Runde 2 für das prämierte Projekt des Alpenvereins Leogang, den Bayerischen Saalforsten und dem Naturpark Weißbach, die sich im Juli, mit der Hilfe von rund 30 Handsensen und Rechen schwingenden Freiwilligen, für den Erhalt einer artenreichen Bergwiese am Litzlsattel einsetzten. Die Notwendigkeit dieser Nutzungsart besteht heute nicht mehr und viele Male bedeutet die Mahd der Steilflächen für den Landwirt großen Zeit- und Arbeitsaufwand. Da droht die „Leitn“ zu verbuschen und infolge dessen zu verschwinden. 50 Jahre lang wurde die ca. 2 Hektar große Fläche, die sich im Besitz der Bayrischen Saalforste befindet, nicht gemäht, bis zum Jahr 2017.
Unsere Vision
Dieses Leuchtturmprojekt soll aufmerksam machen auf die Bedrohung der Vielfalt und was wir „gemeinsam“ zur Förderung und Erhalt dieser Vielfalt beitragen können.
Konkrete Ziele im Projekt
Renaturierung und Erhalt dieser wertvollen Flächen.
Vorbildwirkung für die Bauern der Region zum Erhalt der Vielfalt landwirtschaftlich genutzter Kulturflächen.
Aufzeigen des Mehrwerts anscheinend „nutzloser“ Flächen für Natur, Gesellschaft und vor allem der Jugend.
Motivation für das Projekt
Weil in Zeiten der Intensivbewirtschaftung und meistens Überdüngung nahezu aller landwirtschaftlichen Flächen wertvolle Magerwiesen oder Steilflächen aus betriebswirtschaftlichen Gründen aufgelassen werden und dadurch die Vielfalt an Pflanzen und Tieren verschwindet, und damit auch ein Stück Kultur.
Wen unterstützt Blühendes Österreich?
Den Alpenverein Leogang und Partner des Projekts.
Welche Herausforderungen werden gelöst?
Das Projekt ermöglicht die nachhaltige Bewirtschaftung für 10 Jahre durch Handarbeit (Logistik, Organisation, Verpflegung der HelferInnen vor Ort, Übernachtungsmöglichkeiten, Ankauf von traditionellen Werkzeugen (Sensen, Rechen, …) und die Beteiligung vieler Fachleute mit alten notwendigen Kenntnissen.
Was ist das Besondere am Projekt?
Bereits im zweiten Projektjahr zeigt sich erstaunlicherweise bereits eine deutlich sichtbare und erfolgreiche Verbesserung der Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Die gemeinde- und organisationsübergreifende Zusammenarbeit brachte in kürzester Zeit kameradschaftliche und gesellschaftliche „Blüten“ hervor.
Welche wertvollen Lebensräume, Tiere und Pflanzen werden erhalten?
Wertvolle Lebensräume: Arten- und Blütenreiche Magerwiesen, offene Blaiken, die von verschiedenen spezialisierten Insekten (z.B. Berg-Sandläufer) besiedelt werden. Tierarten: neben zahlreichen Wildbestäubern (z.B. Schwebfliegen), Hummeln, Tagfaltern kommen viele Käferarten vor. Pflanzenarten: es wurden bei einer Vegetationskartierung durch den Naturpark Weißbach unter wissenschaftlicher Betreuung (Andreas Scharl, Msc – Schutzgebietsbetreuung Pinzgau und David Schuhwerk DI (FH)) 71 Arten nachgewiesen, die Vegetationsaufnahmen umfassten 33 und 25 Arten.
Geografie der Projektregion
Bergmahd am Litzlsattel (Name der Wiese: „Gschoß-Hofsache“), Gemeinde Weißbach bei Lofer, ca. auf 1.500 m Seehöhe, Hangneigung 30° und höher. Hangexposition Süd-West.