Allgemeines
Galtvieh und Galtviehalmen:
In Österreich hat die Almwirtschaft eine herausragende Bedeutung – sowohl ökologisch zur Erhaltung der Biodiversität und zum Schutz vor Naturgefahren, ökonomisch zur Herstellung von hochwertigen Lebensmitteln und sozial zur Stärkung der Kulturlandschaft und dem damit ideellen Wert der Almen für Einheimische und Gäste.
So genannte Galtvielhalmen sind jene Almen, auf denen hauptsächlich Galtvieh (mehr als 75%, Anteil Milchkühe < 10%, Anteil Schafe, Ziegen, Pferde < 25%) aufgetrieben wird. Während früher vor allem naturräumliche Kriterien, wie etwa die Erreichbarkeit oder das Futterangebot für die Wahl der Galtviehalm ausschlaggebend waren, ist es heute eher die Intensität der Betreuung. Tatsächlich kann man statistisch eine Steigerung der Galtviehalmen in den letzten Jahren beobachten, die allerdings zu Lasten der Senn- oder Melkalmen, die mit Milchkühen bestückt sind, geht.
Verteilung:
Ein Blick auf die Bundesländerverteilung in Österreich zeigt ein deutliches Ost-West-Gefälle. Tatsächlich beträgt der Anteil an Galtviehalmen in den östlichen Almregionen bereits über 80 % der Gesamtzahl der Almen, obwohl im Westen viel mehr Hochalmen zu finden sind, die eigentlich die typischen Galtviehalmen darstellen. Derselbe ansteigende Trend der Galtviehalmen ist, wenn auch in abgeschwächter Form, allerdings auch im Westen zu erkennen. Konkret bedeutet dies, dass der Anteil der Melkalmen zurückgeht und damit auch die bewirtschafteten Sennalmen mit typischen, vor Ort produzierten Almprodukten.
Zahlen & Fakten
Stand 2017, Quelle Grüner Bericht 2018:
- Almen gesamt: 8.125, davon rund 68 % reine Galtviehalmen
- Gealpte Rinder gesamt: 315.763 Stück
- davon Milchkühe: 51.994 Stück, ca. 16,4%
- davon Galtvieh: 263.769 Stück, ca. 83,6%
- davon Jungvieh: 151.209 Stück
- davon Kalbinnen: 64.998 Stück
- davon Mutterkühe: 45.182 Stück
- davon Ochsen und Stiere: 2.380 Stück