Um die einzigartigen Ökosysteme der Seewinkler Salzlacken steht es sehr schlecht. Nicht nur Klimawandel-bedingte Dürren und der abnehmende Grundwasserspiegel der Region setzen ihnen zu, an vielen Standorten zeigt die neophytische Mähnengerste ein invasives Verhalten und verdrängt die lokal einzigartige Salzvegetation der Region. Durch jährliches gezieltes Entnehmen der Mähnengerste im Rahmen von Pflegeeinsätzen soll erstmalig das Gras gemanaged werden. Das Projekt am Darscho, einer der größten noch intakten Salzlacken, wird als Pilotprojekt umgesetzt und wissenschaftlich begleitet. Aus den Ergebnissen des Projekts sollen zukünftige Managementmaßnahmen für betroffene Gebiete abgeleitet werden, um so aktiv gegen das sogenannte Lackensterben vorgehen zu können.
Blühendes Österreich - BILLA gemeinnützige Privatstiftung ermöglicht mit dem Award Changemaker #nature jungen Menschen und Jugendorganisationen, sich für Biodiversität und Klimaschutz stark zu machen. Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.
Unsere Vision
Gemeinsam für den Erhalt der Seewinkler Salzlacken
Konkrete Ziele im Projekt
Durch die regelmäßigen Einsätze und wissenschaftliche Begleitung soll der gute Zustand des Darscho erhalten bleiben und die Methode zum Entfernen der Mähnengerste überprüft und etabliert werden, etwa eventuell auch auf Nationalparkflächen. Die Begleitung des Projekts durch Presse und sozialen Medien soll Aufmerksamkeit für das Thema Lackensterben generieren. Relevante lokale Vereine und Akteur:innen im Naturschutz sollen enger vernetzt werden.
Motivation für das Projekt
Nachdem wir im Rahmen einer Exkursion zum ersten Mal vom "invasiven" Verhalten der Mähnengerste (Hordeum jubatum) an Salzlacken erfahren haben, waren wir entsetzt zu sehen dass diese zB an der Langen Lacke schon über 50 % der Fläche ausmacht, aber in keinster Weise gemanaged wird. Wir sind überzeugt, dass für den Erhalt der letzten Salzlacken multiperspektivisch gearbeitet werden muss, das Entfernen der Mähnengerste könnte ein Ansatz dazu sein.
Wen unterstützt Blühendes Österreich?
Das österreichische Jugendbiodiversitätsnetzwerk, GYBN Austria, setzt sich für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität in Österreich ein. Wir sind eine Gruppe junger aktiver Menschen die als erstes nationales Chapter in Europa, und als Teil eines globalem Netzwerk- dem Global Youth Biodiversity Network- in nationaler und internationaler Biodiversitätspolitik und durch das Umsetzen von Projekten, die Biodiversitäts- und Artenkrise in den Mittelpunkt der Gesellschaft bringen möchten.
Welche Herausforderungen werden gelöst?
Am Darscho, einem der größten noch intakten Salzlacken, mit einem noch eindämmbaren Bestand der Mähnengerste von etwa 1 % der Fläche, kann als Pilotprojekt die Mähnengerste händisch entnommen und ideal beobachtet werden, wie das Ökosystem sich durch diesen Eingriff entwickelt. Hierdurch soll verhindert werden, dass sich die Mähnengerste wie an anderen Standorten ausbreitet, die besondere Salzvegetation verdrängt und zur Verlandung der Lacke beiträgt.
Was ist das Besondere am Projekt?
Das Projekt soll als Maßnahme zum Erhalt eines besonders wertvollen und gefährdeten Lebensraums beitragen. Erstmals wird hier die Mähnengerste in der Region dadurch gemanaged, was dem Projekt einen Pilotcharakter gibt. Ein jährliches Monitoring der Vegetation durch Studierende und Lehrende der Universität Wien soll die Auswirkung der Einsätze dokumentieren und so zur Qualität des Projekts beitragen. Zusätzlich soll im Rahmen der Pflegeeinsätze ein Vernetzen wichtiger lokaler Naturschutz-Akteur:innen stattfinden.
Welche wertvollen Lebensräume, Tiere und Pflanzen werden erhalten?
Obwohl sie zu einer der letzten noch erhaltenen großen Salzlacken gehört, ist die Darscho Lacke, nicht Teil der Kernzone des Nationalparks, sondern liegt in der Verwaltung der Urbarialgemeinde Apetlon. Aufgrund ihres verhältnismäßig guten Zustands wird sie stark von Wasservögeln und Zugvögeln frequentiert und hat als Naturbeobachtungsplatz auch eine wichtige Rolle für den Tourismus der Region. Von besonderer Bedeutung ist der auf der Fläche vorzufindende FFH Lebensraumtyp 1530: Pannonische Salzsteppen und Salzwiesen. 20 verschiedene Pflanzengemeinschaften erstrecken sich außerdem entlang eines Salzgradientens wobei hier die besondere Pflanzengruppe der halophilen Xerophyten hervorzuheben ist, ihr Vorkommen macht den Darscho, als noch ökologisch funktionierende Salzlacke, zu einem wichtigen lokalen Endemiten Hotspot
Geografie der Projektregion
Die Projektfläche umfasst 20ha der Darscho Lacke, die Teil des Seewinkler Ramsar Feuchtschutzgebiet-Netzwerks ist.
Wie kannst du unseren Partner und das Projekt unterstützen?
bei Pflegeeinsätzen unterstützen; helfen über das Thema Lackensterben aufzuklären und Aufmerksamkeit dafür zu generieren