Das Netzwerk an Schutzgebieten "Natura 2000" ist das größte weltweit und das Ergebnis europäischer Bemühungen, die natürlichen Lebensräume und die Artenvielfalt langfristig zu sichern.

Ziel ist es, Naturoasen innerhalb der EU jenseits von Grenzen zu schützen und zu bewahren. Auch das Klima profitiert davon: Durch die Naturschutzaktivitäten werden 35 Milliarden Tonnen CO2 gespeichert.

Erhalten erwünscht: Natura 2000 in Österreich

In Österreich umfasst Natura 2000 insgesamt 353 Gebiete, von denen 284 gesetzlich als Europaschutzgebiete verordnet sind (Stand April 2024). Diese Gebiete erstrecken sich von Nationalparks über Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete bis hin zu geschützten Landschaftsteilen. Zu den schützenswerten Lebensräumen in Österreich gehören unter anderem pannonische Steppen-Trockenrasen, gesunde Hochmoore, pannonische Binnendünen und pannonische Salzsteppen sowie Salzwiesen. Das Ziel ist, die natürlichen Lebensräume sowie die wildlebenden Tiere und Pflanzen langfristig zu erhalten.

Natura 2000: Die rechtlichen Grundlagen

Die rechtliche Grundlage bieten die Vogelschutz-Richtlinie sowie die FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie). Die Vogelschutz-Richtlinie zielt darauf ab, sämtliche wild lebenden Vogelarten in den europäischen Gebieten der EU zu erhalten. In Österreich gibt es 89 besonders geschützte Vogelarten von europäischer Bedeutung. Die Umsetzung der Richtlinie erfolgt durch die jeweiligen Landesnaturschutzgesetze.

Die FFH-Richtlinie legt fest, dass die Mitgliedstaaten besondere Schutzgebiete ausweisen und Erhaltungsziele und -maßnahmen festlegen müssen, um einen günstigen Erhaltungszustand der darin enthaltenen Arten und Lebensräume sicherzustellen. In Österreich werden die Natura 2000-Gebiete entsprechend der nationalen Rechtslage von den einzelnen Bundesländern ausgewiesen. 74 Lebensraumtypen und 209 Arten von europäischer Bedeutung nach der FFH-Richtlinie sind in Österreich beheimatet.

Naturverträglichkeitsprüfung: Verschlechtern verboten

Zur Sicherstellung der Naturverträglichkeit von Vorhaben müssen genehmigungs- und anzeigepflichtige Projekte mit den Erhaltungszielen der Natura 2000-Gebiete geprüft werden. Das Verschlechterungsverbot verbietet wesentliche Beeinträchtigungen der Lebensräume und erhebliche Störungen der darin enthaltenen Arten.


Die EU-Wasserrahmenrichtlinie regelt die europäische Wasserpolitik und zielt darauf ab, eine systematische Verbesserung des Zustands aller Gewässer zu erreichen. Das Netzwerk Natura 2000 trägt wesentlich zum Schutz der Wasserlebensräume in Europa bei.

 

Natura 2000 "Citizen Award" für Blühendes Österreich

Seit 2014 wird herausragendes Engagement für Mutter Natur mit dem Natura 2000 Award ausgezeichnet. Die Naturschutz-Stiftung Blühendes Österreich gewann 2022 gemeinsam mit BirdLife Österreich den Natura 2000 Award. Konkret wurde das Programm FLORA ausgezeichnet, das sich für eine nachhaltige Landwirtschaft von artenreichen Lebensräumen in Natura 2000-Gebieten einsetzt.


Gábor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich, Mitbegründer von Blühendes Österreich und Vorstandsmitglied, betont abschließend,

"dass die langjährige Ausrichtung und strategische Arbeit der Stiftung Grundlage für die messbare Wirkung ihrer Naturschutzarbeit ist. Die EU-Kommission hat diesen Mehrwert für die unterstützten Europaschutzgebiete erkannt und durch den Award gewürdigt."

 

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Schutzgebiete in Österreich: Durchblick im Schutzgebiet-Dschungel

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Natura 2000 Award

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