Zum Bauernlexikon
Ein Acker ist ein landwirtschaftlich genutzter Boden. Seine oberste Schicht, die Ackerkrume, wird regelmäßig bearbeitet (z. B. mit dem Pflug). Üblicherweise werden am Acker Pflanzen angebaut, die der Ernährung dienen (z. B. Getreide, Gemüse, Tierfutter), manchmal auch Pflanzen zur Energiegewinnung. Ein Acker kann aber auch vorübergehend unbewirtschaftet sein (Brache). Äcker werden meist durch schmale Gras- und Gebüschstreifen voneinander abgegrenzt, den sogenannten Rainen.

Allgemeines zum Ackerbau

Ackerboden

Die oberste Bodenschicht besteht etwa zur Hälfte aus einem Wasser-Luft-Gemisch. 45 % ihres Volumens machen mineralische Teilchen aus. Die restlichen 5 % sind Pflanzen und Tiere, lebend oder tot: Blätter, Wurzeln, Einzeller, Bakterien, Algen, Pilze, Würmer, Käfer, Spinnen. In einer Handvoll Erde leben mehr Organsimen als Menschen auf der Erde! Sie verbessern die Bodenfruchtbarkeit, indem sie den Boden auflockern und tote Pflanzen und Tiere in pflanzenverfügbare Nährstoffe umwandeln (Humus). Durch die Ernte werden dem Acker jedoch ständig Nährstoffe entzogen. Die Bauern versuchen dies auszugleichen, indem sie wieder Nährstoffe zuführen, z. B. Stallmist, Gülle oder Mineraldünger.

Artenvielfalt

Die Artenvielfalt auf Äckern ist in der Vergangenheit stark zurückgegangen. Vor allem, weil die Landwirtschaft immer intensiver betrieben wird. Das Befahren der Äcker mit immer schweren Maschinen (z. B. Mähdrescher) führt zur Bodenverdichtung. Dadurch gelangt weniger Sauerstoff in den Boden, die Bodenlebewesen nehmen ab, der Humusgehalt des Bodens sinkt. Verdichtete Böden nehmen auch weniger Wasser auf, der Bodenabtrag durch Wind und Wasser steigt dagegen. Auch das Pflügen eines Ackers kann die Lebewesen im Boden schädigen. Immer monotonere Acker-Lebensräume, Düngung und „Unkraut“-Vernichtungsmittel haben dazu geführt, dass typische Begleiter von Äckern selten geworden sind. Bei den Tieren sind dies z. B. Braunkehlchen und Feldlerche, bei den sogenannten Ackerwildkräutern Klatschmohn oder Acker-Rittersporn.

Der Ökologische Landbau kann dem Artenverlust gegensteuern: durch vielfältige Fruchtfolgen oder durch Verzicht auf mineralische Stickstoffdünger und Pestizide. Ebenso durch Erhalt oder Neuanlage wertvoller Lebensraumstrukturen, wie Hecken oder naturnaher Ackerrandstreifen mit Ackerwildkräutern. „Gründüngung“ kann den Humusgehalt im Boden verbessern: Dabei belässt man „Ernterückstände“ von Nutzpflanzen am Acker. Oder man baut zusätzliche Pflanzen am Acker an, die dann nicht geerntet werden. Stattdessen verbleiben sie am Ackerboden oder werden in den Boden eingearbeitet.

Zahlen & Fakten

Im Jahr 2017 gab es 1,33 Mio. ha Ackerland in Österreich. Das entspricht 16 % der Staatsfläche bzw. fast der Hälfte der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche (2,73 Mio. ha). Die meisten Ackerflächen finden sich in Niederösterreich (675.000 ha), Oberösterreich (290.000 ha) und im Burgenland (157.000 ha).

Angebaut wurden:

  • Getreide (v. a. Weichweizen): 776.000 ha (58 %)
  • Feldfutterbau: 226.000 ha (17 %)
  • Ölfrüchte (z. B. Raps, Sonnenblumen): 156.000 ha (12 %)
  • Hackfrüchte (z. B. Kartoffeln, Zuckerrüben): 66.000 ha (5 %)
  • Körnerleguminosen (z. B. Sojabohnen): 23.000 ha (2 %)
  • Brachen: 52.000 ha (4 %)

17 % der österreichischen Ackerflächen wurden im Jahr 2017 biologisch bewirtschaftet.

Allerdings werden in Österreich auch täglich über 20 Hektar wertvolle landwirtschaftliche Böden aufgegeben und in Verkehrs-, Wohn- oder Industrieflächen umgewandelt. Das entspricht etwa 30 Fußballfeldern oder der Größe eines durchschnittlichen Bauernhofes.

 

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