Ziel des Projektes „Urbanes Naturerleben möglich machen“ war, die Naturräume der Schule für die Kinder und Lehrpersonen spannend und erlebbar zu halten und zu gestalten. Aufgrund eines möglichen Bauprojektes entschieden wir uns bei einigen Aktivitäten für mobile Lösungen. Wir konnten umfassendes Werkzeug und zwei Gartenkisten anschaffen, wir bauten mit Hilfe der Eltern und Freiwilliger zwei Hochbeete und bepflanzen sie regelmäßig. Wir gestalteten unser Biotop und siedelten Fische und Wasserpflanzen an. Außerdem pflegten wir gemeinsam mit den Kindern die bestehenden Naturräume und erklärten ihnen deren Bedeutung. Wir konnten somit im Innenhof den Baum- und Strauchbestand schützen und auch natürliche Freiräume für Vögel, Insekten und andere Tiere fördern (Wildes Eck, Kompost, Ohrwurmhaus, Insektenhaus, etc.) .
Wir führten eine Vielzahl an naturpädagogischen Aktivitäten durch, um den Kindern ein Naturerlebens mitten in der Großstadt zu ermöglichen (Insekten beobachten, Komposthaufen und seine Bewohner, Kresseaktion an der gesamten Schule, Kräuterschwerpunkt, Gemüse im Hochbeet, Lebensraum Biotop, Grünraumaktion Hernals, etc.). Mit Hilfe von externen Experten erstellten wir Pläne und stellten mehrsprachige Lehr- und Lernunterlagen her. Durch das Projekt war es uns auch möglich spannendes Material anzuschaffen, um so einen langfristigen Mehrnutzen für die Schule zu schaffen.
Unsere Vision
Unsere Vision ist es durch das Naturerlebnis Kinder als Multiplikatoren für eine naturnahe und nachhaltige Lebensweise auszubilden.
Konkrete Ziele im Projekt
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das Naturerlebenis für Kinder in der Stadt möglich machen und vermitteln können
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den Grünbestand an der Schule sichern und erweitern
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Nutzpflanzen zu kultivieren und regelmäßige Pflanzenpflege zu gewährleisten
Motivation für das Projekt
Wir erleben im Schulalltag wie stark die Stadtkinder nicht mehr den Zugang zum Verständnis für natürliche Abläufe haben. Zu verstehen woher ihre Lebensmittel kommen, wie sie wachsen und wovon sie abhängig sind, ist für einen Großteil der Kinder nicht mehr nachvollziehbar. Dass alles in der Natur seine Wichtigkeit und Bedeutung hat und in Zusammenhang miteinander steht, möchten wir direkt vermitteln, damit Kinder Vielfalt als etwas Alltägliches erleben.
Leider lässt der auch der stressige Lehreralltag oft nicht genug Zeit, um sich mit den Kindern intensiv mit natürlichen Zusammenhängen auseinanderzusetzen und Naturräume in der Stadt kennenzulernen und zu schützen. Im Rahmen des Brennnessel-Projektes war es uns möglich, bewusst Zeit und Ressourcen zu generieren, die einen hohen Mehrwert für unser gesamtes Team und den Schulstandort geschaffen haben.
Wen unterstützt Blühendes Österreich?
Wir sind eine öffentliche Volksschule im 17. Wiener Gemeindebezirk, die im Wachsen ist und sich einigen Veränderungen gegenübersieht (Umwandlung in eine offene Schule, Zubau). Die bestehenden Naturräume und eine Vielfalt an Pflanzen und Tieren wollen wir diesbezüglich erhalten und erweitern aber insbesondere auch naturpädagogisch nutzen.
Welche Herausforderungen werden gelöst?
Vor Projektbeginn gab es an unserer Schule praktisch keine Werkzeuge und Arbeitsutensilien, um mit Kindern in der Natur arbeiten zu können. Nun sind alle grundlegenden Ressourcen für die Arbeit im Garten mit Kindern in Gruppenstärke vorhanden.
Nach einer Begehung im März 2018 wurde mit den Vertretern der MA42 festgelegt, dass sowohl der Baumbestand in unserem Schulgarten erweitert werden soll, als auch eine Naschbeerenreihe gepflanzt werden sollen. Trotz vieler Gespräche warten wir allerdings noch auf deren Umsetzung. Um den Projektzielen gerecht zu werden, haben wir stattdessen mobile Varianten im Innenhof erstellt und kümmern uns um den bestehenden Baum- und Strauchbestand.
Außerdem schützen wir unsere natürlichen Grünflächen für Tiere und Pflanzen.Durch unsere Hochbeete und das Biotop konnten wir auch neue Naturräume schaffen. In unserem Innenhof befanden sich bereits Reste eines alten Biotops. Aufgrund der möglichen Bauphase haben wir uns dazu entschieden, dieses gemeinsam mit den Kindern zu reaktivieren.
Was ist das Besondere am Projekt?
- Schaffung eines städtischen Naturraumes mit hoher Biodiversität
- Natürliche Grünflächen werden für Tiere erhalten (Insektenhotel, Vögel)
- Strauch- und Baumbewuchs werden gepflegt (versiegelte Flächen)
- Kinder mit primär urbanem Kontext gewinnen Natur- und Ernährungsbezug
- Vermittlung von Biodiversität im Gegensatz zur Monokultur
- Mehrwert durch Unterschiedlichkeit - Vielfalt als Chance
- Hochbeete als Raum für Naturerfahrungen für Stadtkinder (Bezug zu körperlicher Arbeit und Erfolg)
- Lernumgebung für Kinder wird geschaffen (Multiplikatoreneffekt)
Welche wertvollen Lebensräume, Tiere und Pflanzen werden erhalten?
Tratzberger Findling (Apfel), Sauerkirsche, Kornelkirsche, Marille, Edelkastanie, Feige, Wilder Wein an der Hausmauer
verschiedene Wiesenblumen und Kräuter: Klee, Gänseblümchen, Taubnessel, Brennnessel, etc.
Insektenhotel, wildes Eck, Wiesen, Mauer: Insekten und Käfer: Biene, Florfliegen, Marienkäfer, Schlupfwespen, Hummel, Laufkäfer, Regenwürmer, Tauwürmer, Schnecken (Tigerschnegel), Igel, Tagpfauenauge;
Biotop als Wasserspender für diverse Vögel in der Umgebung wie zB.: Seidenschwanz, Rüttelfalken, Amseln, Spatzen, Meisen
Sumpfpflanzen: Feuerlilie, Sumpflöffelgras, Weiden, Süßgras, etc.
andere Tiere am Biotop: Katzenwels, Karauschen, Gelbrandkäfer, Wasserläufer, Blutegel, Wassernuss, etc.
Geografie der Projektregion
Die Volksschule Rötzergasse liegt im Bezirk Hernals inmitten der Stadt Wien. Trotzdem haben wir das Glück uns in direkter Nähe zu Parkanlagen und Grünräumen des Wiener Waldes (Neuwaldegg) zu befinden. Als direkten schützenswerten Natur- und Lernraum für die Kinder unserer Schule haben wir einen großen Schulgarten mit Wiese, Hecken und Bäumen, als auch einen abgeschlossenen Innenhof mit Baum- und Heckenbewuchs, wildem Eck, Kompost, Platz für Hochbeete, Biotop und Raum um mit Kindern zu arbeiten.