Österreichs größter Naturschutzpreis 2017 „Die Brennnessel – Naturschutz is ka gmahde Wies´n“ wurde nun endlich am 25. Jänner 2018 in der Zentrale der REWE International AG verliehen. Ab jetzt schreiben die 28 Preisträgerinnen und Preisträger mit ihren Naturschutzideen Geschichte, die dank des Preisgeldes von insgesamt € 200.000 umgesetzt werden können.
Welche Projekte haben die meiste Zugkraft für den Naturschutz und lassen gar ganze Regionen aufblühen? Welche Initiativen und engagierte Menschen dahinter bekommen ihren Einsatz endlich "bezahlt"? Von den insgesamt 200 eingereichten Projekten können sich 28 über eine unbürokratische Finanzspritze im Gesamtwert von 200.000 Euro sowie naturschutzfachliche Betreuung und mediale Begleitung freuen:
"Die Brennnessel öffnet damit kreativen, brennenden Ideen und Projekten für unsere Natur Tür und Tor, die sonst oftmals bereits an der Vorfinanzierung scheitern würden. Auf ganzheitliches ökologisches Engagement zu bauen, ist ein erfolgsversprechender Weg in eine nachhaltige Zukunft. Ich wünsche den Gewinnerprojekten einen gelungenen Start und viel Erfolg bei der Verwirklichung ihrer Ideen für ein blühendes Österreich!“ Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes
ÖsterReich statt ÖsterArm
Dass die Einreichenden besonders wertvolle Biotope wie
- Hoch- und Niedermoore,
- Streuwiesen,
- Trockenrasen,
- Flusslandschaften,
- Bergmähwiesen
- artenreiche Iris- und Narzissenwiesen
wiederbeleben möchten, liegt ganz im Sinne der Naturschutzinitiative Blühendes Österreich, die für den Erhalt ökologisch wertvoller Flächen und den Schutz deren tierischen und pflanzlichen Bewohnern steht.
Überzeugt haben uns die innovativen Konzepte und Methoden, die diesen Refugien wieder Leben einhauchen werden. Ob als Einzelperson, Schulklasse, Gemeinde, NGO oder Verein – wir sind beeindruckt von den kreativen Köpfen hinter den Projekten und dem starken Willen, die blühende und artenreiche Vielfalt zurückzuholen.
Ob "im Feld" Menschen die Ärmel hochkrempeln, Schafherden oder Wasserbüffel zum Einsatz kommen – die Gewinner haben gemein, dass ihre Ideen nachhaltig und zukunftsweisend sind. So sollen Nachahmer eingeladen werden, in ihrer Umgebung Naturschutzprojekte zu organisieren und das vorhandene Wissen der Brennnessel-Projekte zu nutzen.
„Wir freuen uns, dass eine so große Anzahl an spannenden Initiativen von Gemeinden, Vereinen und Privatpersonen eingereicht wurden. Uns fiel die Auswahl schwer und die prämierten Initiativen besitzen eine hohe naturschutzfachliche Qualität. Wir freuen uns sehr, wenn all diese Naturschutzideen in die Umsetzung kommen“. Gábor Wichmann, Geschäftsführer BirdLife Österreich
160.000 Euro für die 12 Gewinnerprojekte der Kategorie Gemeinden, NPOs, Unternehmen und Privatpersonen
Folgende Projekte können sich über die Finanzierung ihres Vorhabens freuen:
- Stadtgemeinde Gmünd: Ansiedelung von und Beweidung mit Wasserbüffel im Überschwemmungsgebiet Lainsitz. NÖ
- Naturpark Hochmoor Schrems: Moorschutz in Schrems. NÖ
- HBLFA Raumberg-Gumpenstein: Rekultivierung von Iriswiesen. Steiermark
- Schäfer und Landwirt Thomas Schranz: Wanderschäferei Tiroler Oberland. Tirol
- Natur im Garten mit Storchenhaus Marchegg, WWF und Die Garten Tulln: Revitalisierung von Naturschutzflächen mit gefährdeten Pflanzenarten im Naturschutzgebiet Marchegg. NÖ
- Narzissenfestverein: Narzissenwiesen im Ausseerland schützen. Steiermark
- Gemeinde Rabensburg: Schutz unserer Naturjuwelen im Natura 2000-Gebiet March-Thaya-Auen. NÖ
- Landschaftspflegeverein Bergmandl: Renaturierung wechselfeuchte Wirtschaftswiese "Himmelreich". OÖ
- Verein “Ramsar Gruppe Unser Moor”: Schau genau, ein Sonnentau: Zum Schutz der österreichischen Moore. Kärnten
- Die Vogelwarte: Streuwiesen für Wachtelkönig und Goldenen Scheckenfalter. Steiermark
- Alpenverein Leogang mit Naturpark Weißbach und bayrischen Saalforsten: Mahd einmahdiger Wiesen im Naturpark Weißbach b. Lofer. Salzburg
- Naturschutzbund Niederösterreich: Erhaltung der einzigartigen Felsrasen in Eggenburg. NÖ
40.000 Euro für die 16 Gewinner der Kategorie Kindergarten und Schule:
Wie schmeckt die Vielfalt? Wie kommt das quirlige Summen und Flattern in unseren Schulgarten zurück? Theorie mit Praxis verbinden und somit Samen für die Zukunft säen – diese Naturschützer von morgen können dank der Preisgelder ihre Pläne nun bald in die Tat umsetzen:
- Erster Naturpark Kindergarten Österreichs, der Naturparkkindergarten Draßburg: Wachsen mit der Natur
- Volksschule St. Georgen im Lavanttal: Jeder Nützling braucht einen Schützling
- Naturpark Jauerling-Wachau: Jauerlinger Saftladen - Jauerlinger Volksschulen und die Streuobstwiesen
- Gemeinde Biberbach mit Volksschule: Anlegen von Insektenweiden in Biberbach
- NÖ Landeskindergarten, Mittelstraße, Wolkersdorf: Bienen - Schmetterlinge - Vögel - Was tut sich da?
- Volksschule Gloggnitz: Das große Krabbeln - Gloggnitz auf dem Weg zur Insektenstadt
- Volksschule St. Thomas am Blasenstein: Schmetterling-und bienenfreundlicher Schulgarten
- Volksschule Mittertreffling: Schmetterlingsparadies - Heckentage und Schmetterlinge in Engerwitzdorf
- Landwirtschaftliche Fachschule Tamsweg: Historischer Lungauer Schau-Streuobstgarten, Obst als ein Stück Kulturgut
- Umwelt-Bildungs- Zentrum Steiermark: Unter Schusterkäfer und Knopfblumen – die „Wiese der Kinder“
- Nationalpark Gesäuse mit NMS und Kindergarten Admont: Papilio
- BG/BRG/SRG Reithmannstraße, Tirol: Pflanzentauchen - Blumenlaufen
- Bundesrealgymnasium und Wirtschaftskundliches Gymnasium Franklinstraße 26, Wien: Biotop im Schulgarten
- Iqra Kindergarten, Wien: Raupen, Schmetterlinge und Pusteblumen
- Neue Mittelschule Plankenmaisstraße, Wien: Schmetterlingswiese
- Volksschule Rötzergasse, Wien: Urbanes Naturerleben
Die Brennnessel – Österreichs größter Naturschutzpreis
Für eine intakte Natur sind Vorbilder und Wegbereiter im Bereich des Naturschutzes unverzichtbar. Mit dem neuen und größten heimischen Naturschutzpreis „Die Brennnessel“ rückt Blühendes Österreich gemeinsam mit dem Österreichischen Gemeindebund und ADEG diese Akteure ins Licht der breiten Öffentlichkeit und vergibt insgesamt 200.000 Euro für unsere natürliche Vielfalt. Aufgrund der vielen guten Einreichungen und der Notwendigkeit unsere Natur zu schützen, hat Blühendes Österreich die Summe zum Erhalt unserer natürlichen Vielfalt unerwartet von 100.000 auf 200.000 Euro erhöht.
Bis 31. Oktober 2017 konnten NaturschützerInnen ihre Projekte einreichen, die auf eine Verbesserung von ökologischen Lebensräumen abzielten – für den Schutz der österreichischen Tier- und -pflanzenvielfalt!
Am 4. Dezember 2017 hat die Jury, bestehend aus
- Robert Almer (Fußball-Nationalteamspieler)
- Tanja Dietrich-Hübner (Vorstandsvorsitzende Blühendes Österreich)
- Alexandra Draxler-Zima (Vorstand ADEG)
- Franz Maier (Präsident Umweltdachverband)
- Alfred Riedl (Präsident Österreichischer Gemeindebund)
- Anna Steindl (Bürgermeisterin Stadtgemeinde Wolkersdorf)
- Gábor Wichmann (Geschäftsführer BirdLife Österreich)
… getagt und anhand eines aufwändigen Auswahlverfahrens die qualifiziertesten Naturschützer – von Privaten, Gemeinden, NPO`s, Schulen, Kindergärten oder Vereinen – prämiert. Die Projekte wurden durch FachexpertInnen der Stiftung Blühendes Österreich, BirdLife Österreich und LACON, Büro für Landschaftsplanung, vorgeprüft. Die Einreichungen wurden nach folgenden Kriterien bewertet:
1. Allgemeine und naturschutzfachliche Qualität des Projektes
2. Nachvollziehbarkeit der Kostenplanung
3. Plausibilität der Realisierung
Blühendes Österreich begleitet die Umsetzung der Projekte anschließend nicht nur medial, sondern bietet auch naturschutzfachliche Begleitung an.
Weiterführende Links: