südliche Wiener Becken in Niederösterreich und Wien sind ein herausragender Hotspot der biologischen Vielfalt in Europa. Bunt blühende Steppen (Trocken- und Halbtrockenrasen) und Feuchtwiesen kommen hier noch vor und beherbergen eine Vielzahl seltener und geschützter Tier-, Pilz-, Flechten- und Pflanzenarten. Doch sie sind für ihr Überleben dringend auf engagierte Menschen angewiesen, die sich um ihre Erhaltung bemühen.

Mit der Netzwerk Natur Region Thermenlinie-Wiener Becken möchten wir mit einem regionalen Netzwerk an engagierten Menschen und Organisationen gemeinsam ein regionales Netz an Natur-Flächen erhalten und wiederherstellen. So entsteht eine vernetzte Landschaft, in der es mindestens alle 300 Meter eine Natur-Oase gibt auf der es bunt blüht, summt, brummt, zirpt, singt und flattert - die Netzwerk Natur Region Thermenlinie-Wiener Becken. 300 Meter sind eine Distanz, die z.B. auch kleine Wildbienen-Arten noch zurücklegen können. Mit diesem Netzwerk soll die herausragende biologische Vielfalt der Region wirksam und langfristig erhalten werden.

Über den Landschaftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken

Um dem laufenden Verlust der biologischen Vielfalt unserer Region entgegen zu wirken, gründete eine Gruppe engagierter Biolog*innen im Jahr 2017 den Landschaftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken. Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung, Gemeinden, Vereinen, Schulen, Unternehmen, Landwirt*innen, Grundeigentümer*innen u.v.m. werden seitdem nicht nur wertvolle Hotspots wie Trockenrasen und Feuchtwiesen erhalten, sondern diese auch durch die Anlage von ökologischen Trittsteinen (Wildblumenwiesen, Blühstreifen, Hecken) in der Kulturlandschaft und im Siedlungsgebiet wieder vernetzt.

Aktivitäten in Naturschutz und Naturbildung

Naturschutz und Naturbildung funktionieren nur Hand in Hand. Denn nur was man kennt und liebt, das kann und will man auch schützen.

Im ersten Schritt begeistern wir die Menschen der Region mit Naturführungen und gemeinsamem Entdecken und Erforschen wieder für die Natur vor der eigenen Haustür, in ihrer eigenen Gemeinde. Vielfach ist das Erstaunen groß, welche besonderen und spannenden Tiere, Pflanzen und Pilze in der eigenen Gemeinde leben. Unser Bildungs-Angebot richtet sich dabei einerseits an die breite Bevölkerung, anderseits bieten wir den Schulen in der Region mit unserem engagierten und versierten Naturpädagog*innen-Team vielfältige Naturprogramme.

Im zweiten Schritt kann jeder und jede bei den Landschafts-Pflegeterminen für die Erhaltung und Wiederherstellung der Naturbesonderheiten in der eigenen Gemeinde und über die Gemeindegrenzen hinweg anpacken. Gemeinsam werden Trockenrasen entbuscht und Feuchtwiesen gemäht. Landwirt*innen sind wichtige Partner bei Beweidung und Mahd.

Bei den vielen Pflegeterminen mit Schulklassen stärken die Schüler*innen außerdem die Klassengemeinschaft und die einzelnen Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung. Sie lernen Teamarbeit, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die Wichtigkeit von persönlichem Engagement.

Bei allen Maßnahmen achten wir darauf, die Ansprüche der oft sensiblen, gefährdeten Tier- und Pflanzenarten zu berücksichtigen. Wir gehen gestaffelt und mosaikartig vor. Viele Gebüsche werden ausgehackt und nicht motormanuell jährlich zurückgeschnitten. Andere Gehölze werden mosaikartig und in unterschiedlichen Größen für Schmetterlingsraupen, Totholzbewohner oder stark spezialisierte Gallwespen erhalten, denn die Insektenwelt ist anspruchsvoll und leidet unter scheinbar „effizient“ und zeitgleich zu großflächig durchgeführten Maßnahmen.

Nicht nur vorhandene Biodiversitäts-Hotspots werden gesichert, sondern auch neue Trittsteine geschaffen, um Flächen wieder zu vernetzen. Dabei sind Unternehmen ein unverzichtbarer Partner im Netzwerk. Viele verfügen über mehr oder weniger große Betriebsgrünflächen. „Vom grünen Rasen zur summenden Blumenwiese“ lautet unser Motto. Wir unterstützen die Betriebe bei der Ökologisierung, mit der auch bis zu 40% der Pflegekosten eingespart werden können.

In dieser Form gelingt es uns gemeinsam mit vielen engagierten und begeisterten Menschen, ein regionales Netz der biologischen Vielfalt großräumig auch für die Zukunft und folgende Generationen aufzubauen und zu sichern.

Unsere Erfolge

Aktuell erhalten und pflegen wir in unserer Netzwerk Natur Region Thermenlinie-Wiener Becken gemeinsam mit unseren vielen Partnern eine Fläche von 114 Hektar in 22 Gemeinden und 2 Wiener Bezirken. 2019 haben wir 3.696 Kinder und Jugendliche von 188 Schulklassen und 440 Erwachsene erfolgreich in unsere Aktivitäten eingebunden. 2020 waren es trotz Corona 1.225 Kinder und Jugendliche von 61 Klassen, vor allem mit Pflegeaktivitäten im Herbst und zahlreiche Erwachsene.

Mit dem Projekt Netzwerk Natur Region (Network for Nature) gewannen wir 2020 den Start-up Wettbewerb innovate4nature von WWF und Impact Hub Vienna. Die Initiative zur Wiederherstellung der Feuchtwiese Schweizerwiese mit der Stadtgemeinde Bad Vöslau wurde mit Österreichs größtem Naturschutzpreis „Die Brennnessel“ von Blühendes Österreich ausgezeichnet, das uns seit 2018 als FLORA-Partner bei unseren Aktivitäten finanziell unterstützt.

Landschaftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken
Perchtoldsdorf 2380
Österreich

Perchtoldsdorf, 2380

Telefon:  E-Mail:  Web: https://www.landschaftspflegeverein.at Icon OpenWindow

Mehr Naturerlebnisse dieses Anbieters

Feuchtwiesenprachtnelke

Naturschutz mit Rechen und Astschere - Feuchtwiesenpflege in Bad Vöslau

10. Juli |
Niederösterreich
Veranstalter: Landschaftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken

Die Schweizerwiese ist eine der letzten Feuchtwiesen der Region mit herausragenden Raritäten wie der Feuchtwiesen-Prachtnelke und der Breitstirnigen Plumpschrecke. Lange nicht genutzt, war sie schon stark verbuscht. In Folge wurde sie von der Stadtgemeinde Bad Vöslau angekauft und wiederhergestellt, sodass sie wieder jährlich gemäht werden kann. Im Rahmen des Pflegetermins rechen wir das Schnittgut zusammen und transportieren es von der Fläche. In ausgewählten, seltener gemähten Bereichen zwicken wir kleine Gebüsche.

Ausrüstung: feste Schuhe, Arbeitshandschuhe, Getränk/Jause, wenn vorhanden Astschere oder Gartenschere

Treffpunkt: westliches Ende Schilfweg

Falls Du mit Deinem Verein, Deinen Arbeitskollegen oder einer größeren Gruppe mithelfen möchtest, freuen wir uns zwecks Planung über eine kurze Ankündigung per Email oder unter +43 670 3549952.

Der Pflegeeinsatz findet in Kooperation von Stadtgemeinde Bad Vöslau und  Landschaftspflegeverein Thermenlinie statt.

Hintergrundinfo: Von ehemals zahlreichen Feuchtwiesen am Übergang der Thermenlinie zum Wiener Becken sind heute nur in Ausnahmefällen Flächen erhalten. Die Schweizerwiese in Bad Vöslau ist eines dieser besonders erhaltenswerten Relikte, doch stand sie bis 2019 in Privateigentum, wurde seit 20 Jahren nicht bewirtschaftet und war stark verbuscht. Botanische Raritäten wie Feuchtwiesen-Prachtnelke, Kurzknollige Pannonische Platterbse, Kanten-Lauch, Sand-Schachtelhalm u.v.m. waren noch vorhanden, aber die Wiese musste dringend wieder gepflegt werden, um ihr Verschwinden zu verhindern. Die Stadtgemeinde Bad Vöslau hat die Fläche daher 2019 angekauft, um sie zu retten. Dazu fanden auch Erstmaßnahmen mit größeren Maschinen statt. Nun muss die Wiese 1x jährlich gemäht werden. Um in den ehemals stark verbuschten Bereichen unerwünschte Arten wie die Kratzbeere zurückzudrängen, müssen diese bereits im Juli gemäht werden, während der zentrale Bereich erst spät im Herbst gemäht wird. Mehr Info und Fotos zur Schweizerwiese.

Berichte von vergangenen Pflegeterminen auf der Schweizerwiese: 2024, 2023, 2022

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