So erkennst du die Glänzende Natterkopf-Mauerbiene:
- Männchen: Rostrot behaart nach dem Schlüpfen, später durch Sonneneinstrahlung hellgrau; Fühlerunterseite lebhaft rötlichgelb
- Weibchen: Schwarze, glänzende Tergite mit schmalen, weißen Endbinden; Bauchbürste weiß
- Beide Geschlechter: 8–13 mm groß
Beschreibung:
Die Glänzende Natterkopf-Mauerbiene ist eine hochspezialisierte Wildbienenart, die streng auf den Gewöhnlichen Natterkopf (Echium vulgare) als Nahrungsquelle spezialisiert ist. Weibchen haben eine markante weiße Bauchbürste, die für den Pollentransport genutzt wird, während die glänzenden schwarze Rückenplatte das charakteristische Aussehen unterstreichen. Männchen sind zur Paarungszeit oft auf Natterkopf-Blüten oder nahegelegenen Rastplätzen zu finden.
Verbreitung:
Die Art ist in Süd- und Mitteleuropa verbreitet. Sie kommt in Deutschland, Österreich und der Schweiz häufig in wärmeren Regionen vor, wobei sie in den Alpen bis zu 2.100 m Höhe angetroffen werden kann.
Lebensraum:
Die Biene bevorzugt Lebensräume mit großen Beständen von Natterkopf-Pflanzen und geeigneten Nistplätzen wie Steinmauern, alten Holzpfosten, Lehmwänden, Totholz oder hohlen Pflanzenstängeln. Sie ist in Felsfluren, Weinbergbrachen, Kiesgruben und Steinbrüchen sowie in strukturreichen Gärten zu finden.
Lebensweise:
- Nistweise: Legt Nester in bestehenden Hohlräumen an, bevorzugt in Bambusröhren oder gebohrten Holzlöchern (Durchmesser 5–7 mm)
- Material: Verwendet lehmigen Sand oder sandigen Lehm für die Zellwände, oft ergänzt mit Holzpartikeln
- Flugzeit: Juni bis September
- Überwinterung: Als Ruhelarve in einem dünnen, weißen Kokon
Nahrung:
- Pollen: Gewöhnlicher Natterkopf (Echium vulgare) ist die Hauptpollenquelle, gelegentlich ergänzt durch den Wegerichblättrigen Natternkopf (Echium plantagineum).
- Nektar: Natterkopf-Blüten und Lippenblütler wie Garten-Katzenminze.
Gefährdung:
Die Glänzende Natterkopf-Mauerbiene ist dort bedroht, wo Natterkopf-Bestände durch Mahd, Herbizide oder Flächenumwidmung verschwinden. Förderung von trockenwarmen Standorten und Bereitstellung von Nisthilfen können Populationen lokal stabilisieren.
Besonderheiten:
Die Biene ist streng an Echium-Pflanzen gebunden und reagiert sensibel auf deren Verlust. Sie legt ihre Eier oft in Nisthilfen und nutzt wiederholt alte Nester. Der von ihr gesammelte graublaue Pollen färbt sich durch Zugabe von Nektar in der Brutzelle dunkelviolett.