Mein Name ist Matthias Erharth und ich bin ein Junglandwirt aus Donnerskirchen. Mit meinem Bruder Simon Erharth und der Unterstützung unserer Familie erhalten wir verstreut-verteilte Trockenrasen- und Halbtrockenrasengebiete an den Hängen des Leithagebirges und im Ruster Hügelland mit alten Nutztierrassen (mobile Einsatzgruppen).
Nur durch eine extensive Beweidung sind diese ehemaligen Hutweideflächen in ihrer gesamten Artenvielfalt zu bewahren. Da es sich meist um nur mehr kleine verstreute Flächen handelt, müssen diese mit flexiblen kleinen Herden gepflegt werden. Wir können auf über drei Jahre Erfahrung zurückgreifen und wollen nun diese Tätigkeit im Zuge des Projektes fokussieren.
Blühendes Österreich - BILLA gemeinnützige Privatstiftung (Blühendes Österreich) ermöglicht mit dem Award Changemaker #nature jungen Menschen und Jugendorganisationen, sich für Biodiversität und Klimaschutz stark zu machen. Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.
Unsere Vision
Konkrete Ziele im Projekt
- Erhalt und Förderung der regionalen, bedrohten Fauna, Flora und alten Nutztierrassen.
- Einbeziehen von OrtsbewohnerInnen (auch Umgebung), speziell von Kindern um auch für die Zukunft Bewusstsein für Biodiversität und dessen wichtige Rolle im Ökosystem zu schaffen.
- Erhalt und Reaktivierung jahrhundertealter Kulturlandschaft (Hutweiden).
Motivation für das Projekt
Wir wollen ein Zeichen gegen das massive Artensterben setzen und Teil eines Projektes sein, dass sich zukunftsgerichtet für Umweltschutz einsetzt. Uns liegt am Herzen, Landwirtschaft mit Naturschutz zu verbinden und aufzuzeigen wie wichtig kleinstrukturierte Landwirtschaft für eine artenreiche Kulturlandschaft ist.
Wen unterstützt Blühendes Österreich?
Wir sind ein Familienbetrieb, der schon seit über vier Generationen leidenschaftlich im Burgenland kleinstrukturierte Landwirtschaft betreibt. Diversität steht bei uns an erster Stelle. Es ist uns wichtig die außergewöhnliche Artenvielfalt im UNESCO Weltkulturerbe Neusiedlersee und im Naturpark Neusiedlersee - Leithagebirge zu bewahren. Unser Motto lautet: "Kleinstrukturierte Landwirtschaft mit extensiver Beweidung - der Schlüssel zur Artenvielfalt in der Kulturlandschaft!"
Welche Herausforderungen werden gelöst?
Durch die Unterstützung von Billa - Blühendes Österreich, der EU und dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie ist es uns möglich die Herde und das Weidemanagement nun mobiler zu machen. Hierfür benötigt es Investitionen für Viehtransport, Wasserversorgung und mobile Weidezäune. Somit ist es uns möglich den Erhalt und die Reaktivierung jahrhundertealter Kulturlandschaft (Hutweiden) in einem weiteren Umkreis zu gewährleisten. Die meist verwachsenen Flächen werden entbuscht und von Neophyten wie u.a. Robinie, Götterbaum befreit. Die Offenhaltung der ökologisch-wertvollen Wiesenflächen wird durch Beweidung langfristig gesichert.
Was ist das Besondere am Projekt?
Die Wiederherstellung verbuschter Naturschutzflächen bzw. ökologisch-wertvollen Wiesenflächen und Bewahrung bestehender Magerwiesen. Somit werden bedrohte Arten der pannonischen Fauna und Flora gefördert, da ihr Lebensraum (speziell Trockenrasen- und Halbtrockenrasengebiete) wiederaufgebaut wird. Die Beweidung findet mit den vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen statt. Durch die Beweidung wird nicht nur das Landschaftsbild und die typische artenreiche Vegetation, sondern z.B. auch die ökologisch extrem wichtige Gruppe der Dungkäfer gefördert. Dungkäfer spielen im Nährstoffkreislauf und als Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Vogelarten eine immens wichtige Rolle.
Welche wertvollen Lebensräume, Tiere und Pflanzen werden erhalten?
Erhalten werden Trocken- und Magerwiesen. Durch die Beweidung profitieren:
- Pflanzen: Kuhschelle, Zwergiris, Frühlingsadonis, verschiedene Orchideen (z.B.: Purpurknabenkraut), Diptam, Steppensalbei, Federgras, Schopfhyazinthe, Phönizische Königskerze, Karthäusernelke, Kugelblume, Trauer-Nachtviole, Sommerwurz
- Vögel: Wiedehopf, Dorngrasmücke, Sperbergrasmücke, Neuntöter, Bienenfresser (Kolonie in angrenzenden Steinbruch bei Silberberg), Heidelerche, Feldlerche, Goldammer, Schwalben, Uhu
- Reptilien: Smaragdeidechse, Zauneidechse, Schlingnatter
- Insektenarten: Segelfalter, Schwalbenschwanz, verschiedenste Bläulinge, Apollo Falter, Heckenwollafter, Wolfsmilchschwärmer, div. Dungkäfer, Gottesanbeterin, blauflügelige Ödlandschrecke, Schmetterlingshafte, verschiedene Wildbienenarten, Laufkäfer
Geografie der Projektregion
Die Projektflächen liegen im UNESCO Weltkulturerbe Neusiedlersee und im Naturpark Neusiedlersee - Leithagebirge. Durch das pannonische Klima und die einzigartige Kulturlandschaft gibt es eine außergewöhnliche Artenvielfalt in dieser Region. Da wir am Rande des Neusiedlersees eine kleinstrukturierte Landwirtschaft betreiben, fühlen wir uns zutiefst mit der regionalen Fauna und Flora verbunden. Die durch uns profitierenden Flächen betragen insgesamt ca. 20 ha.
Wie kannst du unseren Partner und das Projekt unterstützen?
Durch Entbuschungsaktionen, den Aufbau von Zäunen und den Bau von diversen Nistkästen (z.B. Wiedehopf) kann unser Projekt unterstützt werden.