Um den Erhalt der wertvollen Sandsteppen in drei Naturschutzgebieten im Gemeindegebiet Lassee (Niederösterreich) zu erhalten, benötigt es eine naturschutzkonforme Beweidung. Für viele Landwirte sind diese Kleinode nicht oder nur mit einem immensen Mehraufwand zu beweiden. Als Erleichterung wird eine fixe Infrastruktur in Form eines stabilen Holzzaunes errichtet.
Als landwirtschaftliche Partnerin konnte der Islandpferdehof von Frau Busam gewonnen werden.
Unsere Vision
Die Beweidung in den drei Naturschutzgebieten ist gesichert und sichert das Überleben zahlreicher Tier- und Pflanzenarten.
Konkrete Ziele im Projekt
- Die Beweidung der 7,7 Hektar wertvollsten Sandlebensraum ist für die ÖPUL Periode gesichert.
- Der Zaun mit einer Länge von 2070 Metern ist errichtet.
- Das Bewusstsein für den Erhalt der Sandlebensräume mit Beweidung, ihren Bedrohungsszenarien und der Bedeutung als europaweit gefährdeter Lebensraum wird mit zwei Exkursionen interessierten Teilnehmer*innen weitergegeben.
Motivation für das Projekt
In den Jahren 2021 und 2022 wurde die bestehende Pflege evaluiert, sowie Erhaltungsmaßnahmen in den Naturschutzgebieten Windmühle, Erdpresshöhe und Lassee im Rahmen des NÖ Schutzgebietsbetreuungs-Projektes Handlungsleitfaden & Erhaltungsmaßnahmen im Europaschutzgebiet „Pannonische Sanddünen“ durchgeführt.
Nach Abschluss des Projektes liegen zu jedem der drei Schutzgebiete Steckbriefe mit einer eingehenden Analyse der bisherigen und zukünftigen Pflege vor, die nun durch die Gemeinde umgesetzt werden soll.
Wen unterstützt Blühendes Österreich?
Die Marktgemeinde Lassee ist Eigentümerin der Parzellen der drei Naturschutzgebiete (Erdpresshöhe, Lassee und Windmühle). Als landwirtschaftliche Partnerin konnte der Islandpferdehof von Frau Busam gewonnen werden.
Das Projekt wird über LEADER finanziert, Projektträgerin ist die Gemeinde Lassee, die dieses Projekt in Zusammenarbeit mit Experten der Schutzgebietsbetreuung und der Naturschutzabteilung Niederösterreich umsetzt.
Welche Herausforderungen werden gelöst?
Mit der Planung des Weidezauns konnte mit allen beteiligten Akteuren (angrenzende Landwirt:innen, Gemeinde, Jagd und Forst, Naturschutzabteilung) ein gemeinsamer Konsens gefunden und das Projekt verwirklicht werden. Durch die Realisierung des Weidezauns können einerseits die wertvolle Sandsteppe gesichert und auf Dauer erhalten werden, andererseits wird die illegale Befahrung der Flächen unterbunden.
Was ist das Besondere am Projekt?
Die Errichtung der Weideinfrastruktur sichert die Beweidung der Sandsteppe. Durch eine extensive und naturschutzkonforme Beweidung, d.h. die Tiere dürfen u.a. nicht zugefüttert, entwurmt und 0,5 GVE/ha dürfen nicht überschritten werden, können wieder zahlreiche Wildbienen und einjährige Pflanzen erblühen, die sonst durch die Mahd verloren gehen würden.
Welche wertvollen Lebensräume, Tiere und Pflanzen werden erhalten?
Durch die Beweidung wird der Pannonische Sandtrockenrasen (FFH LRT 6260 Pannonische Steppen auf Sand) erhalten, auf dem besondere Pflanzen wie das Sand Gipskraut (Gypsophila fastigiata sub. arenaria), die Späte Federnelke (Dianthus serotinus) oder Tierarten wie die Dünen-Steppenbiene (Nomioides minutissimus) vorkommen.
Geografie der Projektregion
Das Projektgebiet liegt im Marchfeld in Niederösterreich in der Gemeinde Lassee.
Wie kannst du unseren Partner und das Projekt unterstützen?
Durch Mithilfe bei Pflegeeinsätzen mit Freiwilligen kann tatkräftig zum Erhalt des Steppenrasen beigetragen werden.