Unterstützt durch ehrenamtliche Helfer:innen hat das Projektteam von BirdLife Österreich im Ibmer Moor im März eine Projektfläche von 19 Hektar mittels mobilen Elektrozaun eingezäunt. Aufgestellt ist dieser ausschließlich während der Brutzeit des Großen Brachvogels und des daran anschließenden Zeitraums der Jungenaufzucht zwischen Mitte März und Anfang Juli.
„In zwei Arbeitstagen mit jeweils rund 10 Helfer:innen konnten wir den komplexen Zaun im Brutgebiet des Großen Brachvogels mit 20 Kilometer Elektrolitzen installieren. Ich danke vor allem der Familie Schnaitl als Grundstücksbesitzer für die Bereitstellung der Projektfläche!“, so Florian Billinger, Projektverantwortlicher von BirdLife Österreich, und weiter: „In zahlreichen Schutzprojekten in ganz Europa hat sich gezeigt, dass ein Einzäunen der Brachvogel-Lebensräume eine erfolgreiche Lösung sein kann, um zu verhindern, dass Fressfeinde wie Fuchs und Marder an die Nester gelangen um die Eier und Jungvögel rauben. Das erhöht die die Überlebenschancen der Jungvögel erheblich.“

Projektinformationen
Die Schutzmaßnahme „Zäunungsprojekt Großer Brachvogel im Ibmer Moor“ hat im Frühjahr 2025 begonnen und ist vorerst für vier Jahre bis 2028 geplant. Jedes Jahr wird der Zaun zur Brutzeit aufgebaut und danach wieder entfernt. Das Projekt wird von erfahrenen Ornithologen betreut und mit lokalen Grundbesitzern, der Jägerschaft und Naturschutzorganisationen abgestimmt. Da das Projekt Artenschutz ressourcenschonend betreibt, wird die vom Netz unabhängige elektrische Solar-Weidezaunanlage per Sonnenlicht gespeist. „Während der Brutzeit werden wir den Zaun regelmäßig kontrollieren und warten, sowie die Brutpaare und ihre Jungvögel genau beobachtet, um die Wirksamkeit der Maßnahme zu überprüfen“, so Billinger.
Artenschutz braucht Lebensraum
„Brachvogel-Zäunungsprojekte, wie dieses, sind jedoch langfristig immer nur in Kombination mit Renaturierungsmaßnahmen wie etwa der Wiedervernässung der Moore sinnvoll, um die Brut-, Nahrungs- und Rastbedingungen nachhaltig zu verbessern“, betont Florian Billinger: „Im Ibmer Moor ist dies jedenfalls erfüllt, da in den letzten zehn Jahren bereits großflächige Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt wurden und für die kommenden Jahre in noch größerem Umfang geplant sind.“