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Unter „Grünland“ versteht man offene (also nicht bewaldete) Flächen, die landwirtschaftlich genutzt werden. Dort wachsen Gräser, Kräuter, Blumen oder Hülsenfrüchte (v. a. Kleearten). Diese Pflanzen dienen v. a. als Tierfutter – entweder indem sie gemäht (Wiesen) oder beweidet werden (Weiden). Im Gegensatz zu den meisten Äckern wird der Boden im Grünland normalerweise nicht umgepflügt.

Allgemein

Entstehung

Grünland hat sich vor allem dort entwickelt, wo sich der Ackerbau aufgrund von Klima oder Boden nicht lohnte. Wiesen und Weiden entstanden überwiegend durch den Menschen: Er rodete den Wald und ließ auf den gewonnenen Freiflächen dann sein Vieh weiden. Oder er mähte Wiesengräser und -kräuter und brachte sie als Tierfutter in den Stall. Bei Weiden kommt also das Vieh zum Futter, auf Wiesen ist es umgekehrt.

Dort, wo mangels Feldern wenig Stroh zur Verfügung stand, nutzte man früher die Pflanzen ertragsarmer Wiesen (sog. „Streuwiesen“) auch als „Einstreu“ im Stall.

Leistungen

Grünland ist ein wahres Multitalent. Es ist in vielerlei Hinsicht von Nutzen:

  • als Futterlieferant:
    Grünland ist die wichtigste Futterquelle für Nutztiere (z. B. Kühe, Pferde, Schafe, Ziegen) – entweder frisch, als Silage oder getrocknet (als Heu).
  • als Energielieferant:
    Mitunter wird Gras auch vergoren und das entstehende Gas in Biogasanlagen in Energie umgewandelt (siehe Stichwort „Energiepflanzen“).
  • als Klimaschützer:
    Speziell in der Humusschicht des Bodens kann Grünland viel Kohlenstoff speichern. Dieser Kohlenstoff trägt dann nicht mehr zur Klimaerwärmung in der Atmosphäre bei. Wandelt man Grünland allerdings in Ackerflächen um, wird dieser Kohlenstoff aus dem Boden wieder freigesetzt.
  • als Wasserspeicher und Erosionsschutz:
    Durch die dauerhaft geschlossene Pflanzendecke, die intensive Durchwurzelung und den hohen Humusgehalt kann Grünlandboden Regenwasser gut aufnehmen und speichern. Dies mindert auch die Gefahr von Überschwemmungen. Außerdem schwemmt Regen auf Wiesen und Weiden deutlich weniger fruchtbaren Boden weg als etwa auf Äckern.
  • als Erhalter der Artenvielfalt:
    siehe unten („ökologische Bedeutung“)
  • für Landschaftsbild, Erholung und Tourismus:
    Bunte Blumenwiesen und idyllische Weiden sind eine wichtige Grundlage für die Erholung – z. B. Österreichs Almen, mittlerweile ein wichtiges Zugpferd für einen nachhaltigen Tourismus.

Grünlandtypen

Je nach Boden, Höhenlage, Feuchtigkeit und Klima sowie Intensität der Bewirtschaftung entstanden ganz unterschiedliche Wiesen- und Weidetypen: intensiv gedüngte Fettwiesen, nährstoffarme Magerwiesen, Feuchtwiesen, Trockenrasen, Streuwiesen, Almen, Bergmähder, etc.

Nach der Art der Bewirtschaftung unterscheidet man:

  • Dauergrünland:
    Grünland, das langfristig (mind. fünf Jahre) als Wiese oder Weide dient.
  • Wechselgrünland:
    Hier wechseln sich mehrjähriges Grünland und ein- oder mehrjähriger Ackerbau auf ein- und derselben Fläche ab.

Nach der Intensität der Nutzung unterscheidet man:

  • Intensivgrünland (Wirtschaftsgrünland):
    Wird stark und oft genutzt (Beweidung, Mahd, Düngung), v. a. zur Futtergewinnung.
  • Extensivgrünland:
    Wird weniger bzw. seltener genutzt, weist eine höhere Artenvielfalt auf.
  • Biotopgrünland:
    Sehr artenreiches Grünland, bei dem oft nicht (mehr) die landwirtschaftliche Nutzung im Vordergrund steht, sondern die Bedeutung für den Naturschutz. Z. B. sehr nährstoffarme Magerwiesen, Feuchtwiesen, Trockenrasen.

Ökologische Bedeutung

Grünland kann für den Naturschutz einen ganz unterschiedlichen Wert haben: Nährstoffarme Weiden, Magerwiesen, Trockenrasen oder Feuchtwiesen sind oft sehr artenreich. Sie bieten wertvolle Lebensräume für zahlreiche seltene Pflanzen und Tiere. In letzter Zeit wurden jedoch immer mehr Grünlandflächen immer stärker gedüngt und immer häufiger gemäht oder beweidet. Verantwortlich dafür ist nicht zuletzt der zunehmende Tierfutterbedarf infolge von Massentierhaltung oder „Hochleistungskühen“ in der Milchwirtschaft. Durch die intensivere Nutzung nimmt die Artenvielfalt in Wiesen und Weiden jedoch ab. Vielfältige Wiesen mit vielen Blumen und Kräutern verwandeln sich in artenarme „Einheitswiesen“. In ihnen kommen nur mehr wenige nährstoffliebende Gräser oder Löwenzahn vor. Seltene Pflanzen verschwinden – und mit ihnen Bienen, Schmetterlinge, Käfer und Heuschrecken, denen dadurch die Nahrungs- und Lebensgrundlage entzogen wird. Und ohne Insekten keine Vögel, die sich von ihnen ernähren.

Parallel zur intensiveren Nutzung des Grünlandes gibt es aber auch eine gegenläufige Entwicklung: An benachteiligten Standorten in Österreich (z. B. steilen Almen und Bergmähdern) werden Wiesen und Weiden aufgegeben, weil sie zu aufwändig zu bewirtschaften sind. Auch deswegen verschwindet artenreiches Grünland.

Pflegebedarf

Grünland ist – wie oben geschildert – vor allem „künstlich“ entstanden. Gibt man seine Nutzung auf, siedeln sich in diesen offenen Landschaften wieder Büsche und Bäume an – aus dem Grünland wird wieder Wald. Um die freien Flächen zu bewahren, muss auf Weiden also weiterhin Vieh grasen, müssen Wiesen weiterhin regelmäßig gemäht werden – aber schonend und nicht zu früh bzw. nicht zu oft. Näheres zum „sanften“ Mähen findest du unter den Stichworten „Mahd“, „Sense“ und „Motormäher“.

Zahlen & Fakten

Laut „Grünem Bericht 2019“ gibt es in Österreich knapp 1,2 Mio. Hektar Dauergrünland. 2018 bewirtschafteten rd. 53.000 Betriebe in Österreich Grünland (inklusive Feldfutter, ohne Silo- und Grünmais).

Die österreichischen Grünlandflächen verteilen sich folgendermaßen:

  • 37 % Mähwiesen & -weiden (3 und mehr Nutzungen)
  • 24 % Almen & Bergmähder
  • 16% Mähwiesen & -weiden (2 Nutzungen)
  • 11 % Feldfutter (Klee, Gräser)
  • 6 % Dauerweide
  • 4 % Hutweiden
  • 2 % Sonstiges

Das Bio-Dauergrünland erreichte 2018 mit 385.639 Hektar (32 % der Gesamt-Grünlandfläche) einen neuen Höchststand. Die höchsten Anteile an Bio-Grünland gibt es in Salzburg (55 %), Wien (44 %) sowie im Burgenland (39 %).

Etwa 120.000 Hektar österreichisches Grünland werden derzeit nicht (mehr) genutzt.

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