Ziel des Projektes ist es Niedermoore, die stark verbuschen, mit maschineller Hilfe wieder frei zu stellen. Die bearbeiteten Flächen sind im Besitz des Steirischen Naturschutzbundes oder in Pacht der Bezirksstelle Ennstal-Ausseerland. Mit diesen Maßnahmen ist es gelungen, die Flächen wieder regelmäßig zu bewirtschaften, teilweise konnte sogar eine Streumahd durch benachbarte Landwirte wieder aktiviert werden. Die Population des Goldenen Scheckenfalters konnte sich positiv entwickeln.
Unsere Vision
Der Lebensraum seltener und gefährdeter Arten der Niedermoore wird durch eine Wiedereinführung der Bewirtschaftung erhalten und ausgeweitet.
Konkrete Ziele im Projekt
Ziel ist es, extensiv genutzte Streuwiesen mit hohen Bracheanteilen durch regelmäßige Bewirtschaftung offen zu halten. Diese Lebensräume sind die letzten Rückzugsgebiete von Leitarten wie dem Goldenen Scheckenfalter. Ursprünglich durch händische Bewirtschaftung entstanden, verbrachen diese Flächen und wachsen mit Gebüschen und Bäumen zu.
Motivation für das Projekt
Die Moorränder zeichnen sich durch besonderen Artenreichtum aus und sind klassische Übergangsgebiete, die von Moorarten, aber auch von Wiesenarten genutzt werden. Durch den hohen Grundwasserstand sind diese Flächen nicht maschinell zu bewirtschaften. Für die Insekten und insbesondere alle Schmetterlinge ist ein Offenhalten dieser Flächen wesentlich. Wir erhalten damit die letzten Populationen des Goldenen Scheckenfalters in der Steiermark.
Wen unterstützt Blühendes Österreich?
Durch die Förderung wird die Bewirtschaftung der Flächen des im Besitz des Steirischen Naturschutzbundes oder in Pacht der Bezirksstelle Ennstal-Ausseerland unterstützt. Die Bewirtschaftung erfolgt durch Landwirte, die ebenso von dem Projekt profitieren.
Welche Herausforderungen werden gelöst?
Die Bewirtschaftung ehemaliger Streuwiesen wird etabliert und die schwierigen Bedingungen durch die starke Verbuschung werden verbessert.
Was ist das Besondere am Projekt?
Die Scheckenfalterflächen zählen zu den bedeutendsten Biotopen des steirischen Naturschutzbundes und es besteht eine große Verantwortung für das Weiterbestehen des schönen Tagfalters. Mit den Maßnahmen ist es gelungen zwei bereits stark degradierte, durch Fichtenaufforstung und durch Verbuschung geprägte Moorrandflächen wieder in einen Zustand zu bringen, der eine regelmäßige Bewirtschaftung ermöglicht.
Welche wertvollen Lebensräume, Tiere und Pflanzen werden erhalten?
- Flachmoorbereiche mit dem äußerst seltenen Groß-Schneidried (Cladium mariscus). Dieser Lebensraumtyp der „Kalkreichen Sümpfe“ ist aufgrund von EU-Naturschutzbestimmungen besonders zu schützen. Ziel des Naturschutzbundes ist es, durch geeignete Pflege auch hier den entsprechenden standortsgerechten Lebensraumtyp zu entwickeln und so das Schneidried weiter zu etablieren.
- Schilfflächen mit Teufelsabbiss und Schwalbenwurzenzian, die ein gutes Habitatpotenzial für den Goldenen Scheckenfalter aufweisen.
- Pfeifengraswiesen mit gutem Blütenangebot und ebenfalls mit Beständen von Teufelabbiss und Schwalbenwurzenzian. Teilweise kommen auf den Moorrandflächen bereits Sträucher bzw. auch Bäume (Faulbaum, Erle, Kiefer) auf.
Die Sumpf-Weichorchis (Malaxis paludosa) ist als Bewohnerin extrem nährstoffarmer Hoch- und Zwischenmoore sowie der Verlandungszonen von kleineren Seen eine Seltenheit in Österreich und stark gefährdet.
Das Firnisglänzende Sichelmoos (Hamatocaulis vernicosus) ist ein langlebiger Moorbewohner und wächst in Form kleiner, gelbbrauner Rasen oder auch als Einzelstämmchen zwischen anderen Braunmoosen, geschützt nach der FFH-Richtlinie Anhang II, nach der Roten Liste Österreich, stark gefährdet.
Der Moor-Glanzständel (Liparis loeselii) wurde in den 1950er Jahren erstmals in der Steiermark entdeckt. Steiermarkweit hat die Pflanze hier ihren einzigen Standort und ist stark gefährdet und deshalb auch per Verordnung streng geschützt.
Die Schneidbinse (Cladium mariscus) ist ein beeindruckendes Sauergras, das bis zu 2,5 Meter hoch werden kann. In der Steiermark kommt der Lebensraumtyp, der von der Schneidbinde geprägt wird, nur an drei bekannten Standorten vor.
Der Randring-Perlmuttfalter (Proclossiana eunomia) ist eine Charakterart von Niedermooren sowie Hochmoorrändern mit Beständen des Wiesenknöterichs und in Mitteleuropa schon vielerorts verschwunden und in der Roten Liste als „stark gefährdet“ gelistet.
Der Goldene Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) ist eine nach Anhang II der FFH-Richtlinie von der EU geschützte Art und verzeichnet in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten in ganz Europa massive Rückgänge. Alle Vorkommen südlich des Alpenhauptkammes sind aktuell verschollen. Restvorkommen gibt es noch im Wörschacher Moor und im Steirischen Salzkammergut um Bad Mitterndorf und Pichl-Kainisch.
Der Baumweißling (Aporia crataegi) ist heute als gefährdet einzustufen.
Geografie der Projektregion
Das Projektgebiet liegt im mittleren Steirischen Ennstal und in der Gemeinde Bad Mitterndorf im Ausseerland (Bezirk Liezen).
Klimatische Besonderheiten der Projektregion
Das Klima ist mit über 1200 mm Niederschlag im Jahr als niederschlagsreich und maritim geprägt zu bezeichnen. In den Sommermonaten Juni und Juli erreichen die Niederschlagsmengen ihren Höhepunkt, die Monate August und September bringen vergleichsweise geringeren Niederschlag.
Wie kannst du unseren Partner und das Projekt unterstützen?
Durch Spenden und Mitgliedschaft beim Naturschutzbund sowie durch die Mithilfe bei Biotop-Pflegearbeiten.